Die heutige Nachricht, dass die Fraport AG noch 2015 mit dem Bau des umstrittenen Terminal 3 beginnen will, sorgt allerorten für Entsetzen und Verärgerung: „Das Unternehmen brüskiert damit die gesamte vom Fluglärm betroffene Region Rhein-Main - und den Verkehrsminister Tarek Al-Wazir gleich mit. Jegliche Warnungen und Bedenken werden ignoriert, ein Flughafen dominiert die Region. Al-Wazir hatte unlängst noch andere Prüfungsaufträge angemahnt“, zeigen sich Oberbürgermeister Michael Ebling und die für Fluglärm zuständige Umweltdezernentin Katrin Eder massiv entsetzt über die Vorgehensweise des Frankfurter Flughafenbetreibers.
Fraport ignoriere erneut die massiven Bedenken der Bürgerinnen und Bürger und zeige sich „in keiner Weise bereit, eine erträgliche Verständigung mit dem durch Fluglärm bis an die Grenzen belasteten Umland des Flughafens“ anzusteuern. Stattdessen setze Fraport das Credo des exzessiven Wachstums gegen verifizierbare Bedenken mit der Brechstange und um jeden Preis fort. „Das ist schon recht unfassbar. Diese Firmenphilosophie steht in massiver Konfrontation zur kompletten Region – so stellt sich das Unternehmen endgültig ins Abseits“, so Ebling und Eder.
„Dieses Vorgehen ist auch als Affront zu sehen: Das klare Wort des hessischen Ministers für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, ist nun gefragt, um den Eindruck zu widerlegen, dass die beauftragten Alternativprüfungen nur ein Scheingefecht waren“, so Ebling.
Al-Wazir hatte jüngst eigene Gutachten eingefordert, um die Fraport-Pläne in der Gesamtheit zu prüfen und als mögliches Modell den Ausbau der bereits bestehenden Terminals vorgeschlagen. Darin enthalten war die Kritik, dass es erkennbare Schwachstellen in den Fraport-Prognosedaten gebe, die auf Daten basieren, welche real nicht zutreffen.
Zuletzt hatte die Fraport nicht mehr über eine Notwendigkeit des Terminal 3 wegen zu erwartender Passagierkapazitäten argumentiert, sondern verwies in auffälliger Form auf den notwendigen „Abfertigungskomfort“, der das Terminal unverzichtbar mache. Passagierzahlen als auch Flugbewegungen liegen real weiterhin deutlich unter den Prognosen des Unternehmens.
Ebling und Eder: „Dieser Schritt der Fraport ist eine höchst unversöhnliche Kampfansage. Gespannt sein muss man auf die Reaktion des Verkehrsministers, der Gefahr läuft, beschädigt zu werden. Dieser Alleingang kann kaum unwiderspochen bleiben. Wir fordern die Fraport AG gerade heute erneut auf, den Bau des Terminal 3 ersatzlos zu streichen. Die Prognosedaten bilden die Notwendigkeit für ein drittes Terminal weiterhin nicht ab!“
Mainz Terminal 3 (FRA) Pressemitteilungen der Stadt Mainz
Pressemitteilung vom 09.01.2008