Die Überraschung ist gelungen. Mit einer spontanen Demonstration protestierten gestern Ausbaugegner vom Bündnis der Bürgerinitiativen und von der Mahnwache bei einer Sitzung des Konvents des "Forum Flughafen und Region" für ein Nachtflugverbot. Die richtigen Adressaten für solchen Protest waren in der Flörsheimer Stadthalle anwesend: Wirtschafts- und Verkehrsminister Posch und der neue Fraport-Chef Schulte nahmen an der Sitzung des Gremiums teil.
Da man beim Forum wohl nicht damit gerechnet hatte, dass von der Sitzung außer den Eingeladenen jemand etwas mitbekommt, war trotz Minister-Besuch die Stadthalle nicht sicherheitstechnisch abgesperrt. Die etwa 30 Demonstranten, die Minister Posch vor der Halle begrüßt hatten, nutzten die Gelegenheit, um mit einfach in den Sitzungssaal hineinzugehen. Sie stellten vor dem Podium auf, entrollten ihre Transparente und trugen ihren Protest direkt bei Posch und Schulte vor. Posch hatte sich für eine Revision gegen das Urteil des VGH Kassel und auch für die von der Bundesregierung geplante Änderung des Luftverkehrsgesetzes ausgesprochen, mit der Nachtflüge erleichtert werden sollen.
Demonstration bei der Sitzung des FFR-Konvents.
Von links: Minister Posch, Fraport-Chef Schulte
Foto: Peter Illert
Das "Forum Flughafen und Region" ist die in der Öffentlichkeit wenig bekannte Nachfolge-Organisiation zum "Regionalen Dialogforum" und wurde von der Landesregierung eingesetzt, um den Ausbau des Flughafens zu begleiten. In der Sitzung sollte es eigentlich um Fluglärm-Monitoring gehen, wozu auch externe Experten, wie der Vorsitzende des deutschen Fluglärmdienstes (DFLD) eingeladen waren.
Bereits Im Vorfeld der Sitzung hatte die "Initiative Zukunft Rhein-Main" die Landesregierung aufgefordert, endlich für ein vernünftiges Fluglärm-Monitoring am Frankfurter Flughafen zu sorgen. Seit zwei Jahren würde darüber geredet, passiert sei aber bis heute nichts.
Der Flörsheimer Bürgermeister Antenbrink übte nach der Sitzung heftige Kritik am "Forum Flughafen und Region". Die Staatskanzlei habe den Vorstand ohne Absprache mit den Vertretern der betroffenen Kommunen festgelegt, was eine Frechheit sei. Außerdem werde der Öffentlichkeit suggeriert, dass es beim vorgesehenen Fluglärmmonitoring ein Einvernehmen mit den Kommunen gebe. Es sei auch nicht akzeptabel, dass die vom Fluglärm betroffenen Kommunen die Lärm-Daten für das Fluglärm-Monitoring selbst liefern sollten. Auch über den neuen Geschäftsführer des künftigen "Umwelt- und Nachbarschaftshauses", Günter Lanz, ärgert sich Antenbrink. Lanz habe nämlich öffentlich gesagt, mit dem Konvent Forum Flughafen und Region sei "die von allen Seiten lange erwartete neutrale, unabhängige Institution an den Start gegangen". Von "neutral" und "unanhängig" kann laut Antenbrink keine Rede sein.
Was bei bei der Sitzung herausgekommen ist, wissen wir nicht. Der Protest für ein Nachtflugverbot scheint jedenfalls beim wichtigsten Adressaten keine große Wirkung hinterlassen zu haben. Minister Posch habe "kein Wort gesagt, dass er ein Nachtflugverbot unterstütze" oder dass er sich dafür einsetzen wolle, dass das Luftverkehrsgesetz nicht zu Lasten der Flughafenanwohner geändert werde, meinten Teilnehmer hinterher. Nur Fraport-Chef Schulte bekam einen Pluspunkt von Bürgermeister Antenbrink: Schulte sei wenigstens "bereit ernsthaft zuzuhören", wenn es um die Belastungen durch den Ausbau für die Mainstädte ginge.
Kreis GG: Ausbau ohne Nachtflugverbot?
Landrat Siehr fordert Klarstellung aus Wiesbaden (PM vom 08.03.2006)
Von: @Kreis Gross-Gerau <2006-03-08>
Für Landrat Enno Siehr steht der geplante Ausbau des Frankfurter Flughafens vor dem Scheitern, nachdem die Lufthansa AG beim Erörterungstermin erklärt hat, sie würde das geplante Nachtflugverbot nicht akzeptieren. Siehr möchte von der Landesregierung wissen, ob sie jetzt den Ausbau ohne Nachtflugverbot plant. Mehr»
ZRM: "Bund hat Weisungsrecht in Sachen Nachtflugverbot"
Landesregierung muss Ausbaubaupläne stoppen!
