BVF: Die deutsche Luftfahrt erscheint als unfähig für die Lösung ihrer Probleme
Lufthansa fordert unzulässigen Ausbau in Düsseldorf
<2003-11-10>
Pressemitteilung der BVF vom 10.11.2003
Im Nachgang zur Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) am 8.11. in Mörfelden-Walldorf äußerte der gerade einstimmig wieder gewählte Präsident Joachim Hans Beckers, dass er grosse Zweifel daran habe, dass die deutsche Luftfahrt ihre Probleme lösen könne, wenn maßgebliche Führungskräfte, wie z.B. der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Herr Wolfgang Mayrhuber, utopische Vorstellungen ohne Beachtung der Rechtsordnung in der Öffentlichkeit entwickeln. Erfahrungsgemäß sei es auch sehr gefährlich für Unternehmen, wenn "neue Besen" plötzlich das Gegenteil der bisherigen Konzernpolitik verkünden. Meistens sei das ein Signal für aufziehende grosse Probleme und man brauche sich nicht zu wundern, wenn so etwas sehr schnell auch an der Börse registriert werde.
Beckers bezog sich auf Pressemeldungen, in denen von Mayrhuber für Düsseldorf eine dritte Landebahn gefordert wurde, um DUS zu einem dritten Drehkreuz (Hub) ausbauen zu können. Jahrzehntelang hatte die Lufthansa immer mehr ihrer Verbindungen von Düsseldorf weggezogen oder auch die Flugzeuggrößen verkleinert aufgrund der Auffassung, dass sich DUS nicht für einen Hub eignet, weil dieser Flughafen sich wegen vertraglicher Vereinbarungen nicht weiter ausbauen lässt. Der dafür entscheidende sog. "Angerlandvergleich" von 1965 ist kürzlich gerichtlich überprüft worden und als rechtmäßig zustande gekommen und wirksam erklärt worden. Die Gerichtsentscheidung ist nach Überprüfung durch das Bundesverwaltungsgericht in diesem Jahr rechtskräftig geworden. Wenn die Lufthansa nun doch den unzulässigen Ausbau fordert, dann ignoriert sie nicht nur unser Recht, sondern fordert praktisch sogar zum Rechtsbruch auf. Wenn eine Konzernführung so handelt, dann werden sicher auch noch ganz andere Probleme nicht unmöglich sein.
Anlässlich des tags vorher veranstalteten BVF-Fortbildungsseminars wurden von einem Vertreter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei den Luftverkehrsprognosen für Düsseldorf Stundeneckwerte von 55 bis 60 angesetzt, obwohl die praktische Kapazität nur bei 38 liegt. Auch hier wurden die Regelungen des Angerlandvergleiches ignoriert. Es ist nicht hilfreich, wenn bei der Beschreibung technisch/wissenschaftlicher Zusammenhänge von utopischen Zahlen (weil überhaupt nicht zulässig) ausgegangen wird und damit den nicht mit den Details vertrauten Angesprochenen und auch der Politik völlig unrealistische Möglichkeiten vorgegaukelt werden. Das ist auch nicht mit der Verantwortung eines führenden Wissenschaftszentrums zu vereinbaren.
Im Nachgang zur Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) am 8.11. in Mörfelden-Walldorf äußerte der gerade einstimmig wieder gewählte Präsident Joachim Hans Beckers, dass er grosse Zweifel daran habe, dass die deutsche Luftfahrt ihre Probleme lösen könne, wenn maßgebliche Führungskräfte, wie z.B. der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Herr Wolfgang Mayrhuber, utopische Vorstellungen ohne Beachtung der Rechtsordnung in der Öffentlichkeit entwickeln. Erfahrungsgemäß sei es auch sehr gefährlich für Unternehmen, wenn "neue Besen" plötzlich das Gegenteil der bisherigen Konzernpolitik verkünden. Meistens sei das ein Signal für aufziehende grosse Probleme und man brauche sich nicht zu wundern, wenn so etwas sehr schnell auch an der Börse registriert werde.
