Deutsches Verkehrsforum stellt neue Umfrage zum Luftverkehr vor
Wussten Sie schon: Die Bevölkerung steht hinter dem nachfragegerechten Ausbau von Flughäfen ?
<2001-07-12>
Nach einer Pressemitteilung von Fraport (vom 5.7.01) hat das "Deutsche Verkehrsforum" in der letzten Woche auf einem "parlamentarischen Abend" das Thema Ausbau von Flughäfen diskutiert. Dabei wurde eine neue infas-Umfrage vorgestellt, die das Deutsche Verkehrsforum in Auftrag gegeben hat. Danach halten 74 Prozent der Befragten einen nachfragegerechten Ausbau des Flugangebots und der Flughäfen für erforderlich. 84 Prozent bejahen die Bedeutung des Luftverkehrs für Wirtschaft und Arbeitsmarkt, 81 Prozent für die Versorgung mit eiligen Gütern und 82 Prozent erkennen den hohen Entwicklungsstand der Luftfahrttechnik an. Der Vorstandsvorsitzende von Fraport, Dr. Wilhelm Bender, war auch auf dem parlamentarischen Abend, um für Fraport und den Ausbau des Frankfurter Flughafens zu werben, und nahm die Umfrage gleich als Bestätigung dafür, dass die Bevölkerung seine Ausbaupläne billigt.
Das Deutsche Verkehrsforum ist eine Wirtschaftsvereinigung von rund 200 deutschen Unternehmen, die "Initiativen, Ideen und Impulse für eine Verbeserung der Verkehrsverhältnisse in Deutschland und Europa fördert" - eine Lobbyorganisation, in der Fraport und Lufthansa im Präsidium vertreten sind. Die Fragen in der Umfrage kennen wir nicht, aber sie waren sicherlich geeignet formuliert, und so überraschen die Ergebnisse kaum. Schliesslich würden nicht einmal erbitterte Gegner eines Flughafenausbaus bestreiten, dass der Luftverkehr eine Bedeutung für die Wirtschaft oder den Transport eiliger Güter hat oder ein Flugzeug ein hochentwickeltes Stück Technik ist. Und was die 74 Prozent "Ausbaubefürworter" angeht: es gibt eine (bundesweite) Umfrage des Umweltbundesamts von 98, nach der sich 77 Prozent der Bevölkerung nicht durch Fluglärm belästigt fühlen. Wer von den Schattenseiten des Flugverkehrs keine Ahnung hat, wird auf eine Frage der Art "Halten Sie angesichts der überragenden Bedeutung des Luftverkehrs für die Wettbewerbsposition der deutschen Wirtschaft im globalen Markt einen nachfragegerechten Ausbau von Flughäfen für erforderlich?" wahrscheinlich mit Ja antworten.
Das Deutsche Verkehrsforum unterhält offenbar eine "parlamentarische Gruppe Luft- und Raumfahrt". Was ein "parlamentarischer Abend" ist, wird aus der Pressemitteilung nicht klar - eine Veranstaltung zur Information (oder Beeinflussung) von Parlamentariern vielleicht? Wenn die Parlamentarier allerdings immer nur Informationen der hier geschilderten Art bekommen, ist es kein Wunder, dass es im Parlament eine Mehrheit für den Ausbau aller möglichen Flughäfen gibt und kein ordentliches Fluglärmgesetz zustande kommt. Um so wichtiger ist es, das die lärmgeschädigten Bürger ihren politischen Vertretern ihren Standpunkt deutlich klar machen!
Das Deutsche Verkehrsforum ist eine Wirtschaftsvereinigung von rund 200 deutschen Unternehmen, die "Initiativen, Ideen und Impulse für eine Verbeserung der Verkehrsverhältnisse in Deutschland und Europa fördert" - eine Lobbyorganisation, in der Fraport und Lufthansa im Präsidium vertreten sind. Die Fragen in der Umfrage kennen wir nicht, aber sie waren sicherlich geeignet formuliert, und so überraschen die Ergebnisse kaum. Schliesslich würden nicht einmal erbitterte Gegner eines Flughafenausbaus bestreiten, dass der Luftverkehr eine Bedeutung für die Wirtschaft oder den Transport eiliger Güter hat oder ein Flugzeug ein hochentwickeltes Stück Technik ist. Und was die 74 Prozent "Ausbaubefürworter" angeht: es gibt eine (bundesweite) Umfrage des Umweltbundesamts von 98, nach der sich 77 Prozent der Bevölkerung nicht durch Fluglärm belästigt fühlen. Wer von den Schattenseiten des Flugverkehrs keine Ahnung hat, wird auf eine Frage der Art "Halten Sie angesichts der überragenden Bedeutung des Luftverkehrs für die Wettbewerbsposition der deutschen Wirtschaft im globalen Markt einen nachfragegerechten Ausbau von Flughäfen für erforderlich?" wahrscheinlich mit Ja antworten.
Das Deutsche Verkehrsforum unterhält offenbar eine "parlamentarische Gruppe Luft- und Raumfahrt". Was ein "parlamentarischer Abend" ist, wird aus der Pressemitteilung nicht klar - eine Veranstaltung zur Information (oder Beeinflussung) von Parlamentariern vielleicht? Wenn die Parlamentarier allerdings immer nur Informationen der hier geschilderten Art bekommen, ist es kein Wunder, dass es im Parlament eine Mehrheit für den Ausbau aller möglichen Flughäfen gibt und kein ordentliches Fluglärmgesetz zustande kommt. Um so wichtiger ist es, das die lärmgeschädigten Bürger ihren politischen Vertretern ihren Standpunkt deutlich klar machen!
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Luftverkehr Fluglärmgesetz Flughafen-Ausbau FRA Pressemitteilungen Nachtflugverbot Gesundheitsgefahren durch Schall Fluglärm Umweltbundesamt
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