Pressemitteilung vom 26.01.2021
Zum neuen Jahr 2021 bekommen die Frankfurter Bürgerinitiativen (F.B.I.) einen langjährigen Wunsch vom Oberbürgermeister Peter Feldmann und der Stabsstelle für Fluglärmschutz erfüllt: „Die fluglärmgeplagten Bürgerinnen und Bürger lasse ich nicht weiter warten: Heute trete ich als Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main ebenfalls - wie zuvor bereits 20 Anrainerkommunen - der Initiative „Zukunft Rhein-Main“ (ZRM) bei. Ich freue mich auf die wichtige Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Landkreisen und Städten im Rhein-Main-Gebiet für einen guten Frankfurter Fluglärmschutz“, sagte Oberbürgermeister Feldmann während der Eintritts-Unterzeichnung. Die ZRM ist ein Zusammenschluss von insgesamt 20 Städten, Gemeinden und Landkreisen, als auch des Bündnisses der Bürgerinitiativen (BBI) und Bundes für Umwelt und Naturschutz Hessen und Rheinland-Pfalz (BUND). Sie verfolgt unter anderem das Ziel eines grundsätzlichen Nachtflugverbots von 22 bis 6 Uhr und ein integriertes, europäisches Verkehrskonzept für u.a. den Luft-, Schienen- und Straßenverkehr. Themensetzungen und Herangehensweisen liegen ausschließlich in den Händen der ZRM- Mitglieder.
Als größte und mit am stärksten betroffene Kommune muss Frankfurt in allen wichtigen Gremien vertreten sein, um so in eine notwendige, flächendeckende Vernetzung eingebunden zu sein. So ist ein Umdenken und umweltverträglicher Neuanfang in der Luftverkehrswirtschaft – gerade auch nach der Corona-Pandemie – wichtig, um den Fluglärmschutz voranzutreiben. Dies führt auch signifikant über das Engagement in unabhängigen, bürgernahen Gremien, die das Ziel verfolgen, die Bevölkerung und die Umwelt nachhaltig zu schützen. Jürgen Lamprecht, F.B.I.-Sprecher: „Das ist eine gute Nachricht im neuen Jahr für die von Fluglärm und Schadstoffen betroffenen Frankfurterinnen und Frankfurter. Wir freuen uns sehr und begrüßen ausdrücklich die Entscheidung des Oberbürgermeisters Peter Feldmann, sich der Initiative ZRM anzuschließen. Damit erfüllt der Oberbürgermeister eine jahrelange Forderung der im F.B.I. zusammengeschlossenen Frankfurter Bürgerinitiativen.“ In dem Beitritt Frankfurts zur ZRM sehen die Bürgerinitiativen eine Stärkung der Städte, Gemeinden und Landkreise der Rhein-Main-Region in ihrem Einsatz gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens und damit zum Wohle der von Fluglärm geplagten Menschen.
Landrat Thomas Will: „Als einer der Sprecher heiße ich unser neues Mitglied herzlich in der Initiative Zukunft Rhein-Main willkommen. Ich freue mich, nach zwanzigjährigem Bestehen der ZRM einen gewichtigen Partner im Engagement für einen raum- und umweltverträglichen Flughafen zu gewinnen. Diese Unterstützung kommt unserem Bündnis sehr gelegen, denn die Herausforderungen der Zukunft sind gewaltig. Durch die Corona-Pandemie ist die Luftfahrbranche in große Turbulenzen geraten und sie wird gezwungen sein, sich gründlich zu häuten und neu aufzustellen.
Ein „Weiter so“ darf es nach der größten Krise in der jüngeren Luftfahrtgeschichte nicht geben. Flugverkehr muss umso mehr nachhaltiger, lärmärmer und zukunftsfähiger werden und es dürfen nicht die gleichen Fehler wie in der Vergangenheit wiederholt bzw. weitergeführt werden. Wie der Weg in eine nachhaltige Mobilität aussehen kann, muss nun auf breiter Ebene mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutiert werden.“
Fluglärmschutzbeauftragte Ursula Fechter: „Seit Jahren findet der Wunsch zum ZRM-Eintritt leider keine Mehrheit im Magistrat. Ein so wichtiges Bürgeranliegen sollte mehr Beachtung finden. Umso erfreulicher ist es, dass mit Oberbürgermeister Feldmann und Landrat Will der ZRM-Eintritt umgesetzt werden konnte. Ich freue mich über den Beitritt, denn er unterstreicht die Bürgernähe der Stadt Frankfurt und den Willen sich für die Bevölkerung in Sachen Fluglärmschutz einzusetzen.“
Über die ZRM:
Die im Jahr 2000 gegründete Initiative Zukunft Rhein-Main (ZRM) ist ein Zusammenschluss von Landkreisen, Städten und Gemeinden in der Rhein-Main-Region gegen den Flughafenausbau Frankfurt am Main und den daraus resultierenden negativen Folgen, zu denen insbesondere die Zunahme des gesundheitsschädlichen Fluglärms zählt. Seit Beginn der Ausbauplanung bringt sich die ZRM mit ihren 20 Mitgliedskommunen und dem BUND Landesverband Hessen kontinuierlich in das Geschehen rund um die Flughafenerweiterung ein und begleitet sämtliche Verfahren und Aktivitäten, die in diesem Zusammenhang stehen. Die ZRM beschäftigt sich mit einer Vielzahl an Themen und sucht engagiert nach Wegen zu einem raum- und sozialverträglicheren Luftverkehr, mit dem Ziel einer deutlichen Abnahme der Lärm-, Verkehrs- und Schadstoffbelastung in der Region.
Zu den weiteren Themen zählen u.a. Klima- und Umweltschutz, Raumentwicklung, Siedlungsbeschränkung und Siedlungsdruck sowie die sozialräumliche Entwicklung in der Region unter Einfluss des Flughafens.