BBI: Neues Netzwerk zur Reduktion von Flugverkehr gegründet
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2018-10-01>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen unterstützt den heute vorgestellten Aktionsplan des neu gegründeten interna­tionalen Netzwerks "Stay Grounded" für einen gerechten und ökologischen Umbau des Transport­systems.

Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 01.10.2018 (Thomas Scheffler)

[Quelle: Pressemitteilung von "Am Boden bleiben" vom 1.10.2018]

Neues Netzwerk zur Reduktion von Flugverkehr gegründet

Stay Grounded veröffentlicht Aktionsplan

Berlin, 1. Oktober 2018 – Das neu gegründete internationale Netzwerk “Stay Grounded” wird in den kommenden Wochen zahlreiche Protestaktionen veranstalten, um das ungebremste Wachstum des Flugverkehrs in Frage zu stellen. Über 100 Organisationen, darunter der Deutsche Naturschutzring (DNR), der BUND und Friends of the Earth International, unterstützen den heute vorgestellten Aktionsplan für einen gerechten und ökologischen Umbau des Transportsystems. In Deutschland wird das Netzwerk von der Gruppe “Am Boden bleiben” repräsentiert.

In den nächsten zwei Wochen sind weltweit Proteste und Aktionen geplant, darunter in München und Münster am 6. Oktober. “Die Proteste richten sich gegen den geplanten massiven Ausbau des Flugverkehrs”, so Magdalena Heuwieser, Koordinatorin von “Stay Grounded”. Weltweit sind derzeit 1200 Flughafen-Infrastrukturprojekte in Planung oder bereits im Bau. “Die gebaute Infrastruktur schafft Realität. Wir müssen verhindern, dass eine klimaschädliche Infrastruktur für die nächsten Jahrzehnte in Beton gegossen wird. ”

Das Flugzeug ist und bleibt das klimaschädlichste Transportmittel, und der Flugverkehr ist derjenige Sektor, dessen Treibhausgasausstoß den steilsten Wachstumskurs verzeichnet. Prognosen zufolge wird sich das Volumen der Luftfahrt in den nächsten zwei Jahrzehnten verdoppeln. Das Öko-Institut warnte 2015 in einem Bericht für das Europäische Parlament, dass die CO2-Emissionen aus dem Flugverkehr im Jahr 2050 einen Anteil von bis zu 22 % der weltweiten Emissionen ausmachen könnten.

In Deutschland sind die Emissionen des Verkehrssektors in den vergangenen Jahren beharrlich gestiegen. Trotzdem genießt die Flugindustrie weiterhin eine Vielzahl von Privilegien und Subventionen. Kerosin wird in Deutschland noch immer nicht besteuert, und internationale Flugtickets sind von der Mehrwertsteuer befreit. Dadurch entgehen dem Staatshaushalt jährlich fast zwölf Milliarden Euro für den Ausbau nachhaltiger Alternativen wie der Bahn. “Es ist doch grotesk, dass ich heute noch zum halben Preis des Bahntickets von Berlin nach München fliegen kann, während unter mir in Brandenburg schon der Wald brennt”, kritisiert Laura Machler von Am Boden bleiben. “Die Verkehrspolitik in Deutschland muss sich endlich mit der Realität des drohenden Klimakollapses auseinandersetzen und den Flugverkehr schnell und wirksam begrenzen.”

Diesen Oktober trifft die UN-Luftfahrtorganisation wichtige Entscheidungen hinsichtlich der Klimaschutzpläne der internationalen Luftfahrt. “Es wird leider immer deutlicher, dass die aktuellen Pläne reines Greenwashing der Luftfahrtindustrie sind. Anstatt Emissionen zu reduzieren, dürfen sich Fluggesellschaften von jeglicher Verantwortung freikaufen”, so Heuwieser. Dazu erwerben die Fluglinien günstig Gutschriften zur Emissionskompensation (Offsetting), deren Wirkung Studien zufolge äußerst zweifelhaft ist. Auch Agrartreibstoffe wie Palmöl, die mit massiven Verletzungen von Umweltschutzauflagen und Menschenrechten verbunden sind, sollen zukünftig vermehrt in Flugzeugen verbrannt werden.

