Kirchengemeinde kritisiert Dialogforum zum Flughafenausbau
<2005-11-22>
Mainz (epd). Die evangelische Kirchengemeinde Mainz-Marienborn kritisiert die kirchliche Beteiligung am Regionalen Dialogforum zum Ausbau des Frankfurter Flughafens. Das von der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gebilligte Mediationsverfahren habe zu einer Ruhigstellung der Kirche und "tendenziell zu Resignation gegenüber der Automatik des Ausbaus" beigetragen, sagte Pfarrer Harald Jaensch am Mittwoch in Mainz dem epd.
Die bisherige Haltung des Kirchenparlaments hat einem Thesenpapier des Marienborner Kirchenvorstands zufolge eine einseitige Parteinahme der Kirche zugunsten der Wirtschafts- und Arbeitswelt nach sich gezogen. Die Zahl der An- und Abflüge sei in den vergangenen vier Jahren um die Hälfte gestiegen. Bewohner unter den Flugschneisen müssten die Region verlassen, wenn sie Ruhe suchten. "Viele haben das Gefühl, auch religiös nicht mehr atmen zu können", heißt es in dem Papier.
Die Kirchengemeinde will mit ihrer Stellungnahme die am 23. November beginnende Landessynode zu einer kritischen Diskussion bewegen. Dort liegen nach Angaben des Dekanats Mainz ein eigener Antrag sowie Anträge der Dekanate Rüsselsheim, Groß-Gerau und Runkel zur Diskussion des Flughafenausbaus vor. Die Dekanatssynode Mainz hatte erhebliche Bedenken bezüglich der konsequenten Umsetzung des Mediationsverfahrens angemeldet und die Landessynode um eine Auswertung und kritische Begleitung gebeten.
Der geplante Flughafenausbau und die bereits bestehende Belastung durch den Flugverkehr seien mit dem kirchlichen Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung nicht in Einklang zu bringen, beschloss die Dekanatssynode Mainz. Die gegen den Flughafenausbau klagende Stadt Mainz erwartet Jaensch zufolge nach einem Ausbau Anflüge im 15-Sekunden-Takt. Kindertagesstätten unter den Flugschneisen dürften dann Kinder kaum noch in den Garten lassen. Die Lärmbelastung könne das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Bluthochdruck und Asthma um 25 Prozent steigern. (16.10.05)
Die bisherige Haltung des Kirchenparlaments hat einem Thesenpapier des Marienborner Kirchenvorstands zufolge eine einseitige Parteinahme der Kirche zugunsten der Wirtschafts- und Arbeitswelt nach sich gezogen. Die Zahl der An- und Abflüge sei in den vergangenen vier Jahren um die Hälfte gestiegen. Bewohner unter den Flugschneisen müssten die Region verlassen, wenn sie Ruhe suchten. "Viele haben das Gefühl, auch religiös nicht mehr atmen zu können", heißt es in dem Papier.
Die Kirchengemeinde will mit ihrer Stellungnahme die am 23. November beginnende Landessynode zu einer kritischen Diskussion bewegen. Dort liegen nach Angaben des Dekanats Mainz ein eigener Antrag sowie Anträge der Dekanate Rüsselsheim, Groß-Gerau und Runkel zur Diskussion des Flughafenausbaus vor. Die Dekanatssynode Mainz hatte erhebliche Bedenken bezüglich der konsequenten Umsetzung des Mediationsverfahrens angemeldet und die Landessynode um eine Auswertung und kritische Begleitung gebeten.
Der geplante Flughafenausbau und die bereits bestehende Belastung durch den Flugverkehr seien mit dem kirchlichen Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung nicht in Einklang zu bringen, beschloss die Dekanatssynode Mainz. Die gegen den Flughafenausbau klagende Stadt Mainz erwartet Jaensch zufolge nach einem Ausbau Anflüge im 15-Sekunden-Takt. Kindertagesstätten unter den Flugschneisen dürften dann Kinder kaum noch in den Garten lassen. Die Lärmbelastung könne das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Bluthochdruck und Asthma um 25 Prozent steigern. (16.10.05)
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Zukunft Rhein-Main (ZRM) Mängel d. sog. "Mediationsverfahren" Flughafenausbau Frankfurt Erkrankungen durch Lärm Rhein-Main-Region „Mediations“-Verfahren zum Ausbau des Frankfurter Flughafens
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