Ärzte engagieren sich gegen Fluglärm
Eine vorbildliche Initiative im Rhein-Sieg-Kreis
<2002-02-25>
Im Oktober 2001 ist im Rhein-Sieg-Kreis eine Gruppe von Ärzten an die Öffentlichkeit getreten, um gegen den nächtlichen Fluglärm zu kämpfen. Die Initiative nennt sich "Aerzte für ungestörten Schlaf" und will die medizinisch-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Gesundheitsgefahren durch Nachtfluglärm fördern.
Als erste Aktion hat die Ärzte-Initiative vor einigen Tagen in Siegburg ein viel beachtetes Symposium "Auswirkungen von Nachtfluglärm auf die Gesundheit" veranstaltet. Namhafte Mediziner und Lärmwirkungsforscher berichteten dort über ihre Forschungsergebnisse. Die Initiative hat auch eine umfangreiche Patientenbefragung durchgeführt, die zeigt, wie sehr die Anwohner des Flughafens Köln-Bonn unter dem nächtlichen Flugkärm leiden.
Die Ärzte fordern ein Nachtflugverbot und die Umsetzung der Ergebnisse der Lärmwirkungsforschung aus präventivmedizinischer Sicht. Bei zukünftigen Planungen am Flughafen Köln-Bonn wollen sie an den Entscheidungen beteiligt werden. Ausserdem fordern sie, Forschung und Dialog zu den Fragen der Gesundheitsgefährdung durch Lärm zu intensivieren. "Unser Ziel ist es, medizinisches Wissen zum Thema (Nacht-)Fluglärm zu erarbeiten, zu sammeln und nachvollziehbar zu bündeln. Übergeordnet bedeutet dies, Wissenschaft, Forschung und Lehre in den Dienst am Menschen zu stellen. Mögliche Interessenkonflikte sind unvermeidlich und müssen öffentlich angesprochen, diskutiert und abgewogen werden. In solchen Prozessen bietet sich die Ärzteinitiative als gesundheitsorientierter Vermittler und Ratgeber allen demokratischen Gruppen an".
Das Engagement der Initiative findet breite Zustimmung, sogar bei einigen Politikern wie dem Landrat Kühn, der das Symposium eröffnete. Nur die Flughafengesellschaft Köln-Bonn war gar nicht begeistert - der Aufsichtsratsvorsitzende, der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Norbert Rüther, beschwerte sich gleich bei der Bundesärztekammer. Obwohl er selbst Mediziner ist, hält er den Nachtflugverkehr aus wirtschaftlichen Gründen für unverzichtbar. Auch der Präsident der Bundesärztekammer, Hoppe, mag die Ärzte-Initiative nicht rückhaltlos unterstützen. Die medizinischen Folgen des nächtlichen Flugverkehrs müßten berücksichtigt werden, sagte Hoppe in der Ärzte-Zeitung, man dürfe aber die wirtschaftlichen Aspekte nicht außer acht lassen. Da hat die Beschwerde des Flughafens wohl Wirkung gezeigt ...
Die "Aerzte für ungestörten Schlaf" haben auch eine Internetseite ( aefusch.bei.t-online.de), auf der man unter anderem Berichte zum Symposium in Siegburg (zum Teil mit Originalton) findet. Schauen Sie mal rein!
Als erste Aktion hat die Ärzte-Initiative vor einigen Tagen in Siegburg ein viel beachtetes Symposium "Auswirkungen von Nachtfluglärm auf die Gesundheit" veranstaltet. Namhafte Mediziner und Lärmwirkungsforscher berichteten dort über ihre Forschungsergebnisse. Die Initiative hat auch eine umfangreiche Patientenbefragung durchgeführt, die zeigt, wie sehr die Anwohner des Flughafens Köln-Bonn unter dem nächtlichen Flugkärm leiden.
Die Ärzte fordern ein Nachtflugverbot und die Umsetzung der Ergebnisse der Lärmwirkungsforschung aus präventivmedizinischer Sicht. Bei zukünftigen Planungen am Flughafen Köln-Bonn wollen sie an den Entscheidungen beteiligt werden. Ausserdem fordern sie, Forschung und Dialog zu den Fragen der Gesundheitsgefährdung durch Lärm zu intensivieren. "Unser Ziel ist es, medizinisches Wissen zum Thema (Nacht-)Fluglärm zu erarbeiten, zu sammeln und nachvollziehbar zu bündeln. Übergeordnet bedeutet dies, Wissenschaft, Forschung und Lehre in den Dienst am Menschen zu stellen. Mögliche Interessenkonflikte sind unvermeidlich und müssen öffentlich angesprochen, diskutiert und abgewogen werden. In solchen Prozessen bietet sich die Ärzteinitiative als gesundheitsorientierter Vermittler und Ratgeber allen demokratischen Gruppen an".
Das Engagement der Initiative findet breite Zustimmung, sogar bei einigen Politikern wie dem Landrat Kühn, der das Symposium eröffnete. Nur die Flughafengesellschaft Köln-Bonn war gar nicht begeistert - der Aufsichtsratsvorsitzende, der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Norbert Rüther, beschwerte sich gleich bei der Bundesärztekammer. Obwohl er selbst Mediziner ist, hält er den Nachtflugverkehr aus wirtschaftlichen Gründen für unverzichtbar. Auch der Präsident der Bundesärztekammer, Hoppe, mag die Ärzte-Initiative nicht rückhaltlos unterstützen. Die medizinischen Folgen des nächtlichen Flugverkehrs müßten berücksichtigt werden, sagte Hoppe in der Ärzte-Zeitung, man dürfe aber die wirtschaftlichen Aspekte nicht außer acht lassen. Da hat die Beschwerde des Flughafens wohl Wirkung gezeigt ...
Die "Aerzte für ungestörten Schlaf" haben auch eine Internetseite ( aefusch.bei.t-online.de), auf der man unter anderem Berichte zum Symposium in Siegburg (zum Teil mit Originalton) findet. Schauen Sie mal rein!
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Nachtflugverbot Gesundheitsgefahren durch Schall Fluglärm
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