Stay Grounded fordert statt solcher Scheinlösungen den besseren Ausbau von Nachtzügen, die Einführung einer Kerosinsteuer und einer Mehrwertsteuer auf Tickets sowie den Ausbaustopp von Flughafeninfrastruktur. Das Netzwerk besteht aus Umweltschutzorganisationen, Klimagerechtigkeitsgruppen, Bürgerinitiativen gegen Flughafenausbau, sowie Wissenschafter*innen und Gewerkschaftler*innen. In Deutschland plant “Am Boden bleiben” im Laufe der nächsten Monate öffentlichkeitswirksame Aktionen, um auf die Problematik des Flugverkehrs hinzuweisen.

Aus Deutschland unterstützen folgende Organisationen das Positionspapier von Stay Grounded: Deutscher Naturschutzring DNR, BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Attac, Robin Wood, BUNDjugend, Bergwaldprojekt e.V., BBI Bündnis der Bürgerinitiativen, Aktionsbündnis “aufgeMUCkt”, BI gegen Fluglärm Raunheim, Konzeptwerk Neue Ökonomie, Klima*Kollektiv, Aktionsbündnis Wachstumswende Bremen, Leave it in the Ground Initiative – Lingo, Regenwald-Institut e.V., Forum Ökologie & Papier, Schokofahrt und Labor für Kunst und nachhaltige Bildung.

Pressekontakt:
Laura Machler (Am Boden bleiben)
Mail: presse@ambodenbleiben.de oder laura.machler@posteo.de
Tel.: 017647353152

Magdalena Heuwieser (Koordination Stay Grounded)
Mail: info@stay-grounded.org
Tel.: 0043/6503773102


Das "Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr", kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität.

Die gemeinsamen Ziele sind:

  • Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
  • Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
  • Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
  • Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
  • Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
  • Stilllegung der Landebahn Nordwest
Themen hierzuAssciated topics:

