ROBIN WOOD: Saurier der Lüfte ist kein Grund zum Jubeln
Pressemitteilung vom 29.10.2005
<2005-10-29>
Während der Betreiber des Frankfurter Flughafens Fraport heute Vormittag die erste Landung des Großraumflugzeugs A380 in der Main-Metropole als Jubelfeier inszeniert, sind drei ROBIN WOOD-Aktivisten in die Dachkonstruktion des Terminals 2 am Flughafen geklettert. Dort zeigten sie auf ihre Weise, dass sie am heutigen Tag ganz andere Themen wichtig finden als Fraport: "Fliegen killt Klima. Stopp Ausbau" steht auf dem Transparent, das sie etwa 20 Meter über dem Boden gut sichtbar für die Flughafen-Gäste entrollten. Der A380 landet heute am Frankfurter Flughafen, weil dort die Abfertigung des Riesenfliegers einen Tag lang geprobt werden soll.
"Fraport beschwört heute das Gefühl, ,beim ersten Mal' dabei zu sein, wenn das größte Passagierflugzeug der Welt in Frankfurt landet. Da ist es Zeit, mal den Verstand einzuschalten", sagt Andreas Kleinhans von ROBIN WOOD Rhein-Main. "Airbus präsentiert hier eine Sauriertechnik, die Umwelt und Klima massiv schadet und ökonomisch keine Zukunft hat."
Der A380 ist eine Spritschleuder und ein Klimakiller. Der Tank des A380 fasst 310.000 Liter Kerosin und ist auf eine Reichweite von 14.800 Kilometern ausgelegt. Airbus behauptet werbewirksam, die Maschine würde nur 3,3 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer verbrauchen. Diese Rechnung geht jedoch nur auf, wenn die Maschine Langstrecken fliegt und stets mit mehr als 500 Fluggästen besetzt ist. Außerdem erweckt die Liter-Angabe durch das Runterrechnen auf den einzelnen Passagier den falschen Eindruck, Fliegen wäre verbrauchsärmer als Autofahren. Dabei würden die meisten Menschen nie auf die Idee verfallen, solche langen Strecken mit dem Auto zurückzulegen. Außerdem wirken die von Flugzeugen ausgestoßenen Abgase in der Höhe dreimal klimaschädlicher als am Boden, so dass der Beitrag zum Treibhauseffekt pro A380-Passagier einem Verbrauch von rund 10 Litern auf 100 Kilometern entspricht.
Der Bau von Großraumflugzeugen wie dem A380 wird sich nur rentieren, wenn sich immer mehr Menschen zu Langstreckenflügen verleiten lassen. Airbus setzt auf eine Verdopplung des Flugverkehrs in den nächsten 20 Jahren - ein Horror-Szenario aus Sicht des Klimaschutzes. Schon jetzt trägt der Flugverkehr nach Experten-Angaben bis zu 12 Prozent zur globalen Erwärmung bei.
Airbus will diese horrenden Steigerungsraten im Flugverkehr. Denn Bank-Analysten schätzen, dass sich die Entwicklungskosten von 12 Milliarden Euro für den A380 erst bei 530 verkauften Stück amortisieren. Airbus-Chef Gustav Humbert spricht vage von derzeit 159 Bestellungen bzw. "Absichtserklärungen". Die Kalkulation für den Airbus beruht darauf, dass der Riesenflieger keine einzige kleinere Maschine ersetzt, sondern einen behaupteten zusätzlichen "Bedarf" bedient. Der Zuwachs soll vor allem durch Massentourismus auf Langstrecken entstehen. Karibik statt Mallorca - so lautet die Devise. Außerdem sollen China, Russland und Indien als neue Märkte im Luftverkehrsgeschäft erschlossen werden.
Lufthansa hat 15 Exemplare des A380 bestellt. Heimatflughafen soll der Frankfurter Flughafen sein, der dafür - gegen den massiven Widerstand in der Region - ausgebaut werden soll. Fraport und Lufthansa gehen davon aus, den Riesenflieger mit einer großen Zahl von Zubringerflügen zu füllen und wollen dafür die Start- und Landekapazitäten erweitern. Schon heute nutzt mehr als die Hälfte der Fluggäste den Frankfurter Flughafen nur zum Umsteigen. Flughafen-Chef Bender freut sich, dass der A380 diese Drehkreuz-Funktion des Rhein-Main-Airport sichere. Für die Menschen in der Region aber bedeutet dies: mehr Flugbewegungen, mehr krank machenden Lärm und Gestank, zerstörte Wälder und betonierte Flächen. Wahrlich kein Grund zum Jubeln!
