Am heutigen Samstag herrschte am Frankfurter Flughafen Ausnahmezustand. Von Beobachtern wurde berichtet, dass sämtliche Zugangsmöglichkeiten zum Terminal 1 des Frankfurter Flughafens entweder ganz geschlossen waren oder von jeweils einer größeren Anzahl Wachpersonal in Begleitung von Polizeikräften "bewacht" wurden.

Wer keinen gültigen Flugschein hatte oder sich sonstwie als zutrittsberechtigte Person ausweisen konnte, wurde absolut gnadenlos abgewiesen. Abholer mussten z.B. in der Kälte warten, weil sie nicht zum verabredeten Treffpunkt vorgelassen wurden.

Die Last-Minute-Flüge-Verkäufer an den Verkaufsstellen im Flughafen schoben Langeweile. Einer erzählte durch das Telefon etwas von "Terroristen oder so ...". Auch der Weihnachtsmarkt auf dem Flughafen zählte nur sehr wenige Besucher. Wenn es 'mal eine Menschenansammlung gab, war es eine Gruppe von Verkäufern (oder "grüne Jungs") ...

Auffallend war, dass nicht nur rund um den Flughafen herum auffallend viele grüne Autos standen, inclusive mehrerer Wasserwerfer. Auch im Terminal drin konnte man viele Leute mit grünem Overall oder Gummiknüppel am Gurt beobachten.

Durch ein Funkgerät quäckt es "... in der S-Bahn von ... nur 25 Leute ...". Was war da eigentlich los?

Wenn man den Fraport-Managern noch ein Gewissen zubilligen würde, könnte man meinen, sie hätten ein schlechtes. Warum hätten sie sonst einen solchen Riesen-Zirkus veranstaltet, nur weil es hieß, dass ein paar Leute im Flughafen ihren Unwillen gegen den Bau einer Flugzeug-Werft ausgerechnet in einen als unabdingbar notwendig deklarierten Wald kundtun wollten.

Hätte es der Fraport so sehr geschadet, wenn ein paar Flugblätter verteilt worden wären, in denen darauf hingewiesen wird, dass die Flugzeugwerft nur einige Meter versetzt gebaut zumindest nicht den großen direkten Schaden an Natur und Kleinklima verursacht hätte ? Ist es der Fraport so unangenehm, wenn darauf hingewiesen wird, dass langjährige, hochheilige Versprechen der Politik "Kein Baum wird mehr fallen" und "der Zaun ist die Grenze" gebrochen werden ?

Soll diese maßlose Überreaktion des Flughafens jetzt z.B. die Kleingewerbetreibenden auf dem Flughafen-Weihnachtsmarkt um Lohn und Brot bringen, weil sie sich in den nächsten Wochen ständig wiederholen könnte ?

Apropos Weihnachtsmarkt: Dort dürfen sich die von der Fraport im Bannwald so ungelittenen Käfer aufhalten - denn sie sind "tot". Zumindest nicht lebendig, weil aus Glas.
Sie sehen aber außerordentlich realistisch aus und stellen eine großartige künstlerische und handwerkliche Leistung dar. Als Ersatz für die Natur können sie aber trotzdem nicht dienen - vielleicht aber als Mahnung.

Hoffen wir, dass der durch Fraport bedrohte Bannwald erhalten bleibt und auch nachfolgende Generationen noch die Möglichkeit haben, die lebenden Originale vorzufinden. Und noch wichtiger ist es, dass auch die Menschen im Umfeld des Flughafens noch lange mit guter Lebensqalität zu Hause sein können !