VCD:Verkehrslärm kann lebensgefärlich sein!
Pressemitteilung zum "Tag gegen den Lärm" vom 23.04.2004
<2004-04-23>
Anlässlich des "Tags gegen Lärm" am 28. April fordert der hessische Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), den Verkehrslärm in Deutschland und Hessen deutlich zu reduzieren. Die Ruhe eines jeden Menschen sei ein Schutzgut, das durch den zunehmenden Verkehrslärm immer weiter beeinträchtigt werde. Insbesondere der Straßenverkehrslärm zeige in den letzten Jahren durch das zunehmende Verkehrsaufkommen deutliche Wachstumsraten. "Verkehrslärm ist ein maßgeblicher Auslöser von Stress und Kreislaufstörungen und kann sogar lebensgefährlich sein", begründet der hessische VCD-Pressesprecher Wolfgang Schulze den Appell des Verkehrsclubs. Laut Aussage des Umweltbundesamtes sei der Verkehrslärm für etwa 2 Prozent aller Herzinfarkttodesfälle verantwortlich.
Die Automobilindustrie und die unterschiedlichen Baulastträger täten noch zu wenig, um die Bürgerinnen und Bürger aktiv und vor allem vorsorglich vor Lärm zu schützen. Das Land Hessen und die Kommunen zeigten wenig Aktivität im Bereich der Vorsorge, der Stellenwert der Problematik sei oftmals gering. "Das Regierungsprogramm der Koch- Regierung zeigt beispielhaft, dass Verkehrslärmreduzierung keine hohe Priorität in Hessen hat", meint Guido Spohr, der Koordinator des Verkehrslärm-Projektes des VCD Hessen.
Neben den gesundheitlichen Gefahren beeinträchtige der Flug- und Schienenlärm auch die Wohn- und Lebensqualität insbesondere im Rhein-Main-Raum. "Wir brauchen dringend ein neues Fluglärmgesetz, das die Grundrechte der Bewohnerinnen und Bewohner in den betroffenen Gebieten aktiver schützt", so Spohr. Die zu befürchtenden Ausbauten der Flughäfen Rhein-Main, Egelsbach und Kassel-Calden würden die jetzt schon für einige Wohngebiete nur noch schwer erträgliche Situation weiter verschärfen.
Auch ansonsten fehlten den Betroffenen ausreichende Rechte, um Nachbesserungen an bestehenden Trassen rechtlich durchzusetzen. Schon jetzt seien in vom Verkehr stark betroffenen Wohngebieten zunehmend Mietverringerungen, Grundstückspreisverfall und auch strukturelle Leerstände zu verzeichnen. Niemand wolle an einer Straße wohnen, an der er noch nicht einmal das Fenster zum Lüften öffnen kann, weil es zu laut ist. Die Folge sei, dass Familien oder Einzelpersonen mit durchschnittlichen Einkommen in ruhigere Bereiche der Gemeinden abwandern und nur die übrig blieben, die sich einen Umzug finanziell nicht mehr leisten können. "Insofern trägt der Verkehrslärm sogar zur Vergrößerung der sozialen Ungleichheit bei", meint Guido Spohr.
Um die Verkehrslärmproblematik und ihre Auswirkungen weiter in die politische Debatte einzubringen, wird der VCD-Hessen beginnend mit dem Tag gegen Lärm am 28. April in der nächsten Zeit verstärkt kommunale Aktivitäten einfordern und sich mit Vor-Ort-Aktionen aktiv für eine Sensibilisierung der Bevölkerung einsetzen. Hierzu wird der Verkehrsclub auch an Schulen herantreten und versuchen, neue Akzente in der tradierten Verkehrserziehung zu setzen und Alternativen anbieten.
Die Automobilindustrie und die unterschiedlichen Baulastträger täten noch zu wenig, um die Bürgerinnen und Bürger aktiv und vor allem vorsorglich vor Lärm zu schützen. Das Land Hessen und die Kommunen zeigten wenig Aktivität im Bereich der Vorsorge, der Stellenwert der Problematik sei oftmals gering. "Das Regierungsprogramm der Koch- Regierung zeigt beispielhaft, dass Verkehrslärmreduzierung keine hohe Priorität in Hessen hat", meint Guido Spohr, der Koordinator des Verkehrslärm-Projektes des VCD Hessen.
