Die entscheidende Phase in der Auseinandersetzung um den Flughafenausbau beginnt - und die Fraport AG wählt die Hintertür.
Statt den Planfeststellungs-Antrag für den Bau einer neuen Landebahn einzureichen, geht es zunächst "nur" um eine Wartungshalle für den neuen Airbus A380, den die Lufthansa in Frankfurt stationieren möchte.
Taktisch ist das geschickt, denn gegen eine Wartungshalle sind kaum so viele Proteste zu erwarten wie beim Bau einer weiteren Bahn. Um einen neuen Vorschlag handelt es sich bei der Halle nicht, sie war schon in den Unterlagen zum Raumordnungsverfahren enthalten. Im sogenannten "Prognose-Nullfall" - dem Verzicht auf eine neue Bahn - hätte sie auf dem Gelände der US-Airbase entstehen sollen. In der jetzt vorgestellten Planung ist hiervon keine Rede mehr, was nicht verwundert - schließlich will die Fraport AG den Ausbau.
Für die 350 Meter lange, 140 Meter breite und 34 Meter hohe Wartungshalle sollen 20 Hektar Bannwald außerhalb des Flughafengeländes fallen, die Okrifteler Straße zwischen Walldorf und Kelsterbach müsste verlegt werden. Sie würde dann direkt an das Vogelschutzgebiet Markwald und Gundwald grenzen. Was die Fraport AG als Optimierung verkaufen möchte, ist in Wirklichkeit längst die Ausbaustufe eins. Ein Flugzeug wie den A380, der bis zu 800 Passagiere aufnehmen kann, gilt es zu füllen. Dafür bedarf es entsprechender Zubringerflüge. Steht die Wartungshalle für den A380 erst einmal, dann liefert sie den Flughafenbetreibern wie von selbst Argumente für den Ausbau des Airports.
Die Herausnahme der Wartungshalle aus dem Gesamtvorhaben Flughafenausbau hat, so scheint es, Methode; außerdem übt die Lufthansa, die bereits 15 Airbus A380 bestellt hat und ab 2006 eine geeignete Werft benötigt, massiven Druck aus. Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zur A380-gerechten Umgestaltung des Flughafens dürften daher noch im Oktober 2002 eingereicht werden.
Dass für das Vorhaben auch der Bannwaldschutz aufgehoben wird, zeichnet sich ab. Dafür muss es nach dem hessischen Forstgesetz ber "überwiegende Gründe des Allgemeinwohls" geben - der Bau einer privatwirtschaftlichen Wartungshalle rechtfertigt die Verringerung der ohnehin schon knappen Waldflächen im Rhein-Main-Gebiet jedenfalls nicht.
Wenn der Airbus A380 - wie auf unserer Fotomontage - erst einmal über die Region donnert, ist Unterricht wohl nur noch bei geschlossenen Fenstern möglich.
Das gesamte EXTRABLATT September 2002 können Sie auch als => .pdf-Dokument laden.
Waldvernichtung durch Flughafen-Expansion
Für jede der geplanten neuen (Start-)Landebahnen müssen erhebliche Waldflächen abgeholzt werden
Von: @PFV <2004-03-01>
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind durch den stufenweisen Ausbau des Frankfurter Flughafens große Waldflächen verloren gegangen. Durch einen weiteren Ausbau würden erhebliche weitere wertvolle und unersetzbare Waldflächen für immer verloren gehen. Mehr»
Alles zum Tag X - Bannwald-Rodung für A380-Werft
Bannwald für A380-Halle wird am 12. September gerodet
Von: @cf <2005-09-11>
Der Tag X ist in greifbare Nähe gerückt: der Bannwald für den Bau der A380-Werft wird am 12. September gerodet, nachdem das Bundesverwaltungsgericht einen Baustopp abgelehnt hat. Mehr Informationen zum Tag X hier! Mehr»
A380-Wald: Gnadenfrist für die Bäume !
Rodung des Bannwaldes für A380-Halle voraussichtlich erst im September
Von: @cf <2005-02-08>
Der Bannwald auf dem Gelände, auf dem die A380-Halle entstehen soll, wird in diesem Frühjahr nicht mehr gerodet. Der VGH Kassel wird nicht mehr rechtzeitig vor dem Beginn der "Schonzeit" für Bäume am 16. März über die Eilanträge gegen den Standort der Halle entscheiden können. Mehr»
Robin Wood: Fraport will bis März 300 Hektar Wald roden
Pressemitteilung vom 22.01.2009
Von: @ROBIN WOOD <2009-01-22>
Fraport will bereits bis März dieses Jahres sämtliche für den Bau einer vierten Landebahn am Frankfurter Flughafen benötigten Waldflächen kahl schlagen, nicht nur 92 Ha für vordringliche Arbeiten Mehr»
Bilanz der Anhörung im Planfeststellungsverfahren:
ZRM: "Wartungshalle im Bannwald kann und darf nicht gebaut werden !"
Pressemitteilung vom 04.03.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-03-05>
"Der Erörterungstermin hat bestätigt, dass jede der über 40.000 Einwendungen gegen die geplante A380-Werft am Frankfurter Flughafen voll und ganz berechtigt war!" Diese Bilanz ziehen die Sprecher der Initiative "Zukunft Rhein-Main". Mehr»
BUND: A380-Werft hat auch innerhalb des Flughafenzauns Platz
Pressemitteilung vom 27.8.2004
Von: @BUND Hessen <2004-08-27>
Die umstrittene Werft für den neuen Riesen-Jumbo A380 kann innerhalb des Flughafenzauns errichtet werden. Das ist für den BUND nach Analyse der geänderten Fraport-Planungen klar. Die neuen Unterlagen stecken voller Überraschungen. Mehr»
Dino - ja bitte, A380 - nein danke!
Protestaktion des Bündnisses der Bürgerinitiativen vor dem Senckenberg-Museum
Von: @cf <2004-10-10>
Das Bündnis der Bürgeriniatiaten demonstrierte heute vor dem Senckenberg-Museum gegen den Flughafenausbau und die im Bannwald geplante A380-Werft. Unter dem Motto "Super-Airbus trifft Super-Saurier" hat Fraport ein Stück Rumpf eines A380 vor dem Eingang aufgebaut. Mehr»
Regionalversammlung genehmigt A380-Werft im Bannwald
Abweichung vom Regionalplan genehmigt, Sofortvollzug abgelehnt
Von: @cf <2004-11-06>
Die Regionalversammlung hat am 5.11.2004 beschlossen, dass Fraport die A380-Werft im Bannwald bauen darf. Ein Sofortvollzug wurde allerdings abgelehnt. Mehr»
A380-Werft: Regierungspräsidium ordnet Sofortvollzug an
Entscheidung der Regionalversammlung gegen Sofortvollzug übergangen!
Von: @cf <2004-11-22>
Das RP Darmstadt hat am 17.11. für die Abweichung vom Regionalplan, die für den Bau der A380-Werft im Bannwald erforderlich ist, den Sofortvollzug angeordnet und damit den anders lautenden Beschluss der Regionalversammlung übergangen. Mehr»