ZRM: "Gesundheit muss Vorrang haben!"
Pressemitteilung vom 21.10.2009
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2009-10-21>
Die Initiative "Zukunft Rhein-Main" kritisiert die Pläne neuen Berliner Koalitionspartner zur Aufhebung von Nachtflugbeschränkungen

KREIS GROSS-GERAU / STADT MAINZ / STADT HOCHHEIM - Als „Morgengabe für die Luftverkehrswirtschaft“ kritisiert die Initiative „Zukunft Rhein-Main“ (ZRM) Planungen aus den Reihen der neuen Berliner Koalitionspartner, an den deutschen Flughäfen „international wettbewerbsfähige Betriebszeiten“ zu ermöglichen. Diese Formulierung findet sich in einem Arbeitspapier der AG Wirtschaft der laufenden Koalitionsverhandlungen.

„Im Klartext hieße dies nichts anderes als eine weitgehende Aufhebung von Nachtflugverboten und Betriebsbeschränkungen - auf Kosten der Gesundheit von Millionen von Menschen im Umland der deutschen Flughäfen“, konstatieren die die Sprecher der Initiative, Landrat Enno Siehr (Kreis Groß-Gerau), Oberbürgermeister Jens Beutel (Stadt Mainz) und Bürgermeisterin Angelika Munck (Stadt Hochheim am Main). „Wir fordern die neuen Koalitionspartner auf, sich schnellstmöglich von solchen Überlegungen zu distanzieren und in ihren Vereinbarungen der Gesundheit den Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen einzuräumen!“ Schließlich sei erwiesen, dass nächtlicher Fluglärm zu schweren Gesundheitsschäden führen könne: „Eine de-facto-Abschaffung von Nachtflugbeschränkungen hätte tausende Krankheitsfälle zur möglichen Folge und zudem einen höchst negativen Einfluss auf die Lern- und Leistungsfähigkeit unserer Kinder!“

Insbesondere die Hessische Landesregierung sei jetzt gefordert: „Ministerpräsident Koch hat unserer Region zuerst ein Nachtflugverbot versprochen und ist dann kleinlaut auf 17 Nachtflüge zurückgerudert. Jetzt muss er all seinen Einfluss geltend machen, um die komplette Freigabe von Nachtflügen zu verhindern. Alles andere wäre ein Wortbruch in nie gekannter Dimension!“

Wer jetzt der weitgehenden Freigabe von Nachtflügen das Wort rede und dies mit der wirtschaftlichen Bedeutung des Flugverkehrs begründe, habe die Zeichen der Zeit nicht erkannt, so Beutel, Munck und Siehr abschließend: In London-Heathrow liege die Erweiterung auf Eis, in Bayern werde der Bedarf für eine weitere Bahn in München nochmals grundlegend überprüft: „Nicht nur Gesundheit und Umwelt, auch die wirtschaftliche Vernunft spricht angesichts der strukturellen Krise im Luftverkehr gegen Deregulierungen und den Ausbau von Flughäfen!“

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