IGF macht mobil gegen Fluglärm im Main-Kinzig-Kreis
Pressemitteilung vom 25.07.2011
Von: @Interessengemeinschaft Fluglärm Hanau - Kinzigtal e.V. (IGF) <2011-07-25>
Die IGF hat in der "Rodenbacher Erklärung" vier Forderungen zum Schutz der Menschen vor Fluglärm aufgestellt und will diese in die Politik tragen.

Die Interessengemeinschaft Fluglärm Hanau - Kinzigtal e.V. (IGF) hat am 20.07. auf einer Arbeitstagung in Rodenbach mit zahlreichen Gästen über den dramatischen Anstieg des Fluglärms diskutiert. Sehr schnell wurde klar - egal ob Bad Orb, Gelnhausen oder Rodenbach - von Überall wird über unzumutbaren und stark angestiegenen Fluglärm berichtet.

Die IGF kämpft seit Jahren gegen die Flughafenerweiterung und die Landebahn Nordwest, weil der Ausbau des Flughafens unsere Region noch mehr belasten wird. Die Situation wird sich ab Oktober nochmals stark verschlimmern, wenn nichts dagegen getan wird.

Inzwischen sind aber nicht nur die Fluglärmbetroffenen aktiv, auch die Bürgermeister aus dem Kreis wollen sich gegen den Lärm wehren. Bekanntlich befürworten aber einzelne politische Parteien bzw. einzelne Politiker den Flughafenausbau.

Deshalb hat die IGF in Ihrer "Rodenbacher Erklärung" vier Forderungen aufgestellt, die von (fast) allen Kommunalpolitikern und den im Kreistag vertretenen Parteien unterstützt werden können. Die IGF wird dafür werben, dass diese Forderungen massiv in die Öffentlichkeit getragen werden und breite politische Unterstützung finden.


Rodenbacher Erklärung

Um die Menschen in der Region Main-Kinzig vor Gesundheitsschäden und schwerwiegenden Beeinträchtigungen zu schützen, die Lebensqualität zu erhalten und auch wirtschaftliche Schäden zu vermeiden (z.B. für die Kurstädte Bad Orb und Bad Soden-Salmünster) fordern die IGF, [die Gemeinden, die Parteien, das Ärztenetz Spessart und der Landrat des Main-Kinzig-Kreises] folgende Maßnahmen:

Erstens

Das vor Jahren versprochene Nachtflugverbot muss endlich kommen (23 – 5 Uhr). Und es darf nicht durch besonders viele Flugbewegungen in den Stunden davor und danach (ab 22 Uhr, bzw. von 5 -6 Uhr) entwertet werden. Der Flugverkehr in diesen Tagesrandzeiten muss deutlich geringer sein als im Tagesdurchschnitt, mit Rücksicht auf Arbeitnehmer, Schüler, Kurgäste usw. Ggf. müssen auch für besonders laute Flugzeugtypen in diesem Zeitraum Starts und Landungen untersagt werden.

Zweitens

Die Absenkung der Flughöhe (Luftraum C) muss rückgängig gemacht werden, weil die Absenkung um rund. 300 m eine Verdoppelung des Lärms (am Boden) bedeutet.
Die im März erfolgte Absenkung dient zur Ausweitung der Kapazität, hat also nur ökonomische Gründe. Sie ist nicht notwendig, um die neue Landebahn zu nutzen.

Drittens

Das CDA-Anflugverfahren (Gleitsinkflug) muss für den gesamten Tag verbindlich eingeführt werden. Ausnahmen sind aus Sicherheitsgründen zulässig (safety first: z.B. Sturm, Starkregen, technischen Störungen u.ä.).

Der CDA-LANDEANFLUG muss auch während der täglichen Verkehrsspitzenzeiten obligatorisch sein. Die damit verbundene Beschränkung der Kapazität des Flughafens ist vertretbar und als zusätzlicher Beitrag zur Lärmminderung notwendig, weil die neue Landebahn nahezu eine Verdoppelung der Flugbewegungen ermöglicht (max. 900.000 Starts und Landungen sind technisch möglich).

Viertens

Die neuen Flugrouten sind einer kritischen Prüfung zu unterziehen, soweit nicht bereits wegen dem CDA-LANDEANFLUG Veränderungen vorgenommen werden. Die durch die Flugrouten vorgegebene Lärmverteilung braucht einen breiten Konsens. Deshalb hat die Fluglärmkommission, trotz ihrer nur beratenden Funktion, eine große Bedeutung. (Die Südumfliegung von Hanau (bei Nacht) entlastet die Hanauer und belastet die Menschen in Obertshausen und Heusenstamm.)

Die Stadt Hanau und der Main-Kinzig-Kreis sind in diesem Gremium aktiv. Die Unterstützer dieser Erklärung unterstützen Hanau und den Kreis bei dieser Aufgabe und fordern deshalb einen intensiven Informationsaustausch mit Bürgern und Gemeinden. Die Aufnahme der Stadt Gelnhausen in die Kommission ist für Main-Kinzig positiv.


Die aktiven Mitglieder der IGF haben in mehr als 15 Jahren sehr viel Wissen angesammelt und der Verein ist parteipolitisch neutral. Wir fordern Alle auf dieses Wissen zu nutzen und stehen gerne für Vorträge und Beratung zur Verfügung.

Die IGF plant im September eine Großveranstaltung. Die Veranstaltung wird überregional angekündigt und wird voraussichtlich in Gelnhausen stattfinden. Thema sind die genannten Forderungen.

Vom 02.-04.09.2011 ist die IGF wieder auf der Messe Öko-Trends in Gelnhausen mit einem Informationsstand aktiv.

Eric Ludwig
Interessengemeinschaft Fluglärm Hanau–Kinzigtal e.V. (IGF)

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