"Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn der Regierungspräsident aus dieser Erkenntnis den einzig logischen Schluss gezogen hätte - es darf keinen Ausbau geben!", kommentierte BI-Sprecher Ehle die Aussage des RP. "Aber nein, er kommt uns wieder mit den längst widerlegten Behauptung von den vielen neuen Arbeitsplätzen."
Die sogenannte landesplanerische Beurteilung der Fraport-Ausbaupläne hat ergeben, dass eine neue Landebahn im Nordwesten die am wenigsten umweltschädliche sei. Die dazu gehörende Beweisführung bleibt der RP schuldig. Gleiches gilt für die Sicherheit der Bevölkerung. Krassestes Beispiel: Detaillierte Untersuchungen über die Flug- und Anlagensicherheit im Bereich des benachbarten Ticona-Geländes und eines Tanklagers stehen noch aus. Wie, so fragt man sich, weiss der RP dann schon das Ergebnis?
Hier wird auf Wunsch der Landesregierung ein Verfahren im Galopp durchgezogen, das vom RP selbst als das bisher grösste in Hessen bezeichnet wurde. Es soll ein Projekt ohne Rücksicht auf die Menschen realisiert werden. Das lässt auch die Pressemeldung des Regierungspräsidiums klar erkennen: Die nachteiligen Auswirkungen auf die Bevölkerung werden bagatellisiert, der vermeintliche wirtschaftliche Nutzen in den Vordergrund gestellt. Dies ist, so die Bürgerinitiativen, ein klarer Verstoss gegen das Abwägungsgebot, in dem kommerzielle Erwägungen überhaupt nicht zur Diskussion stehen. Die angekündigte Dokumentation wird von den BIs sehr genau unter die Lupe genommen werden.
Die Entscheidung des RP hat sich ohnehin nicht an die bestehenden rechtlichen Grundlagen gehalten. So unglaublich es klingt: Die Gesetze und Vorschriften sollen der getroffenen Entscheidung im Nachhinein angepaßt werden (Regionalplan 2000 für Südhessen muß geändert werden, Bannwaldgesetz muß aufgehoben werden). Minister Posch scheut sich noch nicht einmal, die Regionalversammlung und die SPD-Opposition offen zur Mitwirkung an dieser Perversion des Rechts zu beteiligen!
Die Bürgerinitiativen begrüssen die feste Haltung der Kommunen, der Aktion Zukunft und der Naturschutzverbände, die diesem abgekarteten Spiel bereits eine klare Absage erteilt haben.
"Wir erwarten auch eine Reaktion vom Leiter des Regionalen Dialogforums, der spätestens jetzt keine Geschäftsgrundlage für seine Aufgabe mehr sehen dürfte. Denn wenn auf eine solche Weise manipuliert wird, dann ist dies gewiss nicht mit dem ethischen Anspruch eines seriösen Wissenschaftlers vereinbar," meint BI-Sprecher Ehle.
"Und man muss sich fragen, ob die politischen Parteien aller Farben dieses Spiel wirklich mittragen können. Jeder Abgeordnete muss sich die Frage gefallen lassen, ob er die wahren Dimensionen dieses Projektes und die wahren Intentionen der dahinter stehenden Akteure kennt und billigt. Wenn sich nicht bald Protest regt im Landtag, dann stehen unserem Land schlechte Zeiten bevor."
Risiko Ticona: Das Verfahren der EU-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2006-11-01>
Beim Planungsverfahren für den Flughafenausbau wurde nach Ansicht der EU-Kommission gegen die Seveso-Richtlinie verstoßen: es wurde nicht beachtet, dass die geplante Landebahn Nordwest zu nahe am Störfallbetrieb Ticona liegt. Deswegen hat die Kommission ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet. Mehr»
Ticona-Klage gegen Flugrouten am 5. Oktober beim VGH Kassel
Für die Verhandlung sind Eintrittskarten nötig (siehe PM des VGH vom .....)
Von: @cf <2005-08-26>
Die Chemiewerk Ticona gegehn die aktuellen Flugrouten am Frankfurter Flughafen findet am 5. Oktober beim VGH Kassel statt. Es wird großer Andrang erwartet, Eintrittskarten erforderlich! Mehr»
Risiko Ticona: Die Entscheidung der Störfall-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2005-07-01>
Die Störfall-Kommission hat entschieden, dass der Betrieb des Chemiewerks Ticona und die geplante Nordwestbahn wegen des zu großen Risikos nicht miteinander vereinbar sind. Die Landesregierung will die Nordwestbahn trotzdem bauen, notfalls will man Ticona enteignen. Wie wird der Streit ausgehen? Mehr»
Risiko Ticona: der Streit um die Zukunft des Werks
Ein Chemiewerk steht den Ausbauplänen für den Frankfurter Flughafen im Weg
Von: @cf <2008-09-19>
Der Streit über das "Risiko Ticona" ist entschieden: Ticona räumt gegen eine Zahlung von 670 Millionen Euro von Fraport den gefährlichen Platz in der Einflugschneise der geplanten Nordwestbahn. Das Werk wird bis 2011 im Industriepark Höchst neu errichtet. Die spannende Geschichte des Standort-Pokers um Werk und Landebahn finden Sie hier zusammengefasst Mehr»
Räumt Ticona den Platz für die Nordwestbahn?
Für 650 Millionen Abfindung soll das Werk angeblich geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-29>
Die Ticona hat sich angeblich mit Fraport und der Landesregierung darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung zu schließen. Mehr»
Ticona räumt den Platz für die Nordwestbahn
Einigung mit Fraport: für 650 Millionen Abfindung soll das Werk geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-30>
Die Ticona hat sich mit Fraport darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung von 650 Mio. bis zum Jahr 2011 zu schließen. Damit soll ein wesentliches Hindernis für die geplante Nordwestbahn beseitigt werden. Mehr»
EU-Kommission vermutet Verletzung der Seveso-Richtlinie
Bundesregierung zu Stellungnahme aufgefordert
Von: @cf <2003-11-25>
Die EU-Kommission hat auf die Beschwerde der FAG hin in einem Antwortschreiben die Bundesregierung zu einer Stellungnahme und der Lieferung weiterer Informationen aufgefordert. Der Brief gelangte jetzt in die Öffentlichkeit. Mehr»
Störfall-Kommission ist gegen neue Landebahn neben Chemiewerk
Fraport und Ministerpräsident Koch halten an Ausbauplänen fest
Von: @cf <2004-02-18>
Die Störfall-Kommission hat entschieden: sie hält den Betrieb des Chemiewerks Ticona und das Ausbauvorhaben Landebahn Nordwest für unvereinbar. Ministerpräsident Koch und Fraport wollen trotzdem an ihren Plänen festhalten.
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