Deutscher Bundesrat lehnt den Staatsvertrag mit der Schweiz erneut ab
Keine Ratifizierung mehr vor der Bundestagswahl?
<2002-07-14>
Der deutsche Bundesrat hat am Freitag zum zweiten Mal den Fluglärm-Staatsvertrag mit der Schweiz abgelehnt. Dabei wurde einem Antrag Baden-Württembergs zugestimmt. Bundesrats-Minister Rudolf Köberle bezeichnete die im Vertrag geregelte Übertragung der Flugsicherung im Südwesten an das Schweizer Unternehmen Skyguide als «höchst zweifelhaft». Nach dem schrecklichen Flugzeugunglück am Bodensee sei das Vertrauen in die Schweizer Flugsicherung nicht grösser geworden. Außerdem müsse Deutschland für eine gerechtere Verteilung der An- und Abflüge nach Zürich-Kloten sorgen, die Bevölkerung im Südwesten werde vom Fluglärm «gequält».
Verkehrsminister Bodewig hält dagegen am Staatsvertag fest. Dieser sei "ein fairer Kompromiss". Es wird damit gerechnet, dass der Einspruch des Bundesrates nun mit der Bundestags-Mehrheit der Regierungsparteien überstimmt wird. Die nächste Gelegenheit dafür wäre im September, wenn der Bundestag zu ersten Haushaltsberatungen zusammentrifft. Allerdings haben sich 8 Abgeordnete der Grünen aus Baden-Württemberg mittlerweile vom Stattsvertrag distanziert, sie finden die Verhängung einseitiger Rechtsverordnungen besser. Findet der Vertrag im Bundestag jetzt keine Mehrheit mehr, müsste das Ratifizierungsgesetz nach der Bundestagswahl erneut eingebracht werden.
An der Flugsicherung für den süddeutschen Raum durch die Schweizer Skyguide will Bodewig zunächst festhalten. Sein Pressesprecher erklärte, man wolle "keinen Rückfall in die Kleinstaaterei.". Die Deutsche Flugsicherung ist zur Zeit ebenfalls wenig geneigt, die Aufgaben der Schweizer Skyguide zu übernehmen. Aus betrieblichen Gründen sei die bestehende Regelung sinnvoll, man arbeite schon 40 Jahre zusammen. Zudem fehlen bei der DFS jetzt schon Lotsen - noch mehr Arbeit kann man dort wahrscheinlich im Moment gar nicht gebrauchen.
Verkehrsminister Bodewig hält dagegen am Staatsvertag fest. Dieser sei "ein fairer Kompromiss". Es wird damit gerechnet, dass der Einspruch des Bundesrates nun mit der Bundestags-Mehrheit der Regierungsparteien überstimmt wird. Die nächste Gelegenheit dafür wäre im September, wenn der Bundestag zu ersten Haushaltsberatungen zusammentrifft. Allerdings haben sich 8 Abgeordnete der Grünen aus Baden-Württemberg mittlerweile vom Stattsvertrag distanziert, sie finden die Verhängung einseitiger Rechtsverordnungen besser. Findet der Vertrag im Bundestag jetzt keine Mehrheit mehr, müsste das Ratifizierungsgesetz nach der Bundestagswahl erneut eingebracht werden.
An der Flugsicherung für den süddeutschen Raum durch die Schweizer Skyguide will Bodewig zunächst festhalten. Sein Pressesprecher erklärte, man wolle "keinen Rückfall in die Kleinstaaterei.". Die Deutsche Flugsicherung ist zur Zeit ebenfalls wenig geneigt, die Aufgaben der Schweizer Skyguide zu übernehmen. Aus betrieblichen Gründen sei die bestehende Regelung sinnvoll, man arbeite schon 40 Jahre zusammen. Zudem fehlen bei der DFS jetzt schon Lotsen - noch mehr Arbeit kann man dort wahrscheinlich im Moment gar nicht gebrauchen.
Themen hierzuAssciated topics:
Deutsche Flugsicherung (DFS) Sicherheit im Luftverkehr
Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
CDA-Anflugverfahren in der Nacht startet Mitte April
Tabum-Route wird nur geringfügig verändert
<2005-04-14>
Deutsche Flugsicherung (DFS) wird privatisiert
Bundestag hat entsprechendes Gesetz beschlossen
<2006-04-08>
GDF: Neues Flugsicherungsgesetz verabschiedet - und die Sicherheit verabschiedet sich mit
Pressemitteilung vom 07.04.2006
<2006-04-07>
Bundespräsident Horst Köhler fertigt Gesetz zur Neuregelung der Flugsicherung nicht aus
Pressemitteilung vom 24.10.2006
<2006-10-24>
Lärmteppich noch dichter
Der Sicherheitsabstand anfliegender Flugzeuge wird erheblich verkleinert
<2002-12-11>
Luftfahrt-Bundesamt lehnt Beschwerde der BFU ab
Risiko kein Faktor bei Festlegung der Flugrouten?
<2003-12-04>
* Flugspuren vom Frankfurter Flughafen im Internet *
Verfolgen Sie den Weg der Flugzeuge am PC
<2005-07-16>
Öffentliche Petition: "Flugsicherung" beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags
Machen Sie mit!
Bis zum 12. April 2006 können Sie diese offizielle Petition gegen ein unsägliches Vorhaben noch mitzeichnen.
Bis zum 12. April 2006 können Sie diese offizielle Petition gegen ein unsägliches Vorhaben noch mitzeichnen.
<2006-04-06>
Bundestag ändert Grundgesetz für Neuordnung der Flugsicherung
DFS kann Flusicherungsaufgaben delegieren, wird aber nicht privatisiert
<2009-05-28>
DFS veröffentlicht Karten der Südumfliegung im Internet
Pressemitteilung vom 18.08.2011
<2011-08-19>
Oberbürgermeister Michael Ebling kritisiert Vorgehen der DFS
Ebling: "Luftraumgespräche sind eine Farce"
Pressemitteilung vom 10.10.2019
<2019-10-10>
Fernseh-Tipp
ZDFzoom: Fliegen am Limit
Der Preis des Wachstums - Film von Sebastian Galle und Andrea Schreiber
<2019-11-13>
Zukünftig Überflüge über Chemiewerk Ticona stoppen!
BI Eddersheim stellt Eilantrag beim Luftfahrtbundesamt
<2003-11-12>
Flugverkehr: Bald jede Woche ein Unfall ?
Fluglotsen fordern eine drastische Verbesserung der Sicherheitsstandards
<2004-04-15>
Bundesrepublik haftet für das Flugzeugunglück von Überlingen
Landgericht Konstanz : Übertragung der Flugsicherung an Schweizer skyguide war rechtswidrig
<2006-07-27>
DFLD weist Weg in die Zukunft des Fluglärmmonitorings
Erstmals Verknüpfung von Flugspuren und Fluglärm (PM vom 27.11.2006)
<2006-11-27>
Bundeskabinett beschließt Regelungen zur Flugsicherung
Pressemitteilung BMVBS vom: 11. März 2009, Nr.: 44/09
<2009-03-12>