Der wenig ausgelastete und defizitäre Flughafen Kassel-Calden soll seinen Status als Verkehrsflughafen behalten und nicht zum Verkehrslandeplatz zurückgestuft werden. Dies teilten Finanzminister Schäfer und Verkehrsminister Al-Wazir als Ergebnis einer im Koalitionsvertrag vereinbarten Evaluierung des Flughafens mit. Die von der Landesregierung verfügten Sparvorgaben seien erfüllt und damit die Kosten für das Land Hessen gesenkt worden.
CDU und Grüne tragen die Entscheidung für den Weiterbetrieb mit. Über Sinn und Unsinn des Baus von Kassel-Calden sind die Koalitionspartner (und natürlich die Opposition) aber weiterhin verschiedener Meinung. Da der Flughafen aber nun einmal gebaut worden sei und eine Rückstufung das Geld nicht wieder hereinbringen würde, wolle man versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Die Wirtschaftlichkeit des Flughafens soll weiter gesteigert werden.
In dem von einer Wirtschaftskanzlei angefertigten Gutachten werden die Einhaltung der vorgegebenen Ziele zur Reduzierung des Defizits, die Einhaltung der EU-Richtlinien über Beihilfen für den Flughafen und die Entwicklungsperspektiven und Alternativen für den Flughafen beleuchtet. Das Gutachten ist zum Download verfügbar. Weitere Details und Links finden sich in der umfangreichen Pressemitteilung des Finanzministeriums.
- "Kassel Airport bleibt Flughafen"
Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums der Finanzen vom 21.12.2017 - Evaluierungsbericht Kassel Airport zum Download
Für den Flughafen Kassel-Calden waren ursprünglich bis zu eine halbe Million Passagiere für 2024 prognostiziert worden. Mit 70000 Passagieren ist man davon in 2017 meilenweit entfernt. Es soll aber ein positiver Trend sichtbar sein. Das Defizit beträgt derzeit ca. 6 Mio. Euro pro Jahr und wird zum größten Teil vom Land Hessen getragen.
Kommentare aus der Politik zu der Entscheidung findet man bei der Hessenschau. Dort gibt es auch eine Übersichtsseite mit weiteren Beiträgen zu Kassel-Calden.
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