Schutz des Waldes muss Vorrang haben
BUND lehnt die Ausweisung neuer Bauflächen für den Flughafen in der ``Grünen Lunge´´ des Rhein-Main Gebietes ab
<2000-08-01>
Ehemaliges Wohngebiet "Gateway Gardens" muss zu Bannwald werden
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die Umwandlung des ehemaligen Wohngebietes "Gateway Gardens" zu Bannwald. "Die Grüne Lunge des Rhein-Main Gebietes ist wichtiger als zusätzliche Gewerbegebiete am Flughafen", sagte Vorstandssprecher Walter Raiss.
Das ehemalige Wohngebiet "Gateway Gardens" der amerikanischen Streitkräfte kann nach der Rückgabe wegen der Lärmbelastung durch den Flughafen und die umliegenden Straßen nicht mehr als Wohngebiet genutzt werden. Der Umlandverband Frankfurt (UVF) will die Fläche als zusätzliche Gewerbefläche für den Flughafen ausweisen. Er ist der Ansicht, das nur eine "flug-hafenaffine" Folgenutzung möglich ist. Die Fläche hat eine Größe von über 47 ha und heute zum Teil noch einen Waldbestand. Nach der Änderung des Flächennutzungsplans kann die Flughafen AG (FAG) problemlos die Rodung dieser Bereiche durchsetzen, da der Plan in der Begründung ausdrücklich ausführt, dass die weitere Nutzung durch den Generalausbauplan der FAG bestimmt werden soll.
Für den BUND ist die Absicht des UVF nicht akzeptabel. Er wirft dem Verband eine falsche Prioritätensetzung vor. Nach den zahllosen Rodungen ab 1945 in den Frankfurter Stadtwald in einer Größenordnung von 500 ha bietet sich mit "Gateway Gardens" endlich wieder eine Zu-wachsfläche an. Da der Flughafen durch den Abzug der US-Streitkräfte von der Air-Base zu-sätzlich über 230 ha Gewerbefläche erhalten wird, gibt es für weitergehende Flächenzuweisun-gen keinen aktuellen Bedarf. Hier wird lediglich eine Flächenreserve aufgebaut, meint der BUND.
Gespannt ist der BUND auf die Stellungnahme der Stadt Frankfurt und die Reaktion der Landes-regierung. Immerhin hatte die Stadtverordnetenversammlung in ihrem Beschluss zur Erweiterung des Flughafens noch gefordert, dass der Ersatz "für unvermeidliche Eingriffe in den Waldbestand ... möglichst schnell und in räumlicher Nähe erfolgen" muss. Mit der Aufforstung des Gateway Gardens könnten z.B. die Rodungen durch die Erweiterung der BAB 3 teilweise kompensiert werden. Rodungsermächtigungen an die FAG für die Erweiterung der Gewerbeflächen würden dem Geist des Beschlusses sogar widersprechen. Die Landesregierung ist gefordert, weil der Gateway Gardens mitten im Bannwald von Frankfurt liegt. Wenn die Regierung es mit der Ziel-setzung des Bannwaldes ernst meint, dann muss sie nun alles tun, um ihn zu erweitern. Eine Rodung der Waldstreifen am Rand des amerikanischen Wohngebietes wäre ein politischer Skandal. "Die Zukunft des "Gateway Gardens" ist ein erneuter Testfall für die Glaubwürdigkeit der Politik", folgert BUNDsprecher Walter Raiss.
Weitere Informationen:
Thomas Norgall, Naturschutzreferent Tel.: 069/67 73 76 14
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