Studie über Gesundheitsgefährdung durch nächtlichen Fluglärm am Flughafen Köln/Bonn
Pressemitteilung vom 24.10.2005
<2005-10-26>
Länger als ein Jahr haben die Vorbereitungen für eine epidemiologische Studie gedauert, die den Verdacht untermauern soll, dass nächtlicher Fluglärm in seinen Auswirkungen auf die Gesundheit nicht so harmlos ist, wie manche Lärmforscher glauben herausgefunden zu haben. Dr. med. Gerda Noppeney, Internistin aus Troisdorf und Vorsitzende der Ärzte-Initiative für ungestörten Schlaf, äußerte sich zufrieden, dass die Bemühungen der Ärzte aus dem Rhein-Sieg- und Rheinisch-Bergischen Kreis endlich Früchte getragen haben.
"Wir Ärzte haben schon lange gefordert, dass unsere Beobachtungen von häufigerem Vorkommen von Bluthochdruck, massiven Schlafstörungen und Depressionen durch eine wissenschaftlich belastbare Studie untermauert werden."
Die Studie wird anhand der Krankenkassendaten von Patienten aus dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und der Stadt Köln untersuchen, ob in den Regionen, die stärker durch Fluglärm belastet sind, Ärzte häufiger gezwungen sind, ihren Patienten Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck, Herzkrankheiten oder Depressionen zu verordnen.
Der Projektleiter der Studie, Prof. Dr. med. Eberhard Greiser, Epidemiologe an der Universität Bremen, betonte, dass von den Krankenkassen ausschließlich anonymisierte Daten zur Verfügung gestellt werden.
Es ist selbstverständlich, dass in der Studie neben dem Fluglärm auch Lärm durch Strassen- oder Schienenverkehr als auch Lärmschutzmaßnahmen berücksichtigt werden.
Diese Studie wird ein wichtiger Baustein für die Zusammenhangsklärung von Fluglärm und Gesundheitsbeeinträchtigung sein. Sie dient als Grundlage für weitere wissenschaftliche Nachforschungen, wie sie z. B. durch eine Fall-Kontroll-Studie erfolgen können.
Die Studie wird durch das Umweltbundesamt, durch die Ärzte-Initiative im Verbund mit mehreren Kommunen und Sponsoren sowie durch den Rhein-Sieg-Kreis finanziell unterstützt. Die notwendigen Daten stellen der Flughafen Köln-Bonn, verschiedene Krankenkassen, die Gemeinden der beiden Kreise und die Stadt Köln bereit.
Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Herr Frithjof Kühn, äußerte sich befriedigt über den Beginn der Studie: "Der Rein-Sieg-Kreis hat ein großes Interesse an der Aufklärung der möglichen Lärmfolgen, über die viele Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinden klagen. Deshalb hat sich der Rhein-Sieg-Kreis trotz knapper Kassen zur Förderung dieses Forschungsprojektes entschlossen."
Wie Prof. Greiser mitteilt, werden die Ergebnisse der Studie Mitte des kommenden Jahres vorliegen. Ein Projektbeirat mit Vertretern der Kreise und Gemeinden, der Ärzte-Initiative und des Flughafens wird das Projekt begleiten. Eine internationale Gruppe aus Epidemiologen und Lärmforschern wird die Projektwissenschaftler beraten, um eine optimale Qualität der Studie zu gewährleisten.
"Wir Ärzte haben schon lange gefordert, dass unsere Beobachtungen von häufigerem Vorkommen von Bluthochdruck, massiven Schlafstörungen und Depressionen durch eine wissenschaftlich belastbare Studie untermauert werden."
Die Studie wird anhand der Krankenkassendaten von Patienten aus dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und der Stadt Köln untersuchen, ob in den Regionen, die stärker durch Fluglärm belastet sind, Ärzte häufiger gezwungen sind, ihren Patienten Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck, Herzkrankheiten oder Depressionen zu verordnen.
Der Projektleiter der Studie, Prof. Dr. med. Eberhard Greiser, Epidemiologe an der Universität Bremen, betonte, dass von den Krankenkassen ausschließlich anonymisierte Daten zur Verfügung gestellt werden.
Es ist selbstverständlich, dass in der Studie neben dem Fluglärm auch Lärm durch Strassen- oder Schienenverkehr als auch Lärmschutzmaßnahmen berücksichtigt werden.
Diese Studie wird ein wichtiger Baustein für die Zusammenhangsklärung von Fluglärm und Gesundheitsbeeinträchtigung sein. Sie dient als Grundlage für weitere wissenschaftliche Nachforschungen, wie sie z. B. durch eine Fall-Kontroll-Studie erfolgen können.
Die Studie wird durch das Umweltbundesamt, durch die Ärzte-Initiative im Verbund mit mehreren Kommunen und Sponsoren sowie durch den Rhein-Sieg-Kreis finanziell unterstützt. Die notwendigen Daten stellen der Flughafen Köln-Bonn, verschiedene Krankenkassen, die Gemeinden der beiden Kreise und die Stadt Köln bereit.
Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Herr Frithjof Kühn, äußerte sich befriedigt über den Beginn der Studie: "Der Rein-Sieg-Kreis hat ein großes Interesse an der Aufklärung der möglichen Lärmfolgen, über die viele Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinden klagen. Deshalb hat sich der Rhein-Sieg-Kreis trotz knapper Kassen zur Förderung dieses Forschungsprojektes entschlossen."
Wie Prof. Greiser mitteilt, werden die Ergebnisse der Studie Mitte des kommenden Jahres vorliegen. Ein Projektbeirat mit Vertretern der Kreise und Gemeinden, der Ärzte-Initiative und des Flughafens wird das Projekt begleiten. Eine internationale Gruppe aus Epidemiologen und Lärmforschern wird die Projektwissenschaftler beraten, um eine optimale Qualität der Studie zu gewährleisten.
Themen hierzuAssciated topics:
Erkrankungen durch Lärm Gesundheitsgefahren durch (Flug-)Lärm Lärmwirkungs-Forschung Arzt, Ärzte Störung des Nachtschlafs
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