Kronberg/Kelsterbach, 29. November 2006 - Celanese und Ticona bestätigen die Unterzeichnung einer Absichtserklärung (Letter of Intent) mit der Fraport AG zur Lösung des Konflikts um den Flughafenausbau. Celanese und Ticona beabsichtigen, das Werk Kelsterbach bis Mitte 2011 zu schließen und an einem anderen Standort in Deutschland neu zu errichten. Die Kosten für die Verlagerung sämtlicher Geschäftsaktivitäten, einschließlich der Neuerrichtung der Produktionsanlagen, trägt Fraport. Bis Mitte 2011 werden die neuen Anlagen vollständig in Betrieb sein. Die Parteien werden die endgültigen Verträge in den nächsten Monaten im Detail ausarbeiten. Die Einigung bedarf dann noch einer abschließenden Genehmigung der Fraport Hauptversammlung im Mai 2007. Die Gespräche zwischen den Parteien wurden von der Hessischen Staatskanzlei moderiert.
Für das Management von Celanese und Ticona hat die mit dem Konflikt einhergehende Planungsunsicherheit am Standort Kelsterbach den Ausschlag dafür gegeben, eine Einigung mitzutragen. "Eine Fortführung der bestehenden rechtlichen Auseinandersetzungen und deren Eskalation ist aus unternehmerischer Sicht höchst problematisch", begründet Dr. Andreas Pohlmann, der Vorstandsvorsitzende der Celanese AG, die Entscheidung seines Unternehmens. "Wir brauchen Planungssicherheit und die ist jetzt gegeben."
Wesentliche Aspekte des Gesamtvorhabens bedürfen weiterer und detaillierter Prüfung - so insbesondere die Interessen der Beschäftigten der Ticona und der für die Neuerrichtung in Frage kommende Standort. Unter den Beteiligten herrscht Einvernehmen darüber, dass ein solcher Schritt nicht zu Lasten der Belegschaft des Werkes ausfallen darf. Daher hat Fraport zugesichert, sämtliche Mitarbeiter deren Arbeitsplatz aufgrund der Einigung entfällt, in Beschäftigungsverhältnisse in der Fraport-Gruppe zu übernehmen. Zu diesem Zweck ist die Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft, an der sich auch das Land Hessen beteiligen soll, beabsichtigt. Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, einen geeigneten Standort innerhalb Deutschlands zu finden.
"Die jetzt gefundene Lösung wird keine Auswirkungen auf unsere Lieferfähigkeit und unsere Kunden haben. Wir werden eine kontinuierliche Bedienung des Marktes auf höchstem Niveau zu jedem Zeitpunkt sicherstellen", betont Dr. Lyndon Cole, Präsident der Ticona. "Mit Blick auf die Mitarbeiter
und die über 40-jährige Geschichte unseres Kelsterbacher Werkes ist es schmerzhaft, den Standort aufgeben zu müssen. Gleichzeitig drängt sich diese Konfliktlösung auf, um unsere führende Marktposition im Bereich technischer Hochleistungskunststoffe behaupten und ausbauen zu können."
Am Standort Kelsterbach werden die Mitarbeiter am heutigen Vormittag in Betriebsversammlungen über die aktuelle Entwicklung informiert.
Risiko Ticona: Das Verfahren der EU-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2006-11-01>
Beim Planungsverfahren für den Flughafenausbau wurde nach Ansicht der EU-Kommission gegen die Seveso-Richtlinie verstoßen: es wurde nicht beachtet, dass die geplante Landebahn Nordwest zu nahe am Störfallbetrieb Ticona liegt. Deswegen hat die Kommission ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet. Mehr»
Ticona-Klage gegen Flugrouten am 5. Oktober beim VGH Kassel
Für die Verhandlung sind Eintrittskarten nötig (siehe PM des VGH vom .....)
Von: @cf <2005-08-26>
Die Chemiewerk Ticona gegehn die aktuellen Flugrouten am Frankfurter Flughafen findet am 5. Oktober beim VGH Kassel statt. Es wird großer Andrang erwartet, Eintrittskarten erforderlich! Mehr»
Risiko Ticona: Die Entscheidung der Störfall-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2005-07-01>
Die Störfall-Kommission hat entschieden, dass der Betrieb des Chemiewerks Ticona und die geplante Nordwestbahn wegen des zu großen Risikos nicht miteinander vereinbar sind. Die Landesregierung will die Nordwestbahn trotzdem bauen, notfalls will man Ticona enteignen. Wie wird der Streit ausgehen? Mehr»
Risiko Ticona: der Streit um die Zukunft des Werks
Ein Chemiewerk steht den Ausbauplänen für den Frankfurter Flughafen im Weg
Von: @cf <2008-09-19>
Der Streit über das "Risiko Ticona" ist entschieden: Ticona räumt gegen eine Zahlung von 670 Millionen Euro von Fraport den gefährlichen Platz in der Einflugschneise der geplanten Nordwestbahn. Das Werk wird bis 2011 im Industriepark Höchst neu errichtet. Die spannende Geschichte des Standort-Pokers um Werk und Landebahn finden Sie hier zusammengefasst Mehr»
Räumt Ticona den Platz für die Nordwestbahn?
Für 650 Millionen Abfindung soll das Werk angeblich geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-29>
Die Ticona hat sich angeblich mit Fraport und der Landesregierung darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung zu schließen. Mehr»
Ticona räumt den Platz für die Nordwestbahn
Einigung mit Fraport: für 650 Millionen Abfindung soll das Werk geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-30>
Die Ticona hat sich mit Fraport darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung von 650 Mio. bis zum Jahr 2011 zu schließen. Damit soll ein wesentliches Hindernis für die geplante Nordwestbahn beseitigt werden. Mehr»
EU-Kommission vermutet Verletzung der Seveso-Richtlinie
Bundesregierung zu Stellungnahme aufgefordert
Von: @cf <2003-11-25>
Die EU-Kommission hat auf die Beschwerde der FAG hin in einem Antwortschreiben die Bundesregierung zu einer Stellungnahme und der Lieferung weiterer Informationen aufgefordert. Der Brief gelangte jetzt in die Öffentlichkeit. Mehr»
Störfall-Kommission ist gegen neue Landebahn neben Chemiewerk
Fraport und Ministerpräsident Koch halten an Ausbauplänen fest
Von: @cf <2004-02-18>
Die Störfall-Kommission hat entschieden: sie hält den Betrieb des Chemiewerks Ticona und das Ausbauvorhaben Landebahn Nordwest für unvereinbar. Ministerpräsident Koch und Fraport wollen trotzdem an ihren Plänen festhalten.
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