Kreis GG: "Affront gegen Flughafenanlieger"
Pressemitteilung vom 14.06.2017
Von: @Kreis Gross-Gerau <2017-06-14>
Landrat Will (Kreis Groß-Gerau) ärgert sich über die Verlegung eines Teil der Lufthansa A380-Flotte von Frankfurt nach München: "Die Planungen von Fraport gehen alle nicht auf".

KREIS GROSS-GERAU – Die Nachricht, dass die Lufthansa ein Drittel ihrer A380-Flotte von Frankfurt abzieht und nach München verlegt, sorgt bei Landrat Thomas Will für Unmut. Denn der Ausbau des Flughafens, der mit steigender Lärmbelastung für die Bevölkerung im Kreis Groß-Gerau verbunden ist, war auch mit der Drehkreuzfunktion des Frankfurter Airports begründet worden. "Die ach so dringend benötigte A 380 Halle musste unbedingt her. Aber sie war von vornherein völlig überdimensioniert und letztlich nie in der ursprünglich geplanten Größe gebaut. Dafür wurden 200.000 Quadratmeter Bannwald abgeholzt. Jetzt braucht man sie offensichtlich weniger denn je", sagt der Landrat.

Laut Planfeststellungsbeschluss war Ziel der Flughafenerweiterung "der den Bedarfsanforderungen entsprechende Ausbau des Flughafens Frankfurt Main am gegenwärtigen Standort zur Sicherung und Stärkung seiner Drehkreuzfunktion". "Offenbar werden nun ganz andere Drehkreuze gestärkt", kommentiert Landrat Will die Flottenverlagerung, "und die Region wird jetzt verramscht, indem Platz gemacht wird für Billigflieger." Billigflieger, die man eigentlich in Frankfurt nie haben wollte.

Planfeststellungsbehörde und Gerichte folgten bei der Ausbauplanung der Fraport AG, die schnell wachsende Kapazität prognostizierte und von einer an der Nachfrage orientierten Planung sprach. Damals hieß es, "überragende öffentliche Interessen" würden den Ausbau des Frankfurter Flughafens rechtfertigen. Die Menschen müssten deshalb mit der wachsenden Verlärmung der Region leben.

"Die Planungen von Fraport gehen alle nicht auf. Stattdessen wird jetzt die A340-Flotte nach Frankfurt verlegt - Flugzeuge, die älter, kleiner und lauter als die A380 sind. Das ist ein Affront gegen die fluglärmgeplagten Anwohner", sagt Landrat Thomas Will.

(Pressemitteilung Nr. Nr. 272/2017 der Kreisverwaltung Groß-Gerau vom 14. 06. 2017)

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