Ein Jahr Montagsdemonstrationen gegen Fluglärm: Protest ungebrochen
Pressemitteilung vom 12.11.2012
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2012-11-12>
Am 14. November 2011, demonstrierten die Bürger zum ersten Mal gegen den Flughafenausbau. Keine Woche ist seitdem ohne Protest verlaufen. Das Bündnis zieht Bilanz

Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 12. 11.2012 (Ingrid Kopp)

Frankfurt – 12. November 2012. Heute Abend findet um 18 Uhr die 40. Montagsdemonstration im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens statt. Vor fast genau einem Jahr, am 14. November 2011, demonstrierten die Bürger zum ersten Mal gegen den Flughafenausbau. Damals nahmen 350 Menschen an der Demo teil – in den folgenden Wochen kamen bis zu 5.000 Bürger ins Terminal. Seitdem reisen Woche für Woche etwa 1.500 Bürger aus Mainz und Rheinhessen, Hanau, dem Frankfurter Süden, Gelnhausen, dem bayerischen Untermain oder Nauheim, Flörsheim und Hochheim zum Flughafen und demonstrieren unter anderem gegen einen weiteren Flughafenausbau, für ein Nachtflugverbot von 22 Uhr bis sechs Uhr und eine Deckelung der Flugbewegungen auf 380.000 pro Jahr. Der Protest ist weiterhin ungebrochen. Es ist allerhöchste Zeit für die Politik, ihre Wähler ernst zu nehmen.

„Ein Jahr neue Landebahn und jede Woche Protest am Flughafen Frankfurt – damit wird jeden Montag aufs Neue bewiesen: Die Beeinträchtigungen in der Rhein-Main-Region durch den Flughafen sind unerträglich. Der Flughafenausbau war von Anfang an eine Fehlplanung“, sagt Ingrid Kopp, Sprecherin des Bündnisses der Bürgerinitiativen. Immerhin nähmen die Menschen viel auf sich, damit ihre Stimmen bei Politik und Luftverkehrsgesellschaft gehört werden. „Teilweise haben die Bürger weite Anreisen, die natürlich Geld kosten“, so Kopp. „Aber der Leidensdruck ist so hoch, dass die Menschen das nun seit einem Jahr, Woche für Woche, durchhalten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.“

Keine Woche ist seit der ersten Demonstration ohne Protest verlaufen. Während der Ferien wurden statt der Montagsdemonstrationen Mahnwachen im Terminal abgehalten. „Wer seine Pflicht als Volksvertreter und die Bedürfnisse seiner Bürger nicht ernst nimmt, muss dafür die Konsequenzen tragen“, sagt Kopp und spielt damit auf die Landtagswahl im kommenden Jahr an. „Die Landesregierung hat uns oft genug getäuscht. Der Plan der Politik, auf Zeit zu spielen, geht nicht auf. Jetzt muss gehandelt werden!“

Zusätzlich zu den regelmäßigen Demonstrationen im Terminal, fanden insgesamt drei Großdemonstrationen rund um den Frankfurter Flughafen statt. Zuletzt mit etwa 8.000 Teilnehmern zum Jahrestag der Inbetriebnahme der Nordwestlandebahn am 21. Oktober. Daneben gab es immer wieder kreative und vielbeachtete Protestaktionen, wie die Menschenkette entlang des Mainufers im Juni. Die nächste bundesweite Aktion ist schon geplant: Am 24. November findet an allen großen Flughafenstandorten in Deutschland zeitgleich ein Aktionstag gegen Fluglärm statt.

Die Ziele des Bündnisses der Bürgerinitiativen:

  • Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region

  • Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr

  • Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger

  • Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen

  • Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet

  • Stilllegung der Landebahn Nord-West.

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