Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 02.02.2017 (Thomas Scheffler)
Anlässlich der 200. Montagsdemonstration am Frankfurter Flughafen haben die Oberbürgermeister aus Mainz, Offenbach und Frankfurt am Main einen Appell für wirksame Lärmreduzierungen verfasst. Dieser Appell reihte sich ein in die vielen Grußworte, die das Bündnis der Bürgerinitiativen von Bundestags-, Landtagsabgeordneten und vielen anderen Politikern erhalten hat.
Die Frankfurter CDU empört sich darüber, dass in dem Appell der Bürgermeister dem Frankfurter Flughafen keine 'herausragende wirtschaftliche Bedeutung' beigemessen wurde und übersieht dabei die Fakten: Die Schaffung neuer Arbeitsplätze bleibt weit hinter den Prognosen zurück. Arbeitskräfte werden in externe Gesellschaften mit schlechteren Konditionen ausgelagert. Die Zahl prekärer Arbeitsverhältnisse am Flughafen wächst. Die Zahl der Flugbewegungen bleibt weit hinter den Prognosen zurück. In der gesamten Region ist es durch die veränderten Flugrouten und Flugverfahren lauter geworden. Die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum ist im Frankfurter Süden durch den Fluglärm blockiert. Die Gesundheitsgefahren durch Fluglärm- und Feinstaubbelastungen sind nachgewiesen und die entstehenden Krankheitskosten werden der Allgemeinheit angelastet. Erneut wird Wald für ein unnötiges Terminal 3 gerodet und die Naherholungsgebiete schrumpfen. Die Liste der schädlichen Folgen des Flughafenausbaus lässt sich endlos weiterführen.
"Anstatt gebetsmühlenartig auf die im letzten Jahrhundert ausgegebene Parole der wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens zu verweisen, täte auch die Frankfurter CDU gut daran, sich nun nachhaltig für die Bewohner ihrer Stadt einzusetzen." so Thomas Scheffler, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen. "Sich dabei hinter Bemühungen der Landesregierung und einem fragwürdigen Konzept von Lärmobergrenzen - das eine weitere Lärmzunahme zulässt - zu verstecken, kann wirklich nicht als Lösung betrachtet werden."
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“,kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität derMenschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität.
Die gemeinsamen Ziele sind:
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest
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