Ausbau Flughafen Frankfurt ohne Alternative ?
Tagung des BUND Hessen
<2000-10-25>
Tagungsablauf
09:30 h Walter Raiss (Landesvorsitzender BUND Hessen): Eröffnung
09:45 h Stefan Gieltowsky (OB Rüsselsheim): Der geplante Flughafenausbau aus der Sicht der Stadt Rüsselsheim
10:00 h Bernhard Brehl (Vorsitzender des Hess. Städte- und Gemeindebundes, BM Mörfelden-Walldorf): Die Umlandgemeinden und der Flughafenausbau
10:15 h Dr. Werner Reh (stv. Sprecher BUND AK Verkehr): Forderungen des BUND zur Flughafenpolitik
10:25 h Möglichkeit für Rückfragen zu den Vorträgen
10:40 h Kaffeepause
11:00 h Dr. Karl Otto Schallaböck (Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Wuppertal): Gibt es Alternativen zum Flughafenausbau?
11:20 h Möglichkeit für kurze Rückfragen
11:30 h Joachim Hans Beckers (Bundesvereinigung gegen Fluglärm, BvF): Lärmschutz und Flughafen Frankfurt
11:45 h Matthias Möller-Meinecke (Rechtsanwalt, Weimar): Mitwirkungsmöglichkeiten der Gemeinden, Bürger und Umweltverbände bei der Ausbauplanung
12:00 h Wolfgang Baumann (Rechtsanwalt, Würzburg): Ein Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt ist zwingend geboten
12:15 h Möglichkeit für kurze Rückfragen zu den drei Vorträgen
12:30 h Günter Paulitsch (Dipl.Kaufm., Frankfurt): Kosten/Nutzen-Analyse des Flughafenausbaus unter Einschluß der Umweltschäden
12:40 h Christian Hochfeld (Öko-Institut Darmstadt): Zur Ermittlung von Arbeitsplatzeffekten durch Flughafenausbau
12:50 h Möglichkeit für kurze Rückfragen zu beiden Vorträgen
13-14 h: Mittagessen
14-16 h: Moderierte Arbeitsgruppen:
a) Alternativkonzept zum Flughafenausbau (Schallaböck, Reh)
b) Fluglärm und Nachtflugverbot (Beckers, Baumann)
c) Ausbauverfahren: rechtlich-politische Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten (Möller-Meinecke)
d) Arbeitsplätze und Standortwirkungen (Paulitsch, Hochfeld)
16:00 h Kaffeepause
16:15 h
Präsentation der Ergebnisse der Arbeitsgruppen Forderungen an die Politik (je 4 Minuten)
16:31 h
Podiumsdiskussion:
Min.Dirig. Klaus-Peter Güttler (Landeswirtschaftsministerium Hessen), Rudolf Haselbach (MdL CDU), Harald Polster (MdL SPD), Frank Kaufmann (MdL Bündnis 90/Die Grünen), Jörg-Uwe Hahn, MdL F.D.P.), Walter Raiss (BUND Hessen)
18:00 h Schluß der Veranstaltung
Liebe TeilnehmerInnen,
Das Verfahren für den Ausbau des Frankfurter Flughafens hat begonnen. Die Politik scheint die Variante einer vierten Bahn im Nordwesten (Kelsterbacher Wald) zu präferieren und will Flächen für die Landebahn und die Expansion des Flughafenbetriebs verfügbar machen. Die sog. Mediationsgruppe hatte gefordert:
den Bau einer zusätzlichen Bahn
die Ausschöpfung der vorhandenen Kapazität durch besseres Management (520.000 Flugbewegungen seien möglich)
die Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Bahn (das sei für 35.000, 8,2%
der Flugbewegungen von 1999 möglich)
die Verlagerung von 30.000 Flügen oder 7,0% auf andere Flughäfen Lärmminderung und Nachtflugverbot.
Nachfragedämpfende Maßnahmen (Verkehrsvermeidung durch Abbau von Subventionen: allein Kerosin- und Mehrwertsteuerbefreiung kosten 12 Mrd. DM p.a.), durch eine Anlastung der externen Kosten des Flugverkehrs (12 Mrd. DM in Deutschland pro Jahr) oder durch einen Ausbau von Teleconferencing-Infrastrukturen werden bisher nicht einbezogen.
