Nächtlicher Fluglärm verschlechtert Herz-Kreislauf-Krankheiten
Von: @cf <2014-08-24>
Menschen, die an einer Herz-Kreislauf-Krankheit leiden, werden durch nächtlichen Fluglärm noch kränker. Eine neue Studie der Universitätsmedizin Mainz zeigt, dass sich durch die Lärmbelastung die Gefäßfunktion verschlechtert, noch mehr als bei Gesunden.
Eine am 22. August vorgestellte Studie der Universitätsmedizin Mainz zur Wirkung von Fluglärm hat erneut bestätigt, dass nächtliche Fluglärmbelastung die Gesundheit schädigt. In der Studie wurden im Mittel 62 Jahre alte Patienten, die bereits herzkrank waren oder ein hohes Risiko dafür hatten, zu Hause während des Schlafs mit simuliertem Fluglärm von 46 db(A) beschallt. Die Lärmbelastung führte bei den Patienten zu einer deutlichen Verschlechterung der Gefäßfunktion (Endothelfunktion), erhöhtem Blutdruck und einer Verminderung der Schlafqualität. Der Effekt war so ausgeprägt, dass die Studie nach der Untersuchung von 60 der ursprünlich geplanten 100 Probanden abgebrochen wurde. Die negative Wirkung des Lärms auf die Gefäßfunktion trat auf, obwohl die Patienten ihre Herz-Kreislauf-Medikamente einnahmen, die eigentlich die Gefäßfunktion vor Schäden schützen sollen. Sie war auch unabhängig davon, ob sich die Probanden durch den Lärm gestört fühlten oder nicht.
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In ihrer ersten Studie vom Juli 2013 hatten die Mainzer Wissenschaftler bereits nachgewiesen, dass der nächtliche Fluglärm bei jungen gesunden Menschen die Gefäßfunktion beeinträchtigt. Bei Patienten, die schon eine Herz-Kreislauf-Erkrankung haben, ist der Effekt noch ausgeprägter. Die Verschlechterung der Gefäßfunktion bei den Kranken geht für die Kranken mit einem erhöhten Risiko einher, an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben. Klinikdirektor Prof. Münzel sagte, dass nächtlicher Fluglärm (und wohl auch anderer Lärm) als wichtiger, neuer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewertet werden müsse. Der Lärm sei dabei der einzige Risikofaktor (im Gegensatz zu Rauchen, Übergewicht etc.), der nur von der Politik effektiv beeinflusst werden könne. Münzel forderte daher gesetzliche Regelungen, um die Menschen effektiv vor dem Lärm zu schützen.
Fluglärmgegner sehen sich durch die Studie in ihrer Position für ein konsequentes Nachtflugverbot und weitere Reduzierung des Fluglärms bestätigt. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium sieht die Position des Landes im Kampf gegen den Fluglärm durch die Studie gestärkt. Die Bezirksärztekammer Rheinhessen kritisierte die Untätigkeit der Politik gegenüber dem Fluglärmproblem.
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen sieht es dagegen "mit Sorge, dass heute mit einer neuen Fluglärm-Studie weitere Ängste in der Bevölkerung geschürt werden". Das Untersuchungsdesign zeige, dass die Mainzer
Wissenschaftler "die Erfolge von Politik und Luftverkehrswirtschaft zur Reduktion nächtlichen Fluglärms ignorieren". Diese Aussage ist bemerkenswert, weil offenbar die Ergebnisse der Studie selbst nicht angezweifelt werden, sondern argumentiert wird, dass wegen der hier umgesetzten Schutzmaßnahmen keine Schäden zu befürchten sind.
Die Mainzer Studien sind für die Luftfahrtindustrie besonders brisant, weil hier nicht ein statistischer Zusammenhang zwischen Fluglärmbelastung und aufgetretener Krankheit ermittelt wird (den man immer irgendwie in Frage stellen kann), sondern die Wirkung des Lärms auf eine gesundheitsrelevante Körperfunktion direkt gemessen wurde. Zudem haben die Wissenschaftler einige gern verwendete Argumente der Art "man wird nur krank, weil man sich über den Lärm ärgert" durch entsprechende Fragen präventiv entkräftet.
UBA: Chronischer Verkehrslärm erhöht das Herzinfarkt-Risiko
Pressemitteilung vom 10.03.2004
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2004-03-18>
Verkehrslärm und Arbeitslärm sind Risikofaktoren für den Herzinfarkt. Die "NaRoMi-Studie" des Umweltbundesamtes (UBA) untermauert einen Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Herzinfarkt und kommt zu erschreckenden Ergebnissen. Mehr»
Neue Beweise: Lärm macht krank!