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2007-09-20>
"Wenn der Hessische Ministerpräsident zu seiner Zusage eines Nachtflugverbots steht, dann muss er die Ausbauplanungen am Frankfurter Flughafen sofort einstellen!". Mehr»
Ausbau des Frankfurter Flughafens ohne Nachtflugverbot?
Schockierend!! - Droht nun der brutalstmögliche Flughafenausbau?
Pressemitteilung vom 07.09.2007
Von: @BUND Hessen <2007-09-20>
"Schockierend" ist für die Vorstandssprecherin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Brigitte Martin die Ankündigung des Bundesverkehrsministerium, das in der sogenannten Mediation und seit Beginn des Planfeststellungsverfahrens politisch zugesagte Nachtflugverbot zu beanstanden. Mehr»
Stoppt der Bund das Nachtflugverbot?
Oder sucht die Landesregierung einen Schuldigen, wenn es kein Nachtflugverbot gibt?
Von: @cf <2007-09-22>
Ein Brief des Bundesverkehrsministeriums mit dem Hinweis, ein Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen könne wegen des öffentlichen Interesses des Bundes an Nachtflügen scheitern, sorgt für Wirbel Mehr»
Das Nachtflugverbot ist gestorben
Koch im Landtag: aus juristischen Gründen werden Ausnahmen zulässig sein
Von: @cf <2007-12-16>
Ministerpräsident Koch rückt offiziell von seinem Versprechen "kein Ausbau ohne Nachtflugverbot" ab: auch nach dem Ausbau wird es planmäßige Flüge zwischen 23 und 5 Uhr geben. Mehr»
Der Kampf um das Nachtflugverbot
Von: @cf <2018-02-06>
Das Nachtflugverbot und die Gesundheitswirkungen von nächtlichem Fluglärm waren lange Zeit zentraler Punkt in der Ausbaudebatte. Die Verlängerung des erkämpften Nachtflugverbots auf 22-6 Uhr bleibt auf der Agenda. Die aktuelle Entwicklung können Sie hier verfolgen [aktualisiert 06.02.2018] Mehr»
BUND - PRESSEMITTEILUNG
Eine Kampfansage an Mensch und Natur
Fraport meilenweit von der sog. Mediation entfernt
Von: @(BUND Hessen) <2003-04-03>
Scharfe Kritik an der Fraport AG übt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). "Der Flughafen hat sich beim Lärmschutz meilenweit von der so genannten Mediation entfernt", kritisiert BUND Vorstands-Sprecherin Brigitte Martin. Mehr»
Europaweite Petition für ein Nachtflugverbot
Unterzeichnen Sie jetzt!
Von: @cf <2004-03-27>
Die Mitglieder des Europäischen Parlaments sind aufgefordert, eine Deklaration für ein Nachtflugverbot zu unterzeichnen. Unterzeichnen Sie die europaweite Petition zur Unterstützung dieser Initiative! Jede Stimme zählt! Mehr»
Burnout-Syndrom entsteht durch Schlafstörungen
Fluglärm-Belastete aufgewacht !
Von: @cf <2004-11-27>
Für das Burnout-Syndrom ist in erster Linie nicht starker Stress verantwortlich, sondern ein gestörter Schlaf. Dies geht aus einer Studie des renommierten Karolinska-Instituts in Stockholm hervor. Mit einem Therapieprogramm zur Verbesserung des Schlafs konnte Patienten mit Erschöpfungszuständen geholfen werden. Mehr»
BUND: Versprechen "Kein Ausbau ohne Nachtflugverbot" rechtlich nicht haltbar
Antrag auf Nachtflugverbot wird von Lufthansa nicht akzeptiert
Von: @BUND Hesssen <2006-03-07>
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht sich in seinen Zweifeln am versprochenen Nachtflugverbot bestätigt. Die Lufthansa AG hat bei der Erörterung angekündigt, gegen die geplanten Nachtflugbeschränkungen zu klagen - mit guten Erfolgschancen. Übrig bliebe ein Ausbau ohne Nachtflugverbot Mehr»
Landtag debattiert über den neuen Landesentwicklungsplan
Landesregierung sieht keine Probleme bei Nachtflugverbot und Ticona - SPD übt Kritik
Von: @cf <2006-10-06>
Der hessische Landtag debattierte heute über die Änderung des Landesentwicklungsplans und den geplanten Flughafenausbau. Die Landesregierung sieht - im Gegensatz zu SPD und Grünen - keine Probleme bei Nachtflugverbot und Ticona. Mehr»
BUND: Lufthansa - Forderung zerstört das Nachtflugverbot
Pressemitteilung vom 21.03.2007
Von: @BUND Hessen <2007-03-21>
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erwartet von der Landesregierung, dass sie die Lufthansa-Forderung zum Aufweichen des Nachtflugverbotes umgehend zurückweist. Mehr»
BBI: Lufthansa droht und verdreht
Pressemitteilung vom 21.03.2007
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2007-03-21>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen kritisiert die Versuche der Lufthansa, durch Drohungen mit Arbeitsplatzverlusten das Nachtflugverbot zu kippen Mehr»