Die Ausbaubefürworter halten die Steigerung der Flugbewegungen von 426.248 in 1999 auf 660.000, der Fluggäste von 45 Mio. auf 72 oder sogar 80 Mio. im Jahre 2010 für notwendig. Auch das "Flughafenkonzept" der Bundesregierung (Entwurf v. 30.8. 2000) will die Verdoppelung des Flugverkehrs bis 2010 und die notwendigen Flughafenkapazitäten dafür schaffen.
Der Ausbau würde 142.000 Menschen der Rhein-Main-Region zusätzlich zu den heutigen 220.000 mit einem Dauerschallpegel von über 60 dB(A) tagsüber belasten (Nordwest-Variante) oder sogar 328.000 zusätzlich ("Atlanta-Variante"). Das von der "Mediationsgruppe" geforderte Nachtflugverbot wird von Airlines und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Flughäfen z.Z. heftig bekämpft.
Die prognostizierten Arbeitsplatzwirkungen des Ausbaus sind methodisch umstritten (geringe Rücklaufquote, Fragen, die weit in die Zukunft reichen, begünstigte Unternehmen wurden gefragt). Letztlich wird jeder direkte Arbeitsplatz auf dem Flughafen mit 4 multipliziert, um indirekte Arbeitsplätze (durch Aufträge der Unternehmen), induzierte Arbeitsplätze (durch Einkommen der Beschäftigten) und - ein Novum - "katalysierte Arbeitsplätze" in Form von Standorteffekten für die Unternehmen einzurechnen. Empirische Arbeiten zu Flughäfen zeigen jedoch, daß nur Multiplikatoren bis 2 - evtl. mit einem Zuschlag für Hub-Flughäfen - als seriös anzusehen sind. Negative Effekte durch Lärm und Abgase, Siedlungsbeschränkungen für Umlandgemeinden und Eigentumsentwertung wurden bisher nicht einbezogen.
Teilnahmegebühren: DM 25,-
Eingeschlossen ist ein Mittagsessen und Tagungsgetränke. Bitte beigefügten Abschnitt zurücksenden (begrenzte Teilnehmerzahl). Zahlung beim Einchecken.
09:30 h Walter Raiss (Landesvorsitzender BUND Hessen): Eröffnung
09:45 h Stefan Gieltowsky (OB Rüsselsheim): Der geplante Flughafenausbau aus der Sicht der Stadt Rüsselsheim
10:00 h Bernhard Brehl (Vorsitzender des Hess. Städte- und Gemeindebundes, BM Mörfelden-Walldorf): Die Umlandgemeinden und der Flughafenausbau
10:15 h Dr. Werner Reh (stv. Sprecher BUND AK Verkehr): Forderungen des BUND zur Flughafenpolitik
10:25 h Möglichkeit für Rückfragen zu den Vorträgen
10:40 h Kaffeepause
11:00 h Dr. Karl Otto Schallaböck (Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Wuppertal): Gibt es Alternativen zum Flughafenausbau?
