Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 21.01.2015 (Thomas Scheffler)
Im Vorfeld der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission sickern erste Ergebnisse der Prüfung der Lärmpausenmodelle durch. Es zeigt sich, dass man die Modelle kombinieren und Rechenkunststücke vollführen muss, um überhaupt eine nennenswerte Entlastungen zu finden. Es bleibt dabei: Lärm wird gebündelt und verschoben. Kein Flughafenanrainer kann damit „glücklich“ werden. Das Bündnis der Bürgerinitiativen appelliert an die Fluglärmkommission, die untauglichen Lärmpausenmodelle solidarisch abzulehnen und eine Ausdehnung des nächtlichen Flugverbots auf die Nachtrandstunden zu verlangen.
Noch etwas: Kaum verkündet Fraport-Chef Dr. Schulte, dass mit dem T3-Bau im Sommer begonnen werden soll, da regt sich die sonst so stille Landtagsfraktion der Grünen merkwürdig laut auf.
„Unter diesen Umständen ist die Aufregung der Landtagsfraktion unglaubwürdig. Vielmehr soll wohl ein Szenario geschaffen werden, dass die Bruchlandung der Flughafenpolitik von Tarek Al-Wazir kaschiert. Für wie dumm hält man in Wiesbaden die Bürger?“ fragt Thomas Scheffler, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen. „Das ist billiges Schmierentheater und sonst nichts.“
Es ist an der Zeit, den Ausbauwahn zu beenden und die Geschäftspolitik grundlegend zu ändern. Fraport selbst liefert in der letzten STARTfrei-Ausgabe 4/2014 (Seiten 8-9) den anschaulichen Beweis, dass der Frankfurter Flughafen mit seiner absurden Vier-Bahnen-Konstruktion mitten in einem dicht besiedelten Ballungsgebiet nicht mehr im internationalen Vergleich wird mithalten können. Fraport muss sich auf die öffentlich-rechtliche Aufgabe des Frankfurter Flughafens besinnen, nämlich auf eine komfortable Abwicklung des geschäftlichen und touristischen Reisebedarfs der Region. Direktverbindungen zu den wichtigsten Zielen ohne Umsteigen sind die Zukunft. Ziel muss ein kleiner und feiner Flughafen mit kurzen Wegen sein. Flüge auf Kurzstrecken gehören auf die Bahn.
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“,kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität derMenschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität. Die gemeinsamen Ziele sind:
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest
BBI-PMs Wirtschaftsministerium, hessisches Terminal 3 (FRA) Lärmpausen