BBI: Im Mai fast 140 Starts nach 23 Uhr!
Pressemitteilung vom 01.06.2012
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2012-06-01>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen fordert, die Zahl der Ausnahmegenehmigungen zu reduzieren und nicht mehr Flüge zu planen, als zuverlässig bis 23 Uhr abgewickelt werden können.

Bürgerinitiativen fordern sofortige Beschränkung der Flugbewegungszahl
[Pressemitteilung vom 01.06.2012]

Der Planfeststellungsbeschluss lässt verspätete Starts nach 23 Uhr mit Erlaubnis zu. "Die Erlaubnis darf nur erteilt werden, wenn die Verspätung auf Gründen beruht, die außerhalb des Einflussbereiches des jeweiligen Luftverkehrsunternehmens liegen." Unter Nutzung dieser Regel wurden im Mai 138 verspätete Starts zugelassen.

Am 11.5 behinderte ein Gewitter bis etwa 20:45 die Abfertigung, am 19.5. bis etwa 22 Uhr.

In den letzten Tagen herrschte meist Schönwetter, an mehreren Tagen mit einer mäßigen Brise aus Norden (ca. Windstärke 4). Die Startbahn West wurde daher nur eingeschränkt genutzt. Für den 31.5. wurden vom HMWVL als Grund eine Gewitterwarnung und ein Ausfall des Gepäckidentifikationssystems genannt, beides um die Mittagszeit.

Am 11.5. erfolgten Starts bis Mitternacht. Aus den Flugspuraufzeichnungen kann man schließen, dass die Fluggesellschaften auch nach dem Gewitter die Abflüge verzögert haben, um möglichst viele verspätete Umsteiger mitzunehmen – Warten auf verspätete Anschlussreisende liegt jedoch im Einflussbereich der Fluggesellschaften. Dagegen kann man ein Gewitter am späten Abend – wie am 19.5. - gerade noch als rechtfertigenden Verspätungsgrund akzeptieren. Aber nicht für über 80 Nachtstarts und 49 Starts nach 23 Uhr, durch die die Nacht zum Tage wurde.

Vor Eröffnung der Nordbahn war bei Sperrung der Startbahn West die Startkapazität gleich der Landekapazität, es gab keine größeren Verzögerungen. Jetzt liegt die Startkapazität dann ein Drittel unter dem Kapazitätseckwert mit den entsprechenden erheblichen Startverzögerungen. Derzeit wird der Flughafen nur in den letzten 90 Minuten vor Beginn der Nachtpause über die verlässliche Kapazität von ca. 42 Starts je Stunde hinaus genutzt. Bei voller Ausschöpfung des Kapazitätseckwerts wird künftig etwa jeder dritte Flug bei Nordwind ausfallen müssen.

Ganz selten sind Nordwindsituationen nicht. Regelmäßig erhebliche wetterbedingte Verspätungen und Flugausfälle bei Schönwetter - einmalig für einen Weltflughafen. Im Planfeststellungsverfahren wurde diese Problematik völlig ausgeblendet.

Nicht nachvollziehbar ist, warum Verzögerungen um die Mittagszeit zu Verspätungen bis in die Nacht führen. Nicht nur, dass am 31.5. offenbar auf verspätete Anschlussreisende gewartet wurde – die Fluggesellschaften haben auch keinerlei Anstrengungen unternommen, den Flugplan nach Frankfurt z.B. durch Tausch von Umläufen oder Einsatz von Reserveflugzeugen wieder ins Lot zu bringen. Sie fällen die unternehmerische Entscheidung, lieber verspätet zu fliegen als Kurzstreckenreisende auf den Zug zu verweisen, und reizen die nicht verlässliche Maximalkapazität am Ende des Tages aus.

Das Bündnis der Bürgerinitiativen fordert, nicht mehr Flüge zu planen und zu koordinieren, als zuverlässig bis 23 Uhr abgewickelt werden können. Es erwartet vom Wirtschaftsministerium, dass dieses Druck auf die Fluggesellschaften ausübt, kurzfristig auch den laufenden Sommerflugplan umzugestalten und Flüge nach vorne zu verlegen. Ausnahmegenehmigungen in gut begründeten Fällen sollten eine seltene Ausnahme bleiben; vor allem Langstreckenmaschinen sollten keineswegs nach 23 Uhr starten dürfen.

Berthold Fuld, Sprecher der Bürgerinitiativen, befürchtet, dass Fraport anstreben wird, die evidenten Kapazitätsprobleme durch Nutzung der Nordbahn auch für Starts oder der Startbahn West für Starts in Richtung Norden zu lösen. Seine Frage nach Überlegungen zur Erhöhung der Startkapazität wurde auf der Hauptversammlung sibyllinisch beantwortet, dass kein weiterer Ausbau geplant sei.

Weiterhin ruft das Bündnis der Bürgerinitiativen zu Montagsdemonstrationen gegen Flughafenausbau und für weniger Fluglärm und ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr auf. Am 4.6., 18.6. und 25.6. zur gewohnten Zeit (18 Uhr) am gewohnten Ort (Terminal 1). Für den 11.6. wurde eine Demonstration ab 16 Uhr auf dem Paulsplatz angemeldet, um die Gelegenheit der Verabschiedung der bisherigen Oberbürgermeisterin Petra Roth zu nutzen, auch der Bundeskanzlerin den Unmut der Bürger kundzutun. Auch im Terminal findet eine allerdings abgespeckte Versammlung statt.

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