In Kelsterbach wurde eine Bürgerinitiative gegründet, die aus den Aktiven des Bürgerbegehrens hervorgeht. Sprecherinnen sind Eleonore Wagner (Mitinitiatorin des Bürgerbegehrens) und Annerose Tanke.
"Das darf doch nicht wahr sein" dachten sich viele Kelsterbacher Anfang des Jahres, als die Einigung mit der Fraport AG bekannt wurde und es in der Stadtverordentenversammlung um die Abstimmung über das Eckpunktepapier ging.
So haben sie sich zusammengefunden. Ganz unterschiedliche Bürger, Junge und Alte, mit verschiedenen Lebensauffassungen und politischen Meinungen. Mit Plakaten, Flyern, Broschüren, Webseite, durch Infoveranstaltungen, Präsenz auf dem Wochenmarkt und vielen Gesprächen mit Bürgern, haben sie auf die Problematik aufmerksam gemacht und viele offene Fragen ehrlich beantwortet.
Gerade deswegen und durch diese Vielfalt ist es ihnen gelungen, beim Bürgerbegehren eine große Anzahl Mitbürger für die Geschehnisse in der Stadt zu sensibilisieren.
Zwar ist der Bürgerentscheid am 25% Quorum gescheitert, aber 62% Ja-Stimmen gegen den Waldverkauf sprechen eine klare Sprache und haben die Mitglieder der BI Kelsterbach dazu veranlasst, weiter aktiv zu bleiben.
"Es ist unbegreiflich, dass unsere Stadt behauptet, weiterhin gegen den Ausbau zu sein, aber die einzige Kommune im Umland ist, die offensichtlich aufgehört hat, für ihre Bürger und deren Lebensqualität zu kämpfen." Es kann nicht sein, dass wir unseren Wald verkaufen müssen, um uns ein Minimum an Lärmschutz zu leisten. So etwas wird unter 'guten Nachbarn' nach dem Verursacherprinzip geregelt, denn dafür haben wir mit der Fraport AG einen Nachbarschaftsvertrag, so ein Mitglied der Bürgerinitiative.
Auch über den Ausbau des Flughafens hinaus, der momentan das beherrschende Thema ist, sieht die BI Kelsterbach Handlungsbedarf in der Kommune. So wird mehr Transparenz und Aufklärung seitens der Stadt gewünscht, z.B. durch öfter stattfindende Bürgerversammlungen, an denen jeder, auch unsere Politiker und Stadtverordneten reden dürfen sollen. Damit könnte der Dialog zwischen Politik und Bürgern gefördert und somit eine regere Anteilnahme am politischen Geschehen erzielt werden. Weitere Themen, die sie in Angriff nehmen wollen sind zum Beispiel : Mehr Angebote für Jugendliche und ältere Kelsterbacher, ein Fördern der Gemeinschaft zwischen Jung und Alt. Ein lebenswertes Kelsterbach in dem das Mit -und Füreinander im Vordergrund stehen sowie ein faires Handeln und Behandeln. Chancengleichheit, Respekt und Gerechtigkeit von und für unsere Stadt.
Ihr oberstes Ziel heißt "Einsatz für Mensch und Umwelt" in Kelsterbach und in der Region. "Wir wollen mithelfen, den Rest der Umwelt, den Fraport uns noch nicht zerstört hat, für ALLE erhalten und erlebbar machen, und retten, was noch zu retten ist" so die einhellige Meinung. Deshalb rufen sie alle Bürger zur Mitarbeit auf.
Mitglieder, an die sich Interessierte vertrauensvoll wenden können sind: Eleonore Wagner, Reinhold Hörner, Jens Wiegand, Maria Niksianioti, Monika und Günther Jeschek, Jana und Arno Treutel, Annerose und Dieter Tanke.