Neue UBA-Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Krankheitshäufigkeit
Von: @(Umweltbundesamt) <2003-03-03>
Menschen aus stark mit Verkehrslärm belasteten Wohngebieten leiden häufiger an Bluthochdruck, besonders wenn sie bei offenem Fenster schlafen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Robert-Koch-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamts, an der über 1700 Menschen teilnahmen. Mehr»
Burnout-Syndrom entsteht durch Schlafstörungen
Fluglärm-Belastete aufgewacht !
Von: @cf <2004-11-27>
Für das Burnout-Syndrom ist in erster Linie nicht starker Stress verantwortlich, sondern ein gestörter Schlaf. Dies geht aus einer Studie des renommierten Karolinska-Instituts in Stockholm hervor. Mit einem Therapieprogramm zur Verbesserung des Schlafs konnte Patienten mit Erschöpfungszuständen geholfen werden. Mehr»
BUND-Tagung zur Frage der Bewertung von (Nacht-)Fluglärm
Junk-Science?
... oder seriöse Wissenschaft?
Von: @(BUND Rheinland-Pfalz) <2004-12-01>
Allzu oft wird der Nachtfluglärm von den Verantwortlichen bagatellisiert. Anhand von Beispielen soll die Tagung des BUND am 18. Dezember die Zusammenhänge zwischen Entscheidungsträgern, Gerichten und Flugplatzbetreibern in Frankfurt und München aufzeigen. Mehr»
Kritik an DLR-Studie zu Wirkungen des Nachtfluglärms
Ergebnisse könnten als Vorwand genommen werden, um geltende Lärmschutzstandards zu verschlechtern
Von: @cf <2004-12-21>
Heftige Kritik an der "DLR-Studie" zu den Auswirkungen des Nachtfluglärms wurde auf einer Fachtagung des BUND Rheinland-Pfalz geübt. Die Studie sei weder repräsentativ für die betroffene Bevölkerung, noch seien die angenommenen Aufweck-Wahrscheinlichkeiten korrekt, meinten Experten. Sollte die DLR-Studie als Maßstab genommen werden, könnte das sogar einen Rückfall hinter bestehende Lärmschutzstandards mit sich bringen.
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Nächtlicher Lärm erhöht Risiko für Bluthochdruck
In der Studie "Spandauer Gesundheitssurvey" wurde Zusammenhang nachgewiesen
Von: @PD Dr.-Ing. Christian Maschke u.a. <2003-08-10>
Nächtlicher Lärm wirkt sich in erheblichem Maße auf die Gesundheit aus. Dies wurde im Rahmen der Langzeitstudie "Spandauer Gesundheitssurvey" bestätigt. Das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, steigt bereits ab einem Dauerschallpegel von 50 dB(A) vor dem Schlafzimmerfenster deutlich an. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie finden Sie hier. Mehr»
Neue Studie: Nächtlicher Fluglärm macht krank!
Deutliche Risiko-Erhöhung für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten
Von: @cf <2006-11-20>
Nächtlicher Fluglärm (besonders in der zweiten Nachthälfte) erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich. Dies ergab eine neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln-Bonn. Mehr»
UBA: Nächtlicher Fluglärm kann krank machen
Studie zeigt: Nachtflugbetrieb stört gesundheitliches Wohlbefinden (PM vom 22.02.2007)
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2007-02-22>
Nächtlicher Fluglärm führt dazu, dass die Betroffenen häufiger den Arzt aufsuchen und die Ärzte diesen mehr Medikamente verschreiben. Dies hat eine neue epidemiologischen Studie des Umweltbundesamtes ergeben. Mehr»
Studie von Prof. Greiser zeigt: Fluglärm macht krank!
Weltweit umfangreichste Studie wertet eine Million Daten aus
Von: @cf <2010-01-07>
Menschen, die Fluglärmbelastung ausgesetzt sind, haben ein deutlich höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies zeigt eine neue Studie des Bremer Wissenschaftlers Prof. Greiser. Originalstudie jetzt verfügbar! Mehr»
UBA: Fluglärm macht krank
Pressemitteilung vom 27.02.2010
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2010-03-01>
Die neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln/Bonn zeigt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen durch Nachtfluglärm. Das Umweltbundesamt hat die Studie jetzt offiziell veröffentlicht Mehr»
Universität Bern: Fluglärm erhöht Risiko für Herzinfarkt
Pressemitteilung vom 04.10.2010
Von: @Universität Bern, Prof. Matthias Egger <2010-10-04>
Je stärker der Fluglärm und je länger die Lärmbelastung, desto grösser ist die Gefahr, an einem Herzinfarkt zu sterben. Dies hat eine neue Studie der Universität Bern ergeben. Mehr»
Nächtlicher Fluglärm: Er macht doch krank
Von: @Martin Kaltenbach, Christian Maschke Martin; Maschke, Christian <2011-12-02>
Die Datenlage verdichtet sich, dass Lärm zu vermehrtem Auftreten von Hypertonie, Herzinfarkt und Schlaganfall führt (Artikel im Ärzteblatt). Mehr»