"Heiße Suppe für die Aktivisten von ROBIN WOOD"
UmweltschützerInnen erfahren große Unterstützung für ihr Engagement gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens
Nach drei Tagen im Wald und viel Zuspruch von BürgerInnen aus der Region haben die UmweltschützerInnen von ROBIN WOOD ihre Protestaktion gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens heute als vollen Erfolg gewertet. Im Laufe des Nachmittags werden sie heute ihren rollenden Info-Stand, der seit Freitag im Gundwald südlich des Frankfurter Flughafens gestanden hat, wieder abbauen. Mehr als ein Dutzend KletterInnen, die dort auf etwa 25 Meter Höhe das Leben in den Baumwipfeln trainieren, sind zur Zeit dabei, sich sowie die Holzplattformen und Hängematten, auf denen sie tags wie nachts gelebt haben, wieder abzuseilen. Auf heftige Kritik stieß bei ROBIN WOOD sowie den örtlichen Bürgerinitiativen der übertriebene Polizeieinsatz.
Über 150 engagierte BürgerInnen aus der Region besuchten an diesem Wochenende den ROBIN WOOD-Infopunkt. Die AktivistInnen hatten ihn ganz in der Nähe des Waldgebietes aufgestellt, der für den Bau der A380-Halle möglicherweise noch in diesem Jahr gerodet werden soll. Am Stand gab es einen regen Erfahrungsaustausch über den Widerstand gegen den Flughafen früher und heute. "Uns haben sehr viele Leute ermutigt weiter zu machen mit unseren Protestaktionen gegen den Flughafenausbau. Menschen brachten uns heiße Suppe, Kaffee und Kuchen", erzählt Andreas Kleinhans von der ROBIN WOOD-Gruppe Rhein-Main. "So viel Solidarität wirkt einfach motivierend."
Kritik von allen Seiten gab es hingegen am Polizeieinsatz. Gleich am Freitag, als die Beamten nach etlichen Fahrten mit ihren Streifenwagen durch den Wald entdeckt hatten, dass dort Leute in den Baumwipfeln hingen, postierten sie mehrere Autos am Boden sowie an allen wichtigen Zufahrtswegen in den Wald. Der Infostand bekam Besuch von zwei auffallend engagierten jungen Radfahrern. Ein neugieriger Jogger entpuppte sich später als Polizist. Zivilstreifen verfolgten die UmweltschützerInnen bis an ihre Schlafplätze im Ort. Nachts wurden SpaziergängerInnen im Wald kontrolliert. Hinweisschilder auf den Infostand verschwanden. Die Polizei sprach etliche unbegründete Platzverweise aus und notierte Personalien.
Die BürgerInnen vor Ort machen diese Repressalien erst richtig wütend. Sie initiierten gleich eine Telefonkette, um zur Demonstration gegen den Polizeieinsatz zu mobilisieren und ihre Kritik am örtlichen Polizeieinsatzleiter öffentlich zu machen. Noch heute Nachmittag bauen sie einen ihrer schon traditionellen Kuchenstände im Wald auf. Ihr Motto:
"Bannwald für alle statt Airbushalle".
Weitere Infos und Fotos unter
http://www.robinwood.de
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