Sicherheitsrisiken: TÜV-Gutachten bestätigt Position der Region
Pressemitteilung vom 14.01.2004
<2004-01-14>
Als eindeutige Unterstützung für die Position der Aktion "Zukunft Rhein-Main" in Sachen Flughafenausbau werten deren Sprecher, Landrat Enno Siehr (Groß-Gerau), Oberbürgermeister Jens Beutel (Mainz) und Bürgermeister Ulrich Krebs (Flörsheim am Main), die bis jetzt bekannt gewordenen Ergebnisse der Untersuchung, die der TÜV Pfalz zum Gefährdungspotential einer möglichen Nordwest-Landebahn durchgeführt hat. "Wir sehen uns in unserer Auffassung bestätigt, dass der Bau einer Nordwestbahn am Frankfurter Flughafen nicht akzeptable Risiken für die Menschen in der Region mit sich bringt!" Die TÜV-Untersuchung geht, soweit bisher bekannt, von einem offensichtlich weit höheren Gefährdungspotential aus als der Flughafenbetreiber.
Bereits seit geraumer Zeit warnt die Aktion "Zukunft Rhein-Main" vor den großen Sicherheitsrisiken. Dabei steht insbesondere das Chemie-Werk Ticona im Mittelpunkt. Die hoch giftige Chemikalien verarbeitende Fabrik läge beim Bau der neuen Landebahn direkt in der Einflugschneise.
Dass gerade beim Landeanflug die Absturzgefahr am größten ist, habe erst jüngst die Notlandung einer Verkehrsmaschine am Münchner Flughafen gezeigt, erläuterten die Vertreter der Gebietskörperschaften. Weil dort ausreichend große Flächen für eine Landung auf freiem Feld zur Verfügung standen, ging der Vorfall glimpflich aus - "in Frankfurt befänden sich an vergleichbarer Stelle hingegen ein Chemiebetrieb und ein Tanklager".
Die Sprecher der Aktion, in der Städte, Gemeinden und Kreise aus der Rhein-Main-Region zusammenarbeiten, wiesen auch auf Bedenken der EU-Kommission hin. Diese geht nach wie vor davon aus, dass die Ausbauplanungen im Widerspruch zur sogenannten Seveso-II-Richtlinie stehen. Diese sieht vor, dass bei Bauvorhaben in der Nähe von Betrieben mit erhöhtem Gefahrenpotential verbindliche Mindestabstände einzuhalten sind.
Eine in der öffentlichen Wahrnehmung bisher vernachlässigte Rolle spielt nach Auffassung der Aktion "Zukunft Rhein-Main" zudem das Thema Vogelschlag. Eine aktuelle Studie zeige, dass das Risiko eines Absturzes aufgrund von Vogelschlag beim Anflug auf die geplante neue Landebahn um bis zu 1000 Mal höher liege als derzeit. Das für die Nordwestbahn vorgesehene Gelände liegt an einem der großen europäischen Vogelzug-Korridore, der als Lebens- und Überwinterungsraum für Wasservögel herausragende Bedeutung besitzt.
Für die Aktion "Zukunft Rhein-Main" sprechen alle bislang bekannten Erkenntnisse dafür, dass der Bau der geplanten Nordwestbahn nicht nur zusätzliche Umweltbelastungen, sondern auch nicht vertretbare Sicherheitsrisiken für die Region nach sich zieht. "Wir fordern deshalb FRAPORT und die Landesregierung auf, daraus die Konsequenzen zu ziehen, von ihren Ausbauplanungen Abschied zu nehmen und endlich über intelligente Alternativen zu einem Ausbau in Beton nachzudenken", so Beutel, Krebs und Siehr abschließend.
Bereits seit geraumer Zeit warnt die Aktion "Zukunft Rhein-Main" vor den großen Sicherheitsrisiken. Dabei steht insbesondere das Chemie-Werk Ticona im Mittelpunkt. Die hoch giftige Chemikalien verarbeitende Fabrik läge beim Bau der neuen Landebahn direkt in der Einflugschneise.
Dass gerade beim Landeanflug die Absturzgefahr am größten ist, habe erst jüngst die Notlandung einer Verkehrsmaschine am Münchner Flughafen gezeigt, erläuterten die Vertreter der Gebietskörperschaften. Weil dort ausreichend große Flächen für eine Landung auf freiem Feld zur Verfügung standen, ging der Vorfall glimpflich aus - "in Frankfurt befänden sich an vergleichbarer Stelle hingegen ein Chemiebetrieb und ein Tanklager".
Die Sprecher der Aktion, in der Städte, Gemeinden und Kreise aus der Rhein-Main-Region zusammenarbeiten, wiesen auch auf Bedenken der EU-Kommission hin. Diese geht nach wie vor davon aus, dass die Ausbauplanungen im Widerspruch zur sogenannten Seveso-II-Richtlinie stehen. Diese sieht vor, dass bei Bauvorhaben in der Nähe von Betrieben mit erhöhtem Gefahrenpotential verbindliche Mindestabstände einzuhalten sind.
Eine in der öffentlichen Wahrnehmung bisher vernachlässigte Rolle spielt nach Auffassung der Aktion "Zukunft Rhein-Main" zudem das Thema Vogelschlag. Eine aktuelle Studie zeige, dass das Risiko eines Absturzes aufgrund von Vogelschlag beim Anflug auf die geplante neue Landebahn um bis zu 1000 Mal höher liege als derzeit. Das für die Nordwestbahn vorgesehene Gelände liegt an einem der großen europäischen Vogelzug-Korridore, der als Lebens- und Überwinterungsraum für Wasservögel herausragende Bedeutung besitzt.
Für die Aktion "Zukunft Rhein-Main" sprechen alle bislang bekannten Erkenntnisse dafür, dass der Bau der geplanten Nordwestbahn nicht nur zusätzliche Umweltbelastungen, sondern auch nicht vertretbare Sicherheitsrisiken für die Region nach sich zieht. "Wir fordern deshalb FRAPORT und die Landesregierung auf, daraus die Konsequenzen zu ziehen, von ihren Ausbauplanungen Abschied zu nehmen und endlich über intelligente Alternativen zu einem Ausbau in Beton nachzudenken", so Beutel, Krebs und Siehr abschließend.
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Ticona Zukunft Rhein-Main (ZRM) Absturz-Gefahr Gefahren durch Flughafenausbau FRA ZRM-Pressemitteilungen Risiko
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