Am 6.4.2001 soll in der Börse/IHK Frankfurt ein Kongress Mediation und Dialog als institutionelle Chance stattfinden, mit MP Roland Koch als Schirmherr und mit Beteiligung von Bundesfinanzminister Hans Eichel (der als ehemaliger Hessischer Ministerpräsident die Idee zum "Mediationsverfahren" hatte). Der Kongress wird vom IFOK organisiert (IFOK = Institut für Organisationskommunikation - hat das "Mediationsverfahren" begleitet und organisiert das Regionale Dialogforum).

Der Kongress soll "die Erfahrungen des Mediationsverfahrens und des daran anschliessenden jüngst begonnenen Regionalen Dialogforums zur Zukunft des Frankfurter Flughafens auswerten im Hinblick auf die Frage, wie vergleichbare neuartige Formen gesellschaftlicher Verständigungs- und Aushandlungsprozesse im deutschen Rechtssystem und in der gesellschaftlichen Praxis verankert werden können".
Zur Untersuchung der Erfahrungen mit Mediationsverfahren und Dialogforum wurde ein Forschungsauftrag an Prof. Alfons Bora vergeben, der sich am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT) der Universität Bielefeld mit Technikfolgenabschätzung befasst. Die involvierten Akteure der beiden Verfahren werden nach ihren Erfahrungen befragt.

Nachdem kürzlich eine Studie der Hessischen Stifung Friedens- und Konfliktforschung die "Mediation" für gescheitert erklärt hat und der Bundesverband Mediation auf seiner letzten Jahrestagung ebenfalls heftige Kritik geübt hat, will man mit so einer Veranstaltung wohl das angekratzte Image des Verfahrens aufpolieren und es zur Nachahmung für andere umstrittene Grossprojekte empfehlen - die Chance: viel Ehre für die Politiker, viele neue Aufträge für das IFOK ...

Den Termin freihalten brauchen sich Mitglieder von Bürgerinitiativen aber wahrscheinlich nicht - solche Hochglanz-Kongresse haben meistens abschreckende Eintrittspreise. Dennoch sind wir gespannt, was Prof. Bora herausfinden wird (oder etwa nicht ? ;-).