"Eine Südbahn ist nach wie vor völlig ausgeschlossen!"
Der CDU-Landtagsabgeordnete Rüdiger Herrmanns "beruhigt" die Dreieicher Bürger
<2001-10-07>
Einige Politiker in den Gemeinden südlich des Flughafens wachen offenbar rechtzeitig zum Raumordnungsverfahren auf. Die Dreieicher FDP - eine der wenigen FDP-Gruppierungen, die klar gegen den Flughafenausbau sind - erklärte letzte Woche öffentlich, dass die Südbahn keineswegs vom Tisch sei, sondern aktueller denn je. Anlass war die Verabschiedung des Bebauungsplans für das Caltex-Gelände in Raunheim durch das dortige Stadtparlament. Dieser Bebauungsplan steht einer Nordwestbahn ziemlich stark im Weg. Wegen der vielen guten Argumente und Hindernisse gegen eine Nordbahn, die inzwischen von den betroffenen Gemeinden zusammengestellt wurden, sieht der FDP-Vorsitzende Michael Hirschmann für die Dreieicher Bürger "allen Grund zur Beunruhigung" und befürchtet, dass MP Koch bald eine Kehrtwende in Sachen Bahnvariante hin zu einer Südbahn machen werde.
Dieses Statement rief, wie nicht anders zu erwarten, den CDU-Landtagsabgeordneten Rüdiger Herrmanns auf den Plan, nachdem man in Sachen Flughafen lange nichts mehr von ihm gehört hatte. Die Äusserungen von Herrmanns verdienen Beachtung. "Michael Hirschmann vergaloppiert sich einmal mehr mit seiner Panikmache bezüglich des Flughafenausbaus", schimpfte der CDU-Mann. Die Vermutungen der FDP "entbehrten jeder Grundlage und seien gewissenlos". Er überrasche ihn zwar nicht, dass sich die von der Nordwestbahn Betroffenen wehren würden. Es stehe jedoch unzweifelhaft fest, dass ein Ausbau nur bei Erfüllung aller im Mediationsverfahren aufgestellten Forderungen in Frage komme.
"Wäre Hirschmann mehr vor Ort in Dreieich gewesen und hätte die Unterlagen gründlicher studiert, hätte er vielleicht schnell begriffen, dass der Bau einer Südbahn nach allen vorliegenden Kriterien nach wie vor ausgeschlossen werden kann. Für die Dreieicher Union und jeden verantwortlichen Politiker steht unwiderruflich fest, dass es auf Grund der Fakten und Daten keinen Ausbau ohne Nachtflugverbot und keinen Ausbau mit der Südbahn geben wird", so erklärte Herrmanns weiter. "Die FDP verspielt viel von ihrer Glaubwürdigkeit, wenn sie nicht zu den klaren Positionen der Landes-FDP, ihrer Parteivorderen auf Kreisebene und ihres Ministers Posch zurückfindet."
Nun wissen wir ja alle aus früheren Äusserungen von Herrmanns, dass er persönlich die Südbahn durch seinen heldenhaften Einsatz verhindert hat: "Ich habe schliesslich nicht von ungefähr mein Mandat als Landtagsabgeordneter in den Ring geworfen und vor und hinter den Kulissen an vorderster Front gekämpft, um meine Heimat vor den Gefahren einer Südbahn zu bewahren", so Originalton Herrmanns.
Aus welchen Unterlagen Herrmanns wohl entnommen hat, das eine Südbahn ganz und gar ausgeschlossen ist? Aus den Antragsunterlagen der Fraport zum Raumordnungsverfahren, in denen die Fraport in fast allen Punkten der Nordwestbahn eine leichte Präferenz gibt? Aus dem Mediationsbericht? Gab es da nicht eine Erklärung der Mediatoren, die eine Südbahn empfohlen hat? Wir wissen nicht, woher Herrmanns seine hundertprozentigen Informationen hat. Eins ist jedoch klar: der Mann leidet an ziemlicher Selbstüberschätzung. Beim Flughafenausbau geht es schliesslich um handfeste politische und wirtschaftliche Interessen: wenn es hart auf hart geht und eine Nordbahn nicht zu realisieren ist, wird man eine Südbahn wählen - und niemand wird sich darum scheren, ob der Abgeordnete Herrmanns sein Mandat zurückgibt oder nicht.
Dieses Statement rief, wie nicht anders zu erwarten, den CDU-Landtagsabgeordneten Rüdiger Herrmanns auf den Plan, nachdem man in Sachen Flughafen lange nichts mehr von ihm gehört hatte. Die Äusserungen von Herrmanns verdienen Beachtung. "Michael Hirschmann vergaloppiert sich einmal mehr mit seiner Panikmache bezüglich des Flughafenausbaus", schimpfte der CDU-Mann. Die Vermutungen der FDP "entbehrten jeder Grundlage und seien gewissenlos". Er überrasche ihn zwar nicht, dass sich die von der Nordwestbahn Betroffenen wehren würden. Es stehe jedoch unzweifelhaft fest, dass ein Ausbau nur bei Erfüllung aller im Mediationsverfahren aufgestellten Forderungen in Frage komme.
"Wäre Hirschmann mehr vor Ort in Dreieich gewesen und hätte die Unterlagen gründlicher studiert, hätte er vielleicht schnell begriffen, dass der Bau einer Südbahn nach allen vorliegenden Kriterien nach wie vor ausgeschlossen werden kann. Für die Dreieicher Union und jeden verantwortlichen Politiker steht unwiderruflich fest, dass es auf Grund der Fakten und Daten keinen Ausbau ohne Nachtflugverbot und keinen Ausbau mit der Südbahn geben wird", so erklärte Herrmanns weiter. "Die FDP verspielt viel von ihrer Glaubwürdigkeit, wenn sie nicht zu den klaren Positionen der Landes-FDP, ihrer Parteivorderen auf Kreisebene und ihres Ministers Posch zurückfindet."
Nun wissen wir ja alle aus früheren Äusserungen von Herrmanns, dass er persönlich die Südbahn durch seinen heldenhaften Einsatz verhindert hat: "Ich habe schliesslich nicht von ungefähr mein Mandat als Landtagsabgeordneter in den Ring geworfen und vor und hinter den Kulissen an vorderster Front gekämpft, um meine Heimat vor den Gefahren einer Südbahn zu bewahren", so Originalton Herrmanns.
Aus welchen Unterlagen Herrmanns wohl entnommen hat, das eine Südbahn ganz und gar ausgeschlossen ist? Aus den Antragsunterlagen der Fraport zum Raumordnungsverfahren, in denen die Fraport in fast allen Punkten der Nordwestbahn eine leichte Präferenz gibt? Aus dem Mediationsbericht? Gab es da nicht eine Erklärung der Mediatoren, die eine Südbahn empfohlen hat? Wir wissen nicht, woher Herrmanns seine hundertprozentigen Informationen hat. Eins ist jedoch klar: der Mann leidet an ziemlicher Selbstüberschätzung. Beim Flughafenausbau geht es schliesslich um handfeste politische und wirtschaftliche Interessen: wenn es hart auf hart geht und eine Nordbahn nicht zu realisieren ist, wird man eine Südbahn wählen - und niemand wird sich darum scheren, ob der Abgeordnete Herrmanns sein Mandat zurückgibt oder nicht.
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Raumordnungsverfahren FRA-Ausbau Ausbauvarianten für FRA Flughafen-Ausbau FRA Lokal-Politik Rhein-Main-Gebiet Südbahn(en)
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