VCD fordert nationale Maßnahmen gegen steigende Klimabelastung durchs Fliegen
Flugverkehr in Deutschland 2007 erneut gewachsen (PM vom 18.2.2008)
Von: @Verkehrsclub Deutschland (VCD) <2008-02-18>
Angesichts der Zunahme des Flugverkehrs im letzten Jahr warnt der VCD vor den Folgen des Flugverkehrs für Weltklima und Gesundheit und fordert Sofortmaßnahmen von der Bundesregierung.

Berlin, 18.02.08: Nach den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen hat der Flugverkehr im vergangenen Jahr wieder erheblich zugenommen. Die Zahl der Passagiere auf deutschen Flughäfen stieg 2007 gegenüber 2006 um mehr als sechs Prozent auf 163,5 Millionen. Der innerdeutsche Luftverkehr erreichte mit 24,1 Millionen Fluggästen ein Wachstum von 6,3 Prozent und damit einen neuen Höchststand seit 1996. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) warnt angesichts dieser Entwicklung vor den Folgen des Flugverkehrs für Weltklima und Gesundheit und fordert Sofortmaßnahmen von der Bundesregierung. Um mehr Kostengerechtigkeit im Verkehr zu erreichen und so die Umweltbelastungen zu senken, müssten Steuerprivilegien und Subventionen des Flugverkehrs abgebaut werden. Deshalb solle die Regierung jetzt eine nationale Kerosinsteuer und eine Ticketabgabe einführen.

"Es ist ein Skandal, dass der äußerst klimaschädliche Flugverkehr immer noch weitgehend steuerbefreit die Umwelt belastet, während die klimafreundlichere Bahn die vollen Energie- und Mehrwertsteuern zahlen muss", empört sich Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender. "Angesichts der weltweiten Bedrohung durch den Klimawandel fordern wir die Bundesregierung auf, zumindest auf nationaler Ebene Maßnahmen einzuleiten, um die Klimabelastung durchs Fliegen einzudämmen." Die Emissionen des Flugverkehrs lägen heute weltweit fast doppelt so hoch wie 1990. Besonders fatal sei, dass die Treibhausgase in großen Flughöhen ausgestoßen würden und dort etwa dreimal so schädlich wirkten wie vergleichbare Emissionen am Boden. Gehrmann warnt: "Wenn wir den Flugverkehr weiterhin derartig privilegieren, wird er jegliche Fortschritte beim Klimaschutz in anderen Bereichen wieder zunichte machen."

Da ein Ende der Steuerbefreiung des gewerblichen Luftverkehrs auf internationaler Ebene nicht abzusehen sei, müsse die Bundesregierung auf nationaler Ebene vorangehen und mit dem Klimaschutz ernst machen. Der VCD verlangt, Kerosin in Deutschland zu besteuern, was nach EU-Recht seit 2005 möglich ist. Über bilaterale Abkommen, beispielsweise mit den Niederlanden und Norwegen, die bereits eine nationale Kerosinsteuer eingeführt hätten, könne in Europa nach und nach eine flächendeckende Kerosinbesteuerung geschaffen werden. Die Abgabe würde dem deutschen Staat beim derzeitigen Mineralölsteuersatz zudem etwa 400 Millionen Euro an jährlichen Einnahmen bringen.

Darüber hinaus solle Deutschland eine Ticketabgabe nach britischem Vorbild einführen. Michael Müller-Görnert, Verkehrsreferent beim VCD: "Mit einer nach Entfernung und Klasse gestaffelten Gebühr kann man die Nachfrage zusätzlich steuern und mit den Einnahmen gezielt die Länder unterstützen, die unter den Auswirkungen des Klimawandels schon heute stark zu leiden haben. Auch das ist dringend notwendig, um das globale Gleichgewicht zu stabilisieren." Nach Vorstellung des VCD soll die Ticketabgabe einmalig pro Flug und Passagier erhoben werden und je nach Entfernung und gebuchter Klasse zwischen 30 Euro (unter 300 km, Economy-Klasse) und 120 Euro (über 700 km, Business-Klasse) betragen.

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