"Flughafen ist kein Hundehütte"
Was ein Fachmann dazu meint
<2002-01-17>
Die Fraport-Äusserungen blieben nicht unwidersprochen. So meint Dieter Faulenbach da Costa, Flughafenplaner und Berater der Stadt Offenbach, zu diesem Thema:
"Wenn der Pressesprecher der Fraport überzeugt ist, dass von den 2000 festgestellten Mängeln nur zwei als 'Auslegungssache' übrigbleiben, muss ihm widersprochen werden. Es wird letztlich nur noch um eine entscheidende Frage gehen: Sind die von Fraport vorgelegten Raumordnungsunterlagen aufgrund der festgestellten Mängel abwägungsfähig oder nicht? Sollt diese Frage politisch entschieden werden, gehen Fraport und die zuständigen Behörden ein hohes Risiko ein. Bei einer fachgerechten Abwägung wird Fraport die Unterlagen zumindest überarbeiten müssen.
Die 2000 Fehler können im übrigen mühelos dokumentiert werden. Beispielhaft ist zu verweisen auf den Ordner 1 von den 16 der von Fraport erstellten und im Rathaus offen gelegten Raumordnungsunterlagen, der allein mehr als 200 Fehler enthält.
Respektlos ist die Aussage des Fraportsprechers, dass das Lesen der Antragsunterlagen 'Sachverstand erfordere', um die Antragsunterlagen richtig zu bewerten. Als Regionalplaner habe ich gelernt, dass solche Unterlagen so aufzubereiten sind, damit sie auch von Laien verstanden und nachvollzogen werden können. Nur mit entsprechend aufbereiteten Unterlagen können die partizipativen Elemente – Beteiligung der Bevölkerung – solcher Planverfahren zum Tragen kommen. Nach Fraport Auffassung müsste jeder Bürger, der sich beteiligen möchte Fachleute anheuern. Sollte diese Auffassung das Verständnis von Fraport über die Beteiligung der betroffenen Bürger sein?
Dem Fraportsprecher ist zu empfehlen, die eigenen Statistiken und Veröffentlichungen zu lesen, bevor er Aussagen zum Umsteigeverhalten der Passagiere am Flughafen Frankfurt macht. Nach diesen Statistiken steigen vier Prozent der Umsteiger zwischen 45 und 49 Minuten um. 96 Prozent der Umsteiger benötigen mehr als 50 Minuten und immer noch 50 Prozent der Umsteiger mehr als zwei Stunden."
"Wenn der Pressesprecher der Fraport überzeugt ist, dass von den 2000 festgestellten Mängeln nur zwei als 'Auslegungssache' übrigbleiben, muss ihm widersprochen werden. Es wird letztlich nur noch um eine entscheidende Frage gehen: Sind die von Fraport vorgelegten Raumordnungsunterlagen aufgrund der festgestellten Mängel abwägungsfähig oder nicht? Sollt diese Frage politisch entschieden werden, gehen Fraport und die zuständigen Behörden ein hohes Risiko ein. Bei einer fachgerechten Abwägung wird Fraport die Unterlagen zumindest überarbeiten müssen.
Die 2000 Fehler können im übrigen mühelos dokumentiert werden. Beispielhaft ist zu verweisen auf den Ordner 1 von den 16 der von Fraport erstellten und im Rathaus offen gelegten Raumordnungsunterlagen, der allein mehr als 200 Fehler enthält.
Respektlos ist die Aussage des Fraportsprechers, dass das Lesen der Antragsunterlagen 'Sachverstand erfordere', um die Antragsunterlagen richtig zu bewerten. Als Regionalplaner habe ich gelernt, dass solche Unterlagen so aufzubereiten sind, damit sie auch von Laien verstanden und nachvollzogen werden können. Nur mit entsprechend aufbereiteten Unterlagen können die partizipativen Elemente – Beteiligung der Bevölkerung – solcher Planverfahren zum Tragen kommen. Nach Fraport Auffassung müsste jeder Bürger, der sich beteiligen möchte Fachleute anheuern. Sollte diese Auffassung das Verständnis von Fraport über die Beteiligung der betroffenen Bürger sein?
Dem Fraportsprecher ist zu empfehlen, die eigenen Statistiken und Veröffentlichungen zu lesen, bevor er Aussagen zum Umsteigeverhalten der Passagiere am Flughafen Frankfurt macht. Nach diesen Statistiken steigen vier Prozent der Umsteiger zwischen 45 und 49 Minuten um. 96 Prozent der Umsteiger benötigen mehr als 50 Minuten und immer noch 50 Prozent der Umsteiger mehr als zwei Stunden."
Themen hierzuAssciated topics:
Offenbach am Main Raumordnungsverfahren FRA-Ausbau
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