Rekordjahr für Fraport - Sparen beim Personal
Mitarbeiter sollen für "künftige Wettbewerbsfähigkeit" verzichten
<2005-01-20>
Das Jahr 2004 war für Fraport ein Rekordjahr: 51 Millionen Passagiere, eine Erhöhung der Zahl der Starts und Landungen um 4,1% auf 477400, Rekord bei der Fracht.
Doch die Arbeitnehmer werden davon nichts haben. Wie der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Bender auf einer Pressekonferenz verkündete, soll beim Personal drastisch gespart werden. Begründung: das Unternehmen müsse wettbewerbsfähig bleiben.
"Wir machen Fraport fit" heisst das Sparprojekt – ein schöner Name für weniger schöne Maßnahmen. So sollen nicht nur Sonderleistungen des Unternehmens, wie Treueprämien oder Zulagen, gestrichen werden. Auch eine Verlängerung der Arbeitszeit, weniger Urlaubstage, weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder Verzicht auf Tariferhöhungen stehen auf der Tagesordnung. Außerdem soll die konzerneigene Arbeitnehmer-Überlassung ausgebaut werden. Damit ist gemeint, dass Mitarbeiter in Tochtergesellschaften verschoben werden, wo sie nicht nach dem Tarif des Öffentlichen Dienstes, sondern nach dem rund 20 Prozent niedrigeren Tarif des Speditionsgewerbes bezahlt werden. Frei werdende Stellen (bei der Konzernmutter) sollen nicht mehr wiederbesetzt werden, neue Mitarbeiter sollen niedriger eingruppiert werden als bisher.
Bender erklärte, dass kein Beschäftigter am Monatsende weniger Geld in der Tasche haben würde, eine "hohe Bereitschaft zu Flexibilität und Produktivität vorausgesetzt". Er könne sich vorstellen, dass jemand auf ein paar Tage Urlaub verzichtet und deshalb seine wöchentliche Arbeitszeit nicht verlängern muss, sagte Bender. Betriebsbedingte Kündigungen solle es nicht geben, man wolle 2005 sogar noch 700 Arbeitsplätze schaffen. Wie das trotz Sparmaßnahmen funktionieren soll, verriet Bender nicht.
Insgesamt beschäftig Fraport etwa 17500 Mitarbeiter, davon 13000 in der Muttergesellschaft. Die Personalkosten für das Jahr 2003 werden mit 649 Mio. Euro angegeben. Beim Sparvolumen steht die Zahl von 90 Millionen pro Kahr im Raum, die allerdings nicht offiziell bestätigt wurde (wahrscheinlich ist es also noch mehr). Wohin der Zug fährt, ist klar. Die Lufthansa, Hauptkunde von Fraport, möchte die Gebühren um 30 Prozent drücken. Der 10-Jahresvertrag mit der Lufthansa läuft dieses Jahr aus.
Beim Sparen mit gutem Beispiel vorangehen will Bender allerdings nicht. Zur Erinnerung: im letzten Jahr wurde das Gehalt des Vorstandsvorsitzenden von 550000 auf 700000 Euro angehoben, auch sein Vize erhielt entsprechend mehr Geld. Bender dazu: "die Vorstände erreichen die Wochenarbeitszeit des durchschnittlichen Beschäftigten schon spätestens am Mittwoch morgen". Auch die Dividende soll nicht reduziert werden, an der geplanten Erhöhung der Gewinnausschüttungsquote von 30 auf 50 Prozent will Bender festhalten.
Unter Wettbewerbsdruck steht Fraport tatsächlich. Ausbaden müssen es, wie fast immer, die Arbeitnehmer. Wie Fraport unter diesen Bedingungen die zig-tausend neuen Arbeitsplätze schaffen will, die beim Ausbau versprochen werden? Das ist eine sehr spannende Frage.
Doch die Arbeitnehmer werden davon nichts haben. Wie der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Bender auf einer Pressekonferenz verkündete, soll beim Personal drastisch gespart werden. Begründung: das Unternehmen müsse wettbewerbsfähig bleiben.
"Wir machen Fraport fit" heisst das Sparprojekt – ein schöner Name für weniger schöne Maßnahmen. So sollen nicht nur Sonderleistungen des Unternehmens, wie Treueprämien oder Zulagen, gestrichen werden. Auch eine Verlängerung der Arbeitszeit, weniger Urlaubstage, weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder Verzicht auf Tariferhöhungen stehen auf der Tagesordnung. Außerdem soll die konzerneigene Arbeitnehmer-Überlassung ausgebaut werden. Damit ist gemeint, dass Mitarbeiter in Tochtergesellschaften verschoben werden, wo sie nicht nach dem Tarif des Öffentlichen Dienstes, sondern nach dem rund 20 Prozent niedrigeren Tarif des Speditionsgewerbes bezahlt werden. Frei werdende Stellen (bei der Konzernmutter) sollen nicht mehr wiederbesetzt werden, neue Mitarbeiter sollen niedriger eingruppiert werden als bisher.
Bender erklärte, dass kein Beschäftigter am Monatsende weniger Geld in der Tasche haben würde, eine "hohe Bereitschaft zu Flexibilität und Produktivität vorausgesetzt". Er könne sich vorstellen, dass jemand auf ein paar Tage Urlaub verzichtet und deshalb seine wöchentliche Arbeitszeit nicht verlängern muss, sagte Bender. Betriebsbedingte Kündigungen solle es nicht geben, man wolle 2005 sogar noch 700 Arbeitsplätze schaffen. Wie das trotz Sparmaßnahmen funktionieren soll, verriet Bender nicht.
Insgesamt beschäftig Fraport etwa 17500 Mitarbeiter, davon 13000 in der Muttergesellschaft. Die Personalkosten für das Jahr 2003 werden mit 649 Mio. Euro angegeben. Beim Sparvolumen steht die Zahl von 90 Millionen pro Kahr im Raum, die allerdings nicht offiziell bestätigt wurde (wahrscheinlich ist es also noch mehr). Wohin der Zug fährt, ist klar. Die Lufthansa, Hauptkunde von Fraport, möchte die Gebühren um 30 Prozent drücken. Der 10-Jahresvertrag mit der Lufthansa läuft dieses Jahr aus.
Beim Sparen mit gutem Beispiel vorangehen will Bender allerdings nicht. Zur Erinnerung: im letzten Jahr wurde das Gehalt des Vorstandsvorsitzenden von 550000 auf 700000 Euro angehoben, auch sein Vize erhielt entsprechend mehr Geld. Bender dazu: "die Vorstände erreichen die Wochenarbeitszeit des durchschnittlichen Beschäftigten schon spätestens am Mittwoch morgen". Auch die Dividende soll nicht reduziert werden, an der geplanten Erhöhung der Gewinnausschüttungsquote von 30 auf 50 Prozent will Bender festhalten.
Unter Wettbewerbsdruck steht Fraport tatsächlich. Ausbaden müssen es, wie fast immer, die Arbeitnehmer. Wie Fraport unter diesen Bedingungen die zig-tausend neuen Arbeitsplätze schaffen will, die beim Ausbau versprochen werden? Das ist eine sehr spannende Frage.
Themen hierzuAssciated topics:
Fraport AG Arbeitsplatz-Prognosen für Rhein-Main Arbeitsplätze am Frankfurter Flughafen
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