Nach Informationen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) strebt Fraport eine weitere Aufsplitterung des Flughafenausbaus in verschiedene Verfahren an. So soll insbesondere der notwendige Ausbau des bestehenden Start- und Landebahnsystems für den Betrieb des Riesenflugzeugs A380 in einem nicht öffentlichen, behördeninternen Verfahren genehmigt werden. "Mit einer juristisch abenteuerlichen Konstruktion soll der Umfang des Vorhabens verschleiert und die Öffentlichkeit weitgehend ausgeschlossen werden", kritisiert BUND-Vorstandssprecher Walter Raiss.
Bei einer nicht-öffentlichen Sitzung erläuterte Fraport gestern Abend in Mörfelden-Walldorf erstmals, wie sich das Unternehmen den Genehmigungsvorgang für den Betrieb des Riesenflugzeugs A380 vorstellt. Danach sollen die Baumaßnahmen für den Betrieb dieses größten zivilen Flugzeugs der Welt, das die Lufthansa ab 2007 in Frankfurt einsetzen will, nicht nur vom angestrebten Bau der neuen Landebahn abgetrennt, sondern in sich auch noch einmal in zwei getrennte Verfahrensabläufe gesplittet werden. Während der Bau der riesigen Wartungshalle mit einer Höhe von 34 Metern an einer Grundfläche von etwa 5 ha und die Verlegung der Okrifteler Straße durch ein Planstellungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung genehmigt werden sollen, hofft Fraport für die Ausbaumaßnahmen am bestehenden Start- und Landesystem sowie den Umbau des Terminals 1 und die Verlegung und Vergrößerung einer Enteisungsanlage für Flugzeuge auf eine behördeninterne Zulassung. Die Entscheidung, ob das Verfahren geteilt wird, trifft Wirtschaftsminister Dieter Posch (F.D.P.), dem Fraport bereits im nächsten Monat die notwendigen Unterlagen zuleiten will. Zumindest der Ausbau für den Betrieb des A380 soll nach den Vorstellungen von Fraport dann noch vor der Landtagswahl beginnen.
Der BUND hatte bereits die Teilung in eine Genehmigung für die neue Landebahn und für die umfangreichen Ausbaumaßnahmen im Zusammenhang mit dem A380 kritisiert. "Es soll geteilt werden, was eindeutig zusammengehört, damit die Öffentlichkeit so weit wie möglich ausgeschlossen bleibt." Der Zusammenhang zwischen dem Bau der neuen Wartungshalle, dem Umbau des Terminals 1 und dem Ausbau des bestehenden Start- und Landebahnsystems ist unstrittig. Damit der Super-Jumbo A380 in Frankfurt überhaupt starten und landen kann, müssen die Südbahnen und die Startbahnen 18 West von 45 auf 60 m verbreitert werden und alle 3 Bahnen müssen befestigte Schultern von je 7,50 m Breite erhalten. Allein die Befestigung der Schultern bedeutet einen Eingriff von 9 ha. Die Verbreiterung der Startbahn 18 West und der südliche Parallelbahn würden sogar 24 ha benötigt werden.
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