VertreterInnen der Stadt Kelsterbach und der Fraport werden am kommenden Montag im Regierungspräsidium Darmstadt hinter verschlossenen Türen über die so genannte Besitzeinweisung im Rahmen des Enteignungsverfahrens für den Kelsterbacher Wald verhandeln. Fraport braucht die Besitzeinweisung, um vor Beginn der Vegetationsperiode am 1. März 2009 mit Rodungsarbeiten für den Bau einer vierten Landebahn beginnen zu können. Bislang gehört der Wald noch der Stadt Kelsterbach, die gegen den Flughafenausbau klagt. ROBIN WOOD kritisiert das Vorgehen des Regierungspräsidiums und der Koch-Minderheitsregierung, kurz vor der Landtagswahl am 18. Januar diese Entscheidung durchzudrücken und fordert Fraport auf, auf Rodungsarbeiten zu verzichten.
Dass es am Montag zu dem Termin beim Regierungspräsidium kommt, hängt mit dem am 3. November 2008 gescheiterten hessischen Regierungswechsel zusammen. Der rot-grüne Koalitionsvertrag sah – gestützt auf mehrere Rechtsgutachten – vor, Fraport darauf zu verpflichten, auf Rodungsarbeiten im Wald vor der Entscheidung des Kassler Verwaltungsgerichtes im Hauptsacheverfahren zu verzichten. Diese Gerichtsentscheidung wird für Sommer 2009 erwartet. Fraport will nur die Vorabentscheidung im Eilverfahren, die um die Jahreswende 2008/2009 fallen soll, abwarten.
"Es zeugt von einem seltsamen Demokratie- und Rechtsverständnis, wenn unter einer Minderheitsregierung und sechs Wochen vor der Neuwahl eine nachrangige Behörde derart weit reichende und rechtlich wie politisch umstrittene Entscheidungen treffen soll", kritisiert Monika Lege, Verkehrsreferentin der Umweltorganisation ROBIN WOOD.
Das Waldgebiet, das für den Bau einer vierten Landebahn gerodet werden soll, umfasst insgesamt fast 250 Hektar. Dies entspricht einer Fläche von 350 Fußballfeldern. Mehr als 200 Hektar der betroffenen Fläche genießen als Bannwald die höchste Schutzstufe. Bis zum Beginn der Vegetationsperiode im März 09 will Fraport die ersten 92 Hektar im Kelsterbacher Stadtwald für so genannte "vordringliche Arbeiten" kahl schlagen.
Die Vordringlichkeit begründet Fraport mit seiner Bauplanung. Bis Herbst 2011 will der Konzern mit der neuen Bahn seine Kapazitäten von jetzt 500.000 auf mindestens 700.000 Starts und Landungen jährlich erhöhen. Diese massive Kapazitätsausweitung geht jedoch am Bedarf vorbei. Die Zahl der Passagiere und Fracht ist – auch durch die Finanzkrise – rückläufig. Fraport verzeichnete nach eigenen Angaben im Oktober 2008 einen Rückgang bei den Passagierzahlen um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und beim Frachtaufkommen im gleichen Zeitraum ein Minus von 4,1 Prozent. Am kommenden Mittwoch wird Fraport seine neuen Verkehrszahlen vorlegen, die diesen Trend belegen werden.
ROBIN WOOD lehnt den Bau einer vierten Landebahn ab, weil damit die klimaschädlichste Fortbewegungsart, das Fliegen, gefördert und Klima schützender Wald zerstört würde. ROBIN WOOD-AktivistInnen beteiligen sich an dem seit Mai 2008 bestehenden Hüttendorf gegen den Flughafenausbau und für den Schutz des Kelsterbacher Stadtwaldes.
