Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 17.09.2015 (Thomas Scheffler)
Am 28. September 2015 beginnt um 18:00 Uhr die 150ste Montagsdemonstration. Mit Eröffnung der Nordwest-Landebahn am 21. Oktober 2011 erreichte der Protest gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens eine neue Dimension. Seit dem 14. November 2011 treffen sich im Terminal jeden Montag hunderte vom Ausbau Betroffene, um ihren Widerstand gegen den raumunverträglichen Flughafen lautstark zu zeigen.
150 Montagsdemonstrationen und weitere 37 Mahnwachen mit Reden, mit Diskussions- und Interviewrunden, mit gemeinsamem Singen und mit dem obligatorischen Umzug durch das Terminal haben in den letzten vier Jahren am Flughafen Geschichte geschrieben. Politik und Luftverkehrswirtschaft kommen an der Auseinandersetzung mit den kritischen Argumenten nicht mehr vorbei.
Auf die Frage, was der Protest gebracht hat, antwortet Thomas Scheffler, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen: „An erster Stelle ist natürlich das gegen den Widerstand der Landesregierung höchstrichterlich verfügte eingeschränkte Nachtflugverbot zu nennen. Auch zeitliche Verzögerungen in den Ausbauschritten sehen wir als Erfolg. Aber wichtiger ist, dass wir mit unseren Argumenten immer wieder Diskussionen um die Notwendigkeit und negativen Folgen des Ausbaus zu einem internationalen Mega-Hub erzwingen. Das Bewusstsein um die Raumunverträglichkeit des Großflughafens mitten im dichtbesiedelten Rhein-Main-Ballungsraum wächst stetig. Fraport bezeichnet sich als 'guter Nachbar' und zerstört dabei den Lebensraum einer ganzen Region. Die Fraport AG ist mehrheitlich im Eigentum des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt am Main. Die Politik hätte es in der Hand, etwas grundlegend zu ändern, aber es fehlt der politische Wille. Deshalb: Wir kämpfen weiter und sind kein bisschen leise!“
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“,kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität.
Die gemeinsamen Ziele sind:
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest