Nach Abschluss des einjährigen Tests will Lufthansa das umstrittene "Flachstartverfahren" jetzt bundesweit einführen. Bei dem Verfahren wird bereits ab einer Höhe von 1.000 Fuß (statt bisher 1500) die Energie vermehrt in Beschleunigung und weniger zum Gewinn von Höhe umgesetzt. Flughafennahe Bereiche werden dadurch in geringerer Höhe überflogen. Nach Angaben von Lufthansa kann man mit diesem Verfahren damit Treibstoff sparen. Nachdem die ursprünglich schon für letztes Jahr geplante flächendeckende Einführung des Verfahrens wegen starker Proteste der Fluglärm-Betroffenen abgeblasen wurde, wurde ein einjähriger Testbetrieb für Abflüge von der Startbahn West durchgeführt und die Lärmbelastung an bestimmten Messstellen unter Leitung des "Forums Flughafen und Region" beobachtet ("Monitoring"). Die Auswertungen des Monitorings ergaben keine signifikanten Änderungen der Lärmbelastung, so dass Lufthansa das Verfahren jetzt generell einführt.
Fluglärmgegner stehen dem Flachstartverfahren und den Ergebnissen des Lärm-Monitorings skeptisch gegenüber, ebenso die direkt überflogenen Kommunen. So wird z.B. die Auswahl der Messstellen kritisiert. Auch die Fluglärmkommission sieht weiteren Untersuchungsbedarf, da nicht sichergestellt ist, dass die Ergebnisse des Tests auf andere Abflugstrecken übertragbar sind. So könnten Verfahrensbeschränkungen auf der untersuchten Strecke dazu geführt haben, dass die Flugzeuge oft gar nicht tiefer geflogen sind als nach dem normalen Startverfahren.
Mehr:
- Pressemitteilung der Lufthansa zur Einführung des Verfahrens
- Pressemitteilung der Fluglärmkommission vom 11.09.2014
- Pressemitteilung der BI Raunheim vom 12.09.2014
- Kommentar der BI Raunheim zum Monitoring (06.07.2013)
- Pressemitteilung der BI Mainz-Laubenheim vom 16.07.2014
- Pressemitteilung der Gemeinde Büttelborn vom 01.08.2013
- Präsentationen zur Auswertung des Monitorings zum Flachstartverfahren
(bei den Unterlagen der 226. Sitzung der Fluglärmkommission) - Präsentation von Prof. Isermann zum Flachstartverfahren
(für technisch Interessierte
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>> Erstmals erkennt LH aktuelle Gesundheitsgefahren durch (ihren) Luftverkehr an !
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