BBI-PMs Luftverkehr Klimaschutz Protest­ver­an­stal­tungen

Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
Nachtflugverbot ist überfällig
Wann wird der Beschluss des Hessischen Landtags vom Mai 2000 endlich umgesetzt ?
Von: @(Bündnis der Bürgerinitiativen) <2003-01-27>
   Mehr»
Triebwerksbrand nach Start in Frankfurt!
Presseinfo des Bündnis der Bürgerinitiativen
<2000-08-14>
   Mehr»
PFV Landebahn: Fraport will die Bürger durch Zeitdruck ausschalten
Pressemitteilung vom 02.09.2003
Von: @BBI <2003-09-02>
   Mehr»
In hundert Ordnern wird das Problem beschönigt
Pressemitteilung vom 09.09.2003
Von: @(Bündnis der Bürgerinitiativen) <2003-09-09>
Der voreilige Start des Planfeststellungsverfahrens zeigt nach Meinung des Bündnis der Bürgerinitiativen auf, dass der Ausbau des Frankfurter Flughafens "brutalstmöglich" durchgezogen werden soll.   Mehr»
BBI: Koch will Regionalversammlung gleichschalten
Presseerklärung vom 30.09.2003
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2003-09-30>
   Mehr»
BBI: Justiz als Waffe gegen die Bürger?
Pressemitteilung vom 16.10.2003
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen (BBI) <2003-10-17>
   Mehr»
Mehr Flughafen = mehr Risiko: Aktion am 9. 1. 2004
Pressemitteilung BBI vom 05.01.2004
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen (BBI) <2004-01-05>
   Mehr»
Anhörung zum PFV A380-Werft - Bürgerinitiativen rufen zur Teilnahme auf!
Pressemitteilung BBI vom 08.01.2004
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen (BBI) <2004-01-08>
   Mehr»
Verdrängtes Risiko: Fernbahnhof-Überbauung mit der NW-Landebahn unvereinbar
Pressemitteilung vom 14.09.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main, BUND, Robin Wood, BBI <2004-09-14>
Das geplante Airrail-Center, das über dem Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen entstehen soll, wäre bei Bau einer Nordwestbahn in hohem Maße durch mögliche Abstürze gefährdet. Mit einer heute gestarteten Plakataktion soll auf dieses bisher verdrängte Risiko hingewiesen werden.   Mehr»
Bürgerinitiativen und BUND sammeln Unterschriften gegen Änderung des Landesentwicklungsplans
Pressemitteilung vom 22.07.2005
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen, BUND <2005-07-22>
   Mehr»
BBI: "Fraport türkt Arbeitsplatzzahlen"
Pressemitteilung vom 14.02.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-02-14>
Die optimistischen Prognosen der Fraport zu neuen Arbeitsplätzen durch den Ausbau werden weit verfehlt, stellt das Bündnis der Bürger­initiativen fest.   Mehr»
BBI: "Wir wollen Taten sehen!"
Pressemitteilung vom 14.02.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-02-14>
Das Bündnis der Bürger­initiativen das begrüßt das Engagement des Frankfurter Ober­bürger­meisters Feldmann gegen den Fluglärm.   Mehr»
BBI: Lufthansa führt klammheimlich lauteres Abflugverfahren ein
Pressemitteilung vom 08.02.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-02-08>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen sieht im weiteren Umfeld des Flughafens großes Potential für Lärmminderung, das genutzt werden sollte.   Mehr»
BBI begrüßt Vorschläge für besseren Lärmschutz bei der Flugführung
Pressemitteilung vom 07.02.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-02-07>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen sieht im weiteren Umfeld des Flughafens großes Potential für Lärmminderung, das genutzt werden sollte.   Mehr»
BBI: Rückgang der Flug­bewegungszahl im Januar nicht nur wegen Schnee und Eis
Pressemitteilung vom 04.02.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-02-04>
Das BBI sieht im Rückgang der Flugbewegungen nicht eine konjunkturell bedingte Delle, sondern um einen nachhaltigen Trend.   Mehr»
BBI: Durch Kochs Rücktritt wird das Genehmigungsverfahren nicht fairer
Pressemitteilung vom 04.09.2003
Von: @BBI <2003-09-04>
   Mehr»
BBI: Weniger Flug­bewegungen als 2005 belegen die Entbehr­lichkeit der Nordwestbahn
Pressemitteilung vom 04.01.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-01-04>
Die Zahl der Flug­bewegungen am Frank­furter Flughafen fällt und liegt mit 482000 unter dem Niveau von 2005 - die Nordwestbahn wird nicht gebraucht, meint das BBI.   Mehr»
BBI: Lärmärmere Flugzeuge gibt es nicht
Pressemitteilung vom 29.11.2012
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2012-11-24>
Ministerpräsident Bouffier strebt eine Entlastung vom Fluglärm durch lärmärmere Flugzeuge an. Das BBI hält dies für nicht möglich   Mehr»
BBI: Aufruf zur Demonstration am 04. Februar 2012
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2012-01-30>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen ruft für Samstag, 4.2.2012, 12 Uhr zu einer großen Demonstration gegen Fluglärm und Flughafenausbau am Flughafen auf.    Mehr»
BBI: "Drohungen der Condor nicht ernstzunehmen "
Pressemitteilung vom 19.02.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-02-19>
Das Bündnis der Bürger­initiativen hält die Drohung von Condor, eventuell den Standort Frankfurt wegen des Nachtflug­verbots aufzu­geben, nicht für glaub­würdig.    Mehr»
BBI: Unabhängiger Betrieb der Südumfliegung ausgesetzt
Pressemitteilung vom 21.02.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-02-21>
Die DFS hat auf der Südumfliegung den unabhängigen Abflugbetrieb zur Startbahn West ausgesetzt, weil es zu Problemen gekommen ist. Damit sinkt die Startkapazität.    Mehr»
BUND und BBI: "Ein wichtiger Beitrag zur Reduktion des Fluglärms"
Pressemitteilung vom 01.03.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-03-01>
BUND und BBI kommentieren das 10-Punkte-Programm der Frankfurter Fluglärm Kommission.    Mehr»
BBI zu Bundesrat­sinitiativen: "Leiser wird es damit nicht"
Pressemitteilung vom 16.03.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-03-16>
Das Bündnis der Bürger­initiativen fordert deutliche Ausweitung der Bundesrats­initiativen gegen Fluglärm.   Mehr»
Die Bildrechte werden in der Online-Version angegeben.For copyright notice look at the online version.

Bildrechte zu den in diese Datei eingebundenen Bild-Dateien:

Hinweise:
1. Die Bilder sind in der Reihenfolge ihres ersten Auftretens (im Quelltext dieser Seite) angeordnet.
2. Beim Anklicken eines der nachfolgenden Bezeichnungen, wird das zugehörige Bild angezeigt.
3, Die Bildrechte-Liste wird normalerweise nicht mitgedruckt,
4. Bildname und Rechteinhaber sind jeweils im Dateinamen des Bildes enthalten.