Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen - Verein für ein lebenswertes Mainz und Rheinhessen vom 24.02.2017
Der Verein für ein lebenswertes Mainz und Rheinhessen – gegen Fluglärm und den Ausbau des Frankfurter Flughafens e.V. – beteiligt sich dieses Jahr am Rosenmontagsumzug mit 2 Motivwagen und 50 Personen. Ermöglicht haben dies viele private Spender, Institutionen und Vereine gegen Fluglärm aus dem gesamten Rhein-Main Gebiet. Besonders dankbar sind wir der Zukunft Rhein-Main, die diese Aktionen immer wieder großzügig unterstützt.
In Anlehnung an das 500. Jubiläum der Reformation in Deutschland nehmen wir Martin Luther als mahnendes Beispiel für den modernen Ablass.
Es ist unbestritten, dass der CO2 Ausstoß durch Flugverkehr zu den größten Klimakillern auf unserer Welt gehört und dennoch wird der Ausbau dieses Verkehrsmittels politisch unterstützt, gefördert und subventioniert.
Um das schlechte Gewissen zu beruhigen, zahlen Passagiere einen Aufschlag auf den Ticketpreis. Mit diesem Bruchteil des Preises sollen dann Bäume gepflanzt werden, die den CO2 Ausstoß kompensieren. Wenn das keinen modernen Ablasshandel darstellt!? Sogar der Papst prangerte Anfang Februar diese Kompensation als "scheinheilig" an. "Das ist Heuchelei", sagte er.
Unser 1. Motivwagen (Riesen-Fahrrad): "Moderner Ablass" stellt diese Thematik dar.
Als mahnende Figur steht Martin Luther vor seiner Thesentür und zerreißt einen Ablassbrief gegen CO2. Auf der anderen Seite, der grüne Wirtschaftsminister Al-Wazir, der sich als moderner "Johann Tetzel" der hessischen Landesregierung entpuppt und eine Sondergenehmigung nach der anderen schreibt und sich über seine dick gefüllte Kasse freut.
Diese politisch gewollte Subventionierung wird deutlich am stetigen Ausbau des Frankfurter Flughafens. Es ist unbestritten, dass der Ausbau von Anfang an raumunverträglich war und nach heutiger Erkenntnis auf Grund falschen Prognosen genehmigt wurde. Die prognostizierten Zunahmen der Flugbewegungen, die dem Ausbau als Grundlage dienten, sind bei weitem nicht eingetroffen. Um den Ausbau des Flughafens nachträglich zu rechtfertigen wirbt die Fraport jetzt um Billigfluglinien, wie Ryainair und winkt mit günstigen Slotkosten, um den geplanten Zuwachs doch noch zu erreichen. Der Bau des Terminal 3 wird weiter betrieben obwohl die Voraussetzungen für den Ausbau nicht gegeben sind; nachhaltige und lärmmindernde Maßnahmen zum Schutz der Menschen sind nicht in Aussicht. Es wird munter ausgebaut, ohne Rücksicht auf die hier lebenden Menschen.
Deshalb zeigt der 2. Motivwagen "Billigflieger-Alarm" über Mainz den wütenden Michel, der in seinem Schlaf gestört wird, da die Billigflieger noch mehr Lärm über Mainz bringen und den Menschen den notwendigen Schlaf rauben. In seiner Hand hält er das Schild Stopp CO2.
Zwischen den beiden Wagen laufen die Teilnehmer als Mönche verkleidet, um auf diesen modernen Ablasshandel aufmerksam machen. Kein Ablass für CO2! steht auf ihren Taschen. Wir sind aufgefordert, unsere derzeitige Handlungsweise zu überdenken, jeder Einzelne von uns, die Verantwortlichen in der Wirtschaft und vor allem in der Politik. Unsere Nachkommen werden sonst eine Welt vorfinden, in der die Natur zerstört, Städte verlärmt, die Atmosphäre vergiftet und der Mensch keine Möglichkeit zum Leben und Regenerieren mehr findet.
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“,kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität.
Die gemeinsamen Ziele sind:
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest
Klimaeinflüsse des Flugverkehrs Subventionen BBI-PMs Mainz