Wie sich aus der Reaktion der Lufthansa auf die Äußerungen des Außenministers Fischer ergibt, will diese nach wie vor noch nicht einmal das "Mini-Nachtflugverbot" in der Zeit zwischen 23 und 5 Uhr akzeptieren. Nachdem das Unternehmen die "Beruhigungspille" des Ergebnisses der sog. Mediation - Ausbau gegen Nachtflugverbot - selbst mit unterschrieben hatte, kartet es nunmehr nach: man ist lediglich bereit, nach einem Ausbaubeschluss "zu prüfen, ob es sinnvoll sei, juristisch gegen ein darin enthaltenes Nachtflugverbot vorzugehen". "Das heißt im Klartext: lasst uns erst einmal den Ausbau festklopfen, und dann werden wir dessen Bedingung, das Nachtflugverbot, schon kippen" sagte Hartmut Wagner, Sprecher des Bündnisses der Bürgerinitiativen. Es wird immer klarer, wie wenig die Versprechen des Ministerpräsidenten Koch wert sind.

Immerhin gibt die Lufthansa aber zu, dass der derzeitige Zustand gesundheitsschädlich ist, wenn ihr "Ausbauexperte" Klingenberg ausführt, man hoffe, dass zukünftige Flugzeuggenerationen "Verhältnisse erreichen, die aus lärmmedizinischer Sicht unbedenklich seien". "Diesen ungedeckten Wechsel auf die Zukunft will das BBI jedoch nicht akzeptieren und fordert daher mit Recht die sofortige Einführung eines Nachtflugverbots in der Zeit von 22 bis 6 Uhr, jetzt und sofort und ohne Ausbau" ergänzte Wagner.

Kein großer Hub in Europa hat den Krach und die Anzahl von Nachtflügen, die die Anwohner von Fraport ertragen müssen. Die Flughäfen in Tokio und Hongkong sind nachts geschlossen, ohne dass sie ihre Drehscheibenfunktion verloren haben.