Da haben wir es wieder: Noch hat man das Geschmäckle kaum verdaut, daß hier mal wieder ein abgehalfterter Gewerkschafter mit einem Posten im öffentlichen Dienst 'versorgt' wird. Und was lag da bei einem 'Verkehrsgewerkschafter' wie dem ehemaligen ÖTV-Chef näher als ein Posten in einem öffentlichen Verkehrsunternehmen wie der FAG, die sich ja noch zu 100% in den Händen von Stadt, Land und Bund befindet. Doch statt dort wenigstens erstmal das kleine 1x1 des Arbeitsdirektors zu lernen und sich jeglicher voreiliger Verlautbarungen zur sensiblen Frage des Flug-hafensausbaus zu enthalten, singt auch hier der gewendete 'Boss' gleich das Expansions-Lied frei nach dem Motto: Des' Brot ich ess,... .

Hat denn niemand Herrn Mai empfohlen, sich doch erstmal mit seinen ehemaligen Gewerksschaftskollegen zu unterhalten z. B. denen der DGB-Ortskartelle Starkenburg? Die haben nämlich erst jüngst (4.11.00) in Darmstadt einen einstimmigen Beschluß gefaßt als Antragstellung an den DGB-Landesbezirk Hessen. Und der besagt, unterlegt mit vielen guten Gründen: NEIN zum Ausbau des Frankfurter Flughafens!

Wenn Herr Mai nun auf einmal das Hohelied vom Markt und dessen Wachstum singt, an das sich der Flughafen anzupassen habe, dann wird man doch resignierend feststellen müssen, dass an der Gewerkschaftsbasis offensichtlich bereits tiefere Einsichten über die im Interesse von Lebensqualität erforderlichen Grenzziehungen für Markt und Wachstum bestehen als bei den Gewerkschaftsspitzen. Warten wir's ab, wo Herr Mai seine neue Wohnadresse haben wird, falls er nicht schon bisher ausserhalb der gegenwärtigen und zukünftigen Einflugschneisen lebt.