Die Fraport AG hat am 2003-01-29 die Planfeststellungsunterlagen für eine A380-Wartungshalle beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht. Die Wartungshalle würde südlich der Landebahnen und zum großen Teil außerhalb des derzeitigen Flughafensgeländes liegen. Im Juli 2004 änderte Fraport die Planung etwas ab, unter anderem wurde auf das ursprünglich geplante Parkhaus verzichtet. Doch auch in dieser etwas "verkleinerten" Planung müssten für die Halle immer noch mehr als 25 Hektar Wald abgeholzt werden, davon 13,5 Hektar unersetzlicher Bannwald!
Die riesigen Dimensionen der Wartungshalle zeigt die folgende Grafik zeigt auf: Das ihrerseits nicht gerade kleine Gebäude der Frankfurter Alten Oper könnte ganz bequem 6-fach darin Platz finden:
Auf dem folgenden Bild kann man die Lage der geplanten Lufthansa-Wartungshalle sowie die dafür notwendige Verlegung der Okrifteler Straße erkennen (neuer Planungsstand nach der geänderten Planung vom August 2004):
Neben der für die eigentliche Halle benötigten Flächen werden in ihrem Umfeld noch weitere Flächen benötigt:
- Auf dem weitaus größten Teil der vom direkten Hallenbau betroffenen Fläche (hellblau unterlegt) steht derzeit Wald, der abgeholzt werden müsste.
- Für die angedachte Verlegung der Okrifteler Straße wäre eine lange Schneise in den Wald zu schlagen. Dadurch entstehen zum einen Waldverluste durch den direkten Einschlag betroffener Bäume, doch eine noch weit größere Fläche wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen, dass neue Waldränder entstehen. Bei neu erzeugten Waldrändern müsste jedoch damit gerechnet werden, dass der Wald bis in eine Tiefe von mehreren hundert Metern teilweise sehr stark in Mitleidenschaft genommen wird.
- Weiterhin wären für die neu anzulegende Schneise zum Tor 31 sowie seiner Verlegung und den Bau eines mehrspurigen Torbereichs weitere erhebliche Waldflächen abzuholzen und weitere Bereiche in Mitleidenschaft gezogen.
- Wo gehobelt wird, fallen Späne - und wo gebaggert wird, fallen Bäume: Im Zuge von Bauarbeiten zeigt sich immer wieder, dass auch ursprünglich nicht anzutastende Bäume irreparable Schäden durch die Baumaschinen etc. nehmen oder "unvorhersehbaren" Zwängen noch mehr Bäume als eigentlich im Plan vorgesehen, zum Opfer fallen ...
Fazit: 25 Hektar Wald, davon mehr als die Hälfte des früher als "unverzichtbar für die Region" deklarierten Bannwaldes würden der A380-Werft zum Opfer fallen. Darüber hinaus würden weitere Waldbereiche durch Baumaßnahmen in Mitleidenschaft gezogen und ihre nützlichen Funktionen teilweise oder vollständig verlieren.
So soll die Halle aussehen!
Das Architekturbüro gmp, das den Zuschlag für den Bau der Halle bekommen hat, hat ein erstes Bild von der geplanten Halle veröffentlicht:
Bild der geplanten A380-Halle
Zum Nachdenken:
- Die Lufthansa hat 15 Stück vom A380 bestellt. In die Halle und auf den Flächen davor würde also fast die Hälfte der A380-Flotte Platz finden ...
Da das wirtschaflich gesehen "unlogisch" wäre, kann man daher davon ausgehen, dass die Lufthansa von einer ganz erheblich größeren Anzahl eingesetzter A380-Flugzeuge (bei sich und der Star-Alliance) ausgeht. Demzufolge würden nach Lufthansa-Planung ein erheblicher Teil der Frankfurt anfliegenden Luftflotte durch größere (und damit deutlich lautere sowie tiefer fliegendere) Flugzeuge ersetzt werden. Auch die zum "Auffüllen" dieser vielen A380-Riesenflugzeuge vielen benötigten vergrößerten Zubringerflugzeuge würden die Lärmbelastung nochmal deutlich erhöhen. - Warum will die Fraport AG unbedingt die A 380-Werft in den Bannwald bauen und lehnt vehement alle Standorte innerhalb des Flughafenzauns ab? Eine einfache Rechnung führt da weiter:
Bei einer Fläche von 20 Hektar (200.000 m2) ergibt sich durch die Umwidmung der wirtschaftlich praktisch wertlosen Waldfläche in hochwertige Gewerbefläche mit einem vorsichtig geschätzten Wert von 400 Euro pro m2 ein Wertzuwachs von rund 80 Mio. Euro! Das ist ein willkommenes Zubrot für den geplanten großen Ausbau.
Bannwald Deutsche Lufthansa AG A380 -Werft Vogelschutz-Gebiete (im Rhein-Main-Gebiet) Öffentliche Auslegung der PFV-Unterlagen Bodenlärm (bei Flughäfen) Flughafen-Ausbau FRA A380 -Flugzeug Umweltverträglichkeits-Prüfung (UVP) PFV FRA-Ausbau Rollwege (Taxiways) PFV A380-Werft Regierungspräsidium Darmstadt