11:20 h Möglichkeit für kurze Rückfragen
11:30 h Joachim Hans Beckers (Bundesvereinigung gegen Fluglärm, BvF): Lärmschutz und Flughafen Frankfurt
11:45 h Matthias Möller-Meinecke (Rechtsanwalt, Weimar): Mitwirkungsmöglichkeiten der Gemeinden, Bürger und Umweltverbände bei der Ausbauplanung
12:00 h Wolfgang Baumann (Rechtsanwalt, Würzburg): Ein Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt ist zwingend geboten
12:15 h Möglichkeit für kurze Rückfragen zu den drei Vorträgen
12:30 h Günter Paulitsch (Dipl.Kaufm., Frankfurt): Kosten/Nutzen-Analyse des Flughafenausbaus unter Einschluß der Umweltschäden
12:40 h Christian Hochfeld (Öko-Institut Darmstadt): Zur Ermittlung von Arbeitsplatzeffekten durch Flughafenausbau
12:50 h Möglichkeit für kurze Rückfragen zu beiden Vorträgen
13-14 h: Mittagessen
14-16 h: Moderierte Arbeitsgruppen:
a) Alternativkonzept zum Flughafenausbau (Schallaböck, Reh)
b) Fluglärm und Nachtflugverbot (Beckers, Baumann)
c) Ausbauverfahren: rechtlich-politische Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten (Möller-Meinecke)
d) Arbeitsplätze und Standortwirkungen (Paulitsch, Hochfeld)
16:00 h Kaffeepause
16:15 h
Präsentation der Ergebnisse der Arbeitsgruppen Forderungen an die Politik (je 4 Minuten)
16:31 h
Podiumsdiskussion:
Min.Dirig. Klaus-Peter Güttler (Landeswirtschaftsministerium Hessen), Rudolf Haselbach (MdL CDU), Harald Polster (MdL SPD), Frank Kaufmann (MdL Bündnis 90/Die Grünen), Jörg-Uwe Hahn, MdL F.D.P.), Walter Raiss (BUND Hessen)
18:00 h Schluß der Veranstaltung
Liebe TeilnehmerInnen,
Das Verfahren für den Ausbau des Frankfurter Flughafens hat begonnen. Die Politik scheint die Variante einer vierten Bahn im Nordwesten (Kelsterbacher Wald) zu präferieren und will Flächen für die Landebahn und die Expansion des Flughafenbetriebs verfügbar machen. Die sog. Mediationsgruppe hatte gefordert:
den Bau einer zusätzlichen Bahn
die Ausschöpfung der vorhandenen Kapazität durch besseres Management (520.000 Flugbewegungen seien möglich)
die Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Bahn (das sei für 35.000, 8,2%
der Flugbewegungen von 1999 möglich)
die Verlagerung von 30.000 Flügen oder 7,0% auf andere Flughäfen Lärmminderung und Nachtflugverbot.
Nachfragedämpfende Maßnahmen (Verkehrsvermeidung durch Abbau von Subventionen: allein Kerosin- und Mehrwertsteuerbefreiung kosten 12 Mrd. DM p.a.), durch eine Anlastung der externen Kosten des Flugverkehrs (12 Mrd. DM in Deutschland pro Jahr) oder durch einen Ausbau von Teleconferencing-Infrastrukturen werden bisher nicht einbezogen.
Die Ausbaubefürworter halten die Steigerung der Flugbewegungen von 426.248 in 1999 auf 660.000, der Fluggäste von 45 Mio. auf 72 oder sogar 80 Mio. im Jahre 2010 für notwendig. Auch das "Flughafenkonzept" der Bundesregierung (Entwurf v. 30.8. 2000) will die Verdoppelung des Flugverkehrs bis 2010 und die notwendigen Flughafenkapazitäten dafür schaffen.
Der Ausbau würde 142.000 Menschen der Rhein-Main-Region zusätzlich zu den heutigen 220.000 mit einem Dauerschallpegel von über 60 dB(A) tagsüber belasten (Nordwest-Variante) oder sogar 328.000 zusätzlich ("Atlanta-Variante"). Das von der "Mediationsgruppe" geforderte Nachtflugverbot wird von Airlines und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Flughäfen z.Z. heftig bekämpft.
Die prognostizierten Arbeitsplatzwirkungen des Ausbaus sind methodisch umstritten (geringe Rücklaufquote, Fragen, die weit in die Zukunft reichen, begünstigte Unternehmen wurden gefragt). Letztlich wird jeder direkte Arbeitsplatz auf dem Flughafen mit 4 multipliziert, um indirekte Arbeitsplätze (durch Aufträge der Unternehmen), induzierte Arbeitsplätze (durch Einkommen der Beschäftigten) und - ein Novum - "katalysierte Arbeitsplätze" in Form von Standorteffekten für die Unternehmen einzurechnen. Empirische Arbeiten zu Flughäfen zeigen jedoch, daß nur Multiplikatoren bis 2 - evtl. mit einem Zuschlag für Hub-Flughäfen - als seriös anzusehen sind. Negative Effekte durch Lärm und Abgase, Siedlungsbeschränkungen für Umlandgemeinden und Eigentumsentwertung wurden bisher nicht einbezogen.
Teilnahmegebühren: DM 25,-
Eingeschlossen ist ein Mittagsessen und Tagungsgetränke. Bitte beigefügten Abschnitt zurücksenden (begrenzte Teilnehmerzahl). Zahlung beim Einchecken.
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