Die Ankündigung der Fraport zur Einreichung der Planfeststellungsunterlagen zum Bau der Landebahn im Kelsterbacher Wald stößt beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf heftige Kritik. Für den Umweltverband ist es ein Skandal, dass das mehrheitlich im Besitz der öffentlichen Hand befindliche Unternehmen Genehmigungsunterlagen abgeben will, die mit Sicherheit insbesondere hinsichtlich der Risikosituation zum Chemiewerk Ticona unvollständig sind.

Da das Regierungspräsidium Darmstadt seine Anforderungen an die Umweltverträglichkeitsprüfung für den Flughafenausbau der Fraport und den übrigen Verfahrensbeteiligten, z. B. den Kommunen und Naturschutzverbänden, erst mit Schreiben vom 15. August 2003 übermittelt hatte, ist die Einarbeitung dieser Auflagen bis zum nächsten Dienstag (9.9.2003) nicht möglich. „Auch Fraport kann nicht zaubern“, meint Brigitte Martin vom BUND. Der BUND erwartet nach der Übergabe der Planfeststellungsunterlagen ein monatelanges Gezerre zwischen dem Regierungspräsidium Darmstadt und der Fraport über die Abarbeitung der Defizite in den Antragsunterlagen.

Die Vorgehensweise des Flughafens ist für den BUND ein Beleg dafür, dass Fraport den Flughafenausbau im klaren Konfrontationskurs gegen die Bevölkerung und die Gemeinden der Rhein-Main-Region durchsetzen will.