Unter diesem Motto ruft das Bündnis der Bürgerinitiativen „Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“ (BBI) auf, an der Demonstration gegen den Flughafenausbau am kommenden Samstag, dem 1. Dezember, in Wiesbaden teilzunehmen.

"Es gibt viele gute Gründe jetzt auf die Straße zu gehen", sagt der Sprecher des Bündnisses, Winfried Heuser. "Nach all den Zusagen, die nicht mehr gelten und nachdem der Ministerpräsident sein hochheiliges Versprechen ´Kein Ausbau ohne Nachtflugverbot´, zurückgenommen hat, bleibt uns nur diese Möglichkeit, uns gegen die Entscheidung der Landesregierung zu wehren. Die fühlt sich offensichtlich nur den Gewinninteressen der Luftfahrtindustrie verpflichtet, die Schutzinteressen der Bevölkerung kümmern sie überhaupt nicht. Wozu hat man eigentlich die aufwendigen Genehmigungsverfahren durchgeführt, wenn man ihre Ergebnisse nicht berücksichtigen will? Die Zerstörung der Rhein-Main-Region durch die vom Flughafen erzeugte Monostruktur und die Gesundheitsschäden durch den stark steigenden Fluglärm nehmen wir nicht hin. Wir treten für eine gesunde Region ein, die sich durch Vielfalt auszeichnet."

Nach Ansicht der Bürgerinitiativen ist Ministerpräsident Roland Koch längst zu schwach, sein Versprechen umzusetzen. Zu sehr ist er mit der Luftverkehrswirtschaft verflochten und es fehlt ihm der Mut konsequent zu entscheiden. Hätte er sein Versprechen jemals ernst gemeint, hätte er die Ausbauvorbereitungen schon längst stoppen müssen. Sein eigener Anwalt hat ihm vor Jahren schon in einem Gutachten bescheinigt, was er als Jurist selbst wusste, ein Nachtflugverbot ist nicht machbar. Jetzt hat Herr Koch entschieden, der Ausbau soll kommen und der nächtliche Lärmterror soll sich steigern. "Wir setzen uns gegen diese Menschenverachtung nicht nur mit unserem Grundrecht auf Demonstration zur Wehr, wir werden – wie auch die Kommunen – alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen. Wir haben nichts mehr zu verlieren", so der Sprecher der Bürgerinitiativen.

Die Demonstration beginnt um 11 Uhr auf dem Platz vor dem Wiesbadener Hauptbahnhof und zieht zur Schlusskundgebung vor die Staatskanzlei am Kranzplatz. Zahlreiche Organisationen, Kirchen, Naturschutzverbände, soziale Verbände, die Kommunen der Region, Parteien, Gewerkschaften, und andere rufen ebenfalls zur Teilnahme auf.