Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH Kassel) hat am 21.11. die Klage der Stadt Raunheim gegen den Planfeststellungsbeschluss zur A380-Werft auch in Bezug auf die noch offene Frage nach zusätzlichen Schallschutzmaßnahmen für Triebwerksprobeläufe abgewiesen.(AZ 12 A 11/05)

Die Klage der Stadt Raunheim war vom VGH Kassel am 28.6.2005 nur in Bezug auf die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses für die A380-Halle abgelehnt worden, die Frage nach weiteren Schallschutzeinrichtungen blieb offen. Der VGH wollte damals ein weiteres Gutachten einholen, um den Lärm durch Triebswerksprobeläufe genauer beurteilen zu können. Raunheim hatte den Bau einer Lärmschutzhalle für Triebwerksprobeläufe und das Verbot nächtlicher Probeläufe verlangt. Dies hätte zu einer Ergänzung des Planfeststellungsbeschlusses geführt.

Das Gericht meinte nun jedoch, dass Raunheim durch Triebwerksprobeläufe kaum zusätzlich belastet würde. Richter Zysk legte die Berechnungen aus dem Planfeststellungsantrag zugrunde. Danach sei die zusätzliche Belastung durch etwa 1000 Triebwerksprobeläufe im Jahr "rechnerisch bei Null". Das liegt wohl daran, dass der in Raunheim herrschende Fluglärm schon so groß ist, dass im Mittel 3 Triebwerksprobeläufe am Tag den Lärmpegel rechnerisch kaum noch erhöhen (zur Erinnerung: zu einer Erhöhung um 3 Dezibel, was als Relevanzschwelle gilt, muss sich die Zahl der Lärmereignisse verdoppeln). Das Gegengutachten der Stadt hielt der VGH für nicht beweiskräftig genug.

Die ähnlich gelagerten Klagen von Neu-Isenburg und Mörfelden-Walldorf stehen offenbar noch aus.

Eine offizielle Pressemitteilung des VGH Kassel gibt es bisher noch nicht!

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