Mainz, 31. 5.2010. Die Evangelische Dekanatssynode Mainz und das Katholische Dekanat Mainz-Stadt haben sich in den letzten Jahren mehrfach mit dem Thema Flughafenausbau beschäftigt. Bereits im Jahr 2006 unterstützten die beiden Kirchen die Stadt Mainz in ihrem Eintreten für ein Nachtflugverbot.

Beide Kirchen in Mainz unterstützen nun den jüngst veröffentlichten Aufruf von 53 Mainzer Medizinern der Katholischen Kliniken und der Universitätsmedizin, die auf die gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung durch Fluglärm hinweisen. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen für andere Standorte belegen diese gesundheitliche Belastung durch Fluglärm, heißt es im Aufruf der Ärzte.

Die Mediziner fordern zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung im Einzugs¬bereich des Flughafens ein striktes Nachtflugverbot, das sich auf die ganze "gesetzliche Nacht" bezieht, nämlich von 22 bis sechs Uhr. "Dieser Forderung schließen sich die beiden Kirchen in Mainz an", bekunden Dekan Markus Kölzer, Katholisches Dekanat Mainz-Stadt, und der komm. Dekan Stephan Müller-Kracht vom Evangelischen Dekanat unisono.

Die Ärzte warnen vor einer Zunahme von Herz-Kreislauferkrankungen, Depres¬sionen und durch Schlafmangel hervorgerufenen seelischen Problemen. Die Vertreter der Kirchen sehen sich besonders aufgerufen, den von Fluglärm betroffenen Menschen beizustehen und sie sowohl seelsorgerlich als auch in ihrem Protest zu unterstützen.

"Die Kirchen tun dies in der Gewissheit, dass Gott an der Seite jener Menschen steht, die in besonderer Weise von den negativen Auswirkungen gesellschaftlicher Entwicklungen betroffen sind", heißt es in einer Erklärung. "Wir sind der Überzeugung: Mit einem Nachtflugverbot, das die gesetzlich geschützte Nacht strikt achtet, kann Schaden von der Schöpfung Gottes und seinen Geschöpfen abgewendet werden, sind Kölzer und Müller-Kracht überzeugt. Die ursprünglich im "Mediationspaket" für den Flughafenausbau geforderte Balance zwischen Ökonomie und Ökologie muss gewahrt sein und darf nicht zu Lasten von Mensch und Umwelt gehen.