Die Südumfliegung avanciert mittlerweile zum „Dauerthema“ in der Fluglärmkommission. Die eher geringfügig ausgefallenen Nachbesserungsvorschläge der künftigen Routenführung seitens der Deutschen Flugsicherung (DFS) sorgen zugleich für massiven Unmut. So hatten sich nicht wenige Laubenheimer Bürger von der Inbetriebnahme der Navigationsanlage bei Nauheim („Funkfeuer“) deutliche Verbesserungen erhofft, da hiermit verbunden die Südumfliegungsroute anders gelagert sein sollte. Die so genannte „TOBAK 1K“-Route, die über den Rhein führt und das Laubenheimer Ortsgebiet streift, sollte demzufolge abgelöst werden von der Route „TOBAK 1M“, die spätestens über dem Rhein abdreht und Mainz-Laubenheim im Sie des Wortes „links liegen“ ließe.
Verkehrsdezernentin Katrin Eder: „So weit die Theorie, denn geändert hat sich danach für Mainz-Laubenheim leider nichts.“ Die Flugzeuge überflögen weiterhin den Ortskern, so Eder: „Mit einem enormen Arbeitsaufwand wurden in der Fluglärmkommission diese Routen en detail beraten. Dabei wurde von der DFS der Eindruck vermittelt, dass die Routen in der Realität auch so geflogen werden könnten - verbunden mit der Hoffnung auf eine spürbare Lärmentlastung für Laubenheim“, kritisiert die Umweltdezernentin, die für die Belange der Stadt Mainz im Vorstandsgremium der Fluglärmkommission agiert.
Da die angekündigte 1M-Route jedoch de facto nicht geflogen wurde und wird, fragte Eder gezielt nach. In einem Schreiben an den DFS-Chef Dieter Kaden thematisierte die Umweltdezernentin, warum die Flugroute „TOBAK 1M“ nicht in der von der DFS beantragten Form geflogen werde, sondern einseitig nach Westen über Mainzer Stadtgebiet abweiche.
Die Deutsche Flugsicherung stellte hierzu lapidar fest, dass es sich im Bereich der Route bei Mainz-Laubenheim um einen Kurvenflug handele, in dem „mit einer Streuung in Richtung Westen grundsätzlich zu rechnen“ sei. Katrin Eder: „Das ist nach den unzähligen Verhandlungen in der Fluglärmkommission ein veritabler Treppenwitz, den wir nicht tatenlos hinnehmen werden.“ Die DFS, so ihre Ankündigung, werde sich in der nächsten Sitzung dazu äußern müssen, wieso der Kommission Flugrouten zur Beratung vorgelegt wurden, bei denen grundsätzlich eine Verschiebung in Richtung Westen absehbar war. „Wenn Flugrouten beraten und per Verordnung erlassen werden, dann muss davon auszugehen sein, dass diese im Alltag auch fliegbar sind und nicht grundsätzlichen Abweichungen in Richtung Westen unterliegen“, kritisiert Eder: „Die betroffenen Bürger und Bürgerinnen verlassen sich darauf.“
Daher beantragte die Stadt Mainz, dass die Fluglärmkommission die Empfehlung ausspricht, eine weitere Navigationsanlage zur besseren Einhaltung der Südumfliegung im Bereich des Kurvenfluges einzurichten.
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Pressemitteilung vom 09.01.2008