Beckers bezog sich auf Pressemeldungen, in denen von Mayrhuber für Düsseldorf eine dritte Landebahn gefordert wurde, um DUS zu einem dritten Drehkreuz (Hub) ausbauen zu können. Jahrzehntelang hatte die Lufthansa immer mehr ihrer Verbindungen von Düsseldorf weggezogen oder auch die Flugzeuggrößen verkleinert aufgrund der Auffassung, dass sich DUS nicht für einen Hub eignet, weil dieser Flughafen sich wegen vertraglicher Vereinbarungen nicht weiter ausbauen lässt. Der dafür entscheidende sog. "Angerlandvergleich" von 1965 ist kürzlich gerichtlich überprüft worden und als rechtmäßig zustande gekommen und wirksam erklärt worden. Die Gerichtsentscheidung ist nach Überprüfung durch das Bundesverwaltungsgericht in diesem Jahr rechtskräftig geworden. Wenn die Lufthansa nun doch den unzulässigen Ausbau fordert, dann ignoriert sie nicht nur unser Recht, sondern fordert praktisch sogar zum Rechtsbruch auf. Wenn eine Konzernführung so handelt, dann werden sicher auch noch ganz andere Probleme nicht unmöglich sein.
Anlässlich des tags vorher veranstalteten BVF-Fortbildungsseminars wurden von einem Vertreter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei den Luftverkehrsprognosen für Düsseldorf Stundeneckwerte von 55 bis 60 angesetzt, obwohl die praktische Kapazität nur bei 38 liegt. Auch hier wurden die Regelungen des Angerlandvergleiches ignoriert. Es ist nicht hilfreich, wenn bei der Beschreibung technisch/wissenschaftlicher Zusammenhänge von utopischen Zahlen (weil überhaupt nicht zulässig) ausgegangen wird und damit den nicht mit den Details vertrauten Angesprochenen und auch der Politik völlig unrealistische Möglichkeiten vorgegaukelt werden. Das ist auch nicht mit der Verantwortung eines führenden Wissenschaftszentrums zu vereinbaren.
Themen hierzuAssciated topics:
Deutsche Lufthansa AG Luftverkehr Pressemitteilungen BVF
Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
Luftfahrt-Lobby und Regionales Dialogforum
Schreiben beweist: Der Dialog soll die Bürger ruhig stellen!
<2002-05-28>
A380-Wartungshalle
Was soll für die Wartung des A380-Riesenflieger am Frankfurter Flughafen gebaut (und abgeholzt) werden ?
<2004-12-20>
Lufthansa übernimmt Swiss
Was wird jetzt aus den Anflugbeschränkungen für den Flughafen Zürich?
<2005-03-23>
Termindruck bei A380-Halle nur ein Trick?
Lufthansa hat plötzlich viel Zeit - noch kein Bauantrag gestellt
<2005-05-18>
Grundstein für A380-Wartungshalle gelegt
Bürgerinitiaven protestieren gegen den Standort im Bannwald
<2006-09-22>
BUND fragt: Zieht sich Lufthansa-Wartung aus Frankfurt zurück?
Pressemitteilung vom 05.12.2006
<2006-12-05>
Ist das Nachtflugverbot juristisch machbar?
Auch nach dem RDF-Gutachten gibt es immer noch Streit
<2002-08-22>
Landrat Thomas Will fordert nachhaltigen Luftverkehr:
"Steuergeld nicht zum Nulltarif"
Pressemitteilung vom 14.05.2020
<2020-05-14>
Interessante Daten zur Lufthansa
<2000-05-29>
Lufthansa sorgt für ungedeckten Wechsel bei einem Flughafenausbau
Auch ein "Mini-Nachtflugverbot" soll nach (!) erfolgtem Ausbau juristisch gekippt werden !
>> Erstmals erkennt LH aktuelle Gesundheitsgefahren durch (ihren) Luftverkehr an !
>> Erstmals erkennt LH aktuelle Gesundheitsgefahren durch (ihren) Luftverkehr an !
<2002-08-23>
"Initiative Luftverkehr" beklagt Nachteile in Milliardenhöhe für deutsche Luftfahrt
Neuer Interessenverband stellt sich in Bundestagsausschuss vor
<2004-02-11>
Öffentliche Petition: "Flugsicherung" beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags
Machen Sie mit!
Bis zum 12. April 2006 können Sie diese offizielle Petition gegen ein unsägliches Vorhaben noch mitzeichnen.
Bis zum 12. April 2006 können Sie diese offizielle Petition gegen ein unsägliches Vorhaben noch mitzeichnen.
<2006-04-06>
Nachtflüge und Schallschutz-Programm der Fraport
Verhöhnung der Opfer; Fraport präsentiert Schallschutzprogramm anstatt Nachtruhe.
<2002-03-05>
BBI: Mal wieder ein Vorstoß gegen die Nachtruhe der Flughafenanrainer
Pressemitteilung vom 02.07.2014
<2014-07-02>
Lufthansa führt "Flachstartverfahren" ein
<2014-09-12>
HMWEVL: Bündnispapier für Lärmpausen unterzeichnet
Pressemitteilung des HMWEVL vom 04.02.2015
<2015-02-04>