Der Flughafenausbau und der damit zunehmende Flugverkehr verursacht nicht nur Lärm, sondern auch höhere Belastung durch Luftschadstoffe. Lange wurden die Risiken durch die Luftschadstoffe nur am Rande erwähnt - die Berechnungen sind komplex und für den Laien kaum nachzuvollziehen, die Folgen sind nicht so unmittelbar spürbar wie beim Lärm. Kurz vor der Revisionsverhandlung in Leipzig geraten die Schadstoffe jetzt ins Blickfeld. Wie der SPIEGEL in seiner neuesten Ausgabe berichtet, hat der Toxikologe Hermann Kruse (Universität Kiel) die im Planfeststellungsverfahren von Fraport vorgelegten Gutachten zur Schadstoffbelastung analysiert und darin gravierende Fehler gefunden. Es würden nicht nur Risiken unterschätzt, sondern bei der Berechnung der Schadstofe seien einfache Rechenfehler enthalten, sagt Kruse. Fraport bestreitet die Vorwürfe, die Gutachten seien in Ordnung. Bei der Kritik müsse es sich um "ein Mißverständnis" handeln.

Der Frankfurter Verein "Stop-Fluglärm e.V." hat die Untersuchung der Fraport-Gutachten durch externe Experten in Auftrag gegeben. Die Anwälte, die Frankfurter Kläger vertreten, haben das Bundesverwaltungsgericht aufgefordert, das Thema Schadstoffe in der Revisionsverhandlung am 13. März auf die Tagesordnung zu setzen.

Die Grünen fordern die Veröffentlichung des Gutachtens, dass die Landesregierung im Jahr 1999 bei dem Toxikologen Kruse angefordert haben soll und das dann nie wieder erwähnt wurde.

Mehr:

• Vorabbericht im Spiegel
• Newsletter des Vereins Stop Fluglärm mit Bericht über die Schadstoffgutachten
• Geheimhaltung eines Gutachtens zum Schadstoffausstoß von Flugzeugen? – GRÜNE fordern Veröffentlichung