Waldvernichtung durch Flughafen-Expansion
Für jede der geplanten neuen (Start-)Landebahnen müssen erhebliche Waldflächen abgeholzt werden
Von: @PFV <2004-03-01>
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind durch den stufenweisen Ausbau des Frankfurter Flughafens große Waldflächen verloren gegangen. Durch einen weiteren Ausbau würden erhebliche weitere wertvolle und unersetzbare Waldflächen für immer verloren gehen. Mehr»
Alles zum Tag X - Bannwald-Rodung für A380-Werft
Bannwald für A380-Halle wird am 12. September gerodet
Von: @cf <2005-09-11>
Der Tag X ist in greifbare Nähe gerückt: der Bannwald für den Bau der A380-Werft wird am 12. September gerodet, nachdem das Bundesverwaltungsgericht einen Baustopp abgelehnt hat. Mehr Informationen zum Tag X hier! Mehr»
A380-Wald: Gnadenfrist für die Bäume !
Rodung des Bannwaldes für A380-Halle voraussichtlich erst im September
Von: @cf <2005-02-08>
Der Bannwald auf dem Gelände, auf dem die A380-Halle entstehen soll, wird in diesem Frühjahr nicht mehr gerodet. Der VGH Kassel wird nicht mehr rechtzeitig vor dem Beginn der "Schonzeit" für Bäume am 16. März über die Eilanträge gegen den Standort der Halle entscheiden können. Mehr»
Robin Wood: Fraport will bis März 300 Hektar Wald roden
Pressemitteilung vom 22.01.2009
Von: @ROBIN WOOD <2009-01-22>
Fraport will bereits bis März dieses Jahres sämtliche für den Bau einer vierten Landebahn am Frankfurter Flughafen benötigten Waldflächen kahl schlagen, nicht nur 92 Ha für vordringliche Arbeiten Mehr»
Bilanz der Anhörung im Planfeststellungsverfahren:
ZRM: "Wartungshalle im Bannwald kann und darf nicht gebaut werden !"
Pressemitteilung vom 04.03.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-03-05>
"Der Erörterungstermin hat bestätigt, dass jede der über 40.000 Einwendungen gegen die geplante A380-Werft am Frankfurter Flughafen voll und ganz berechtigt war!" Diese Bilanz ziehen die Sprecher der Initiative "Zukunft Rhein-Main". Mehr»
BUND: A380-Werft hat auch innerhalb des Flughafenzauns Platz
Pressemitteilung vom 27.8.2004
Von: @BUND Hessen <2004-08-27>
Die umstrittene Werft für den neuen Riesen-Jumbo A380 kann innerhalb des Flughafenzauns errichtet werden. Das ist für den BUND nach Analyse der geänderten Fraport-Planungen klar. Die neuen Unterlagen stecken voller Überraschungen. Mehr»
Dino - ja bitte, A380 - nein danke!
Protestaktion des Bündnisses der Bürgerinitiativen vor dem Senckenberg-Museum
Von: @cf <2004-10-10>
Das Bündnis der Bürgeriniatiaten demonstrierte heute vor dem Senckenberg-Museum gegen den Flughafenausbau und die im Bannwald geplante A380-Werft. Unter dem Motto "Super-Airbus trifft Super-Saurier" hat Fraport ein Stück Rumpf eines A380 vor dem Eingang aufgebaut. Mehr»
Regionalversammlung genehmigt A380-Werft im Bannwald
Abweichung vom Regionalplan genehmigt, Sofortvollzug abgelehnt
Von: @cf <2004-11-06>
Die Regionalversammlung hat am 5.11.2004 beschlossen, dass Fraport die A380-Werft im Bannwald bauen darf. Ein Sofortvollzug wurde allerdings abgelehnt. Mehr»
A380-Werft: Regierungspräsidium ordnet Sofortvollzug an
Entscheidung der Regionalversammlung gegen Sofortvollzug übergangen!
Von: @cf <2004-11-22>
Das RP Darmstadt hat am 17.11. für die Abweichung vom Regionalplan, die für den Bau der A380-Werft im Bannwald erforderlich ist, den Sofortvollzug angeordnet und damit den anders lautenden Beschluss der Regionalversammlung übergangen. Mehr»