Kein Scherz, trotzdem lustig. Was macht man mit dem Flughafen Berlin-Tempelhof, falls dieser, wie beabsichtigt, wirklich im nächsten Jahr geschlossen wird?

Nach einem Bericht der Berliner Morgenpost hat ein Ehepaar aus Neukölln ein Nutzungskonzept entwickelt, bei dem das Flugfeld sich in eine "Wildnissteppe" nach Vorbild der weitläufigen mongolischen Steppen verwandeln soll. Wie in der richtigen Steppe sollen auf dem 450 Hektar großen Flugfeld Wildpferde und Büffel weiden. Genauer deren europäischen Verwandten, die Wisente, von denen noch einige wenige Exemplare in den polnischen Wäldern zu finden sind. Die Tiere, die 2,90m lang und bis zu einer Tonne schwer werden, sollen als weltweit einmalige Attraktion Besucher und Touristen locken.

Damit die Besucher nicht unter die Hufe kommen, soll um das Flugfeld ein Zaun und ein Rundweg am Rand gebaut werden. Der Kostenaufwand sei gering, werben die Initiatoren für ihr Projekt. Man brauche nur einige Stallungen, den Zaun und den Rundweg zu bauen. Die Startbahnen könne man belassen, denn die "Versteppung läuft quasi von selbst". Für niedrige Unterhaltskosten sollen auch Wildschafe sorgen, die das Gras kurz halten.

Das wäre doch etwas - eine Flughafen-Steppe hat schließlich nicht jede Stadt zu bieten. So ganz ist die Berliner Senatsverwaltung aber noch nicht von dem Konzept überzeugt. "Wir sind dankbar für jede neue Idee. Allerdings klingt der Plan ein wenig abenteuerlich und greift zu kurz", kommentierte eine Sprecherin der Behörde. Sehr weit weg ist das Paar mit seinen Plänen aber nicht von dem, was die Stadt angedacht hat: einen "Luftpark", eine große grüne Wiese als Kern einer zukünftigen Nutzung. Pläne für einen Tivoli-Vergnügungspark sind aber auch noch nicht vom Tisch.

Also, eine Steppe mit Büffelherden finden wir origineller. Da würde etwas zum Schutz seltener Tierarten getan. Und ein bißchen Flughafen-Abenteuer darf ja sein - eines, das niemand mit Lärm und Schadstoffen belästigt.