"Fraport beschwört heute das Gefühl, ,beim ersten Mal' dabei zu sein, wenn das größte Passagierflugzeug der Welt in Frankfurt landet. Da ist es Zeit, mal den Verstand einzuschalten", sagt Andreas Kleinhans von ROBIN WOOD Rhein-Main. "Airbus präsentiert hier eine Sauriertechnik, die Umwelt und Klima massiv schadet und ökonomisch keine Zukunft hat."
Der A380 ist eine Spritschleuder und ein Klimakiller. Der Tank des A380 fasst 310.000 Liter Kerosin und ist auf eine Reichweite von 14.800 Kilometern ausgelegt. Airbus behauptet werbewirksam, die Maschine würde nur 3,3 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer verbrauchen. Diese Rechnung geht jedoch nur auf, wenn die Maschine Langstrecken fliegt und stets mit mehr als 500 Fluggästen besetzt ist. Außerdem erweckt die Liter-Angabe durch das Runterrechnen auf den einzelnen Passagier den falschen Eindruck, Fliegen wäre verbrauchsärmer als Autofahren. Dabei würden die meisten Menschen nie auf die Idee verfallen, solche langen Strecken mit dem Auto zurückzulegen. Außerdem wirken die von Flugzeugen ausgestoßenen Abgase in der Höhe dreimal klimaschädlicher als am Boden, so dass der Beitrag zum Treibhauseffekt pro A380-Passagier einem Verbrauch von rund 10 Litern auf 100 Kilometern entspricht.
Der Bau von Großraumflugzeugen wie dem A380 wird sich nur rentieren, wenn sich immer mehr Menschen zu Langstreckenflügen verleiten lassen. Airbus setzt auf eine Verdopplung des Flugverkehrs in den nächsten 20 Jahren - ein Horror-Szenario aus Sicht des Klimaschutzes. Schon jetzt trägt der Flugverkehr nach Experten-Angaben bis zu 12 Prozent zur globalen Erwärmung bei.
Airbus will diese horrenden Steigerungsraten im Flugverkehr. Denn Bank-Analysten schätzen, dass sich die Entwicklungskosten von 12 Milliarden Euro für den A380 erst bei 530 verkauften Stück amortisieren. Airbus-Chef Gustav Humbert spricht vage von derzeit 159 Bestellungen bzw. "Absichtserklärungen". Die Kalkulation für den Airbus beruht darauf, dass der Riesenflieger keine einzige kleinere Maschine ersetzt, sondern einen behaupteten zusätzlichen "Bedarf" bedient. Der Zuwachs soll vor allem durch Massentourismus auf Langstrecken entstehen. Karibik statt Mallorca - so lautet die Devise. Außerdem sollen China, Russland und Indien als neue Märkte im Luftverkehrsgeschäft erschlossen werden.
Lufthansa hat 15 Exemplare des A380 bestellt. Heimatflughafen soll der Frankfurter Flughafen sein, der dafür - gegen den massiven Widerstand in der Region - ausgebaut werden soll. Fraport und Lufthansa gehen davon aus, den Riesenflieger mit einer großen Zahl von Zubringerflügen zu füllen und wollen dafür die Start- und Landekapazitäten erweitern. Schon heute nutzt mehr als die Hälfte der Fluggäste den Frankfurter Flughafen nur zum Umsteigen. Flughafen-Chef Bender freut sich, dass der A380 diese Drehkreuz-Funktion des Rhein-Main-Airport sichere. Für die Menschen in der Region aber bedeutet dies: mehr Flugbewegungen, mehr krank machenden Lärm und Gestank, zerstörte Wälder und betonierte Flächen. Wahrlich kein Grund zum Jubeln!
Themen hierzuAssciated topics:
A380 -Flugzeug Klimaeinflüsse des Flugverkehrs
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