Neben den gesundheitlichen Gefahren beeinträchtige der Flug- und Schienenlärm auch die Wohn- und Lebensqualität insbesondere im Rhein-Main-Raum. "Wir brauchen dringend ein neues Fluglärmgesetz, das die Grundrechte der Bewohnerinnen und Bewohner in den betroffenen Gebieten aktiver schützt", so Spohr. Die zu befürchtenden Ausbauten der Flughäfen Rhein-Main, Egelsbach und Kassel-Calden würden die jetzt schon für einige Wohngebiete nur noch schwer erträgliche Situation weiter verschärfen.
Auch ansonsten fehlten den Betroffenen ausreichende Rechte, um Nachbesserungen an bestehenden Trassen rechtlich durchzusetzen. Schon jetzt seien in vom Verkehr stark betroffenen Wohngebieten zunehmend Mietverringerungen, Grundstückspreisverfall und auch strukturelle Leerstände zu verzeichnen. Niemand wolle an einer Straße wohnen, an der er noch nicht einmal das Fenster zum Lüften öffnen kann, weil es zu laut ist. Die Folge sei, dass Familien oder Einzelpersonen mit durchschnittlichen Einkommen in ruhigere Bereiche der Gemeinden abwandern und nur die übrig blieben, die sich einen Umzug finanziell nicht mehr leisten können. "Insofern trägt der Verkehrslärm sogar zur Vergrößerung der sozialen Ungleichheit bei", meint Guido Spohr.
Um die Verkehrslärmproblematik und ihre Auswirkungen weiter in die politische Debatte einzubringen, wird der VCD-Hessen beginnend mit dem Tag gegen Lärm am 28. April in der nächsten Zeit verstärkt kommunale Aktivitäten einfordern und sich mit Vor-Ort-Aktionen aktiv für eine Sensibilisierung der Bevölkerung einsetzen. Hierzu wird der Verkehrsclub auch an Schulen herantreten und versuchen, neue Akzente in der tradierten Verkehrserziehung zu setzen und Alternativen anbieten.
Themen hierzuAssciated topics:
Störungen durch Lärm Lärmbelastung Landes-Politik Hessen Lärmschutz Erkrankungen durch Lärm Lärm Tag gegen Lärm
Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
Ausführliche Informationen zu Lärm und Gesundheit
Ein Dokument der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
<2001-03-15>
Nächtlicher Krach fördert Asthma und Bluthochdruck
Nächtlicher Lärm erhöht den Blutdruck und fördert Asthma, so das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes
<2002-08-12>
Verwaltungsgericht Hamburg hebt den Planfeststellungsbeschluss für die Erweiterung des Airbus-Geländes in Hamburg-Finkenwerder auf
Presseinformation
<2002-09-10>
Lärm mindert Leistung im Büro bis zu 30 Prozent
Neue Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
<2003-03-06>
Gesundheitliche Auswirkungen von Fluglärm
Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke; veröffentlicht im Ärzteblatt
<2008-08-04>
Übersicht über die Fluglärm-Belastung im Rhein-Main-Gebiet.
Wie störend würde der Fluglärm für die Menschen in den verschiedenen Orten werden ?
<2005-02-14>
Fraport "Synopse Lärmwirkungen"
Im Auftrag der Fraport erarbeitete Vorschläge zur Bewertung von Fluglärm
<2003-11-01>
BUND verlangt Schutz der Ruhe und Maßnahmen gegen Lärm
Fluglärmgesetz und Umgebungslärmrichtlinie als Prüfsteine
<2004-04-27>
Menschen in Südhessen leiden besonders stark unter Fluglärm
Repräsentative Umfrage zur Lärmbelästigung in Hessen vorgestellt
<2005-01-06>
Nachtruhe ist Menschenrecht
Kurzbericht vom 1. Christlich-sozialethischen Kongress Köln (CSKK) am 16. Sep. 2002
<2002-10-29>
Health Impairments, Annoyance and Learning Disorders Caused by Aircraft Noise
Synopsis of the State of Current Noise Research
<2016-01-07>
Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Schall
Unterlagen zum Vortrag von Prof. M. Spreng auf dem 1. Fach-Symposium des RMI
<2000-09-15>
Informationen zum Fluglärm? Es geht auch anders!
Schon mal ein Protokoll der Fluglärmkommission gesehen? Wir schon ...
<2002-09-10>
Deutscher Fluglärmdienst (DFLD)
Will Ihnen möglichst viele Daten und Fakten zum Thema Fluglärm zur Verfügung stellen.
<2002-08-21>
Einwohner in Rhein-Main
Welche Auswirkungen würde ein Ausbau des Frankfurter Flughafens auf die Bewohner im Rhein-Main-Gebiet haben ?
<2003-01-30>
Pressemitteilung des BBI:
Fraport – schrecklicher Nachbar!
Rückkehr zu einer falschen Normalität